Die Polizei warnt: Derzeit versuchen Betrüger bei Senioren ihr Glück, indem sie sich am Telefon als Ordnungshüter oder Ärzte ausgeben, um an Bargeld oder Wertgegenstände ihrer Opfer zu gelangen. Die Anrufer behaupten dabei zum Beispiel, es habe einen Einbruch in der Nachbarschaft gegeben; die Polizei wolle sicherheitshalber Wertsachen oder Bargeld in Verwahrung nehmen. Zum Teil behaupten sie auch, sie seien Ärzte. Dann lügen sie: Ein Angehöriger sei schwer an Covid-19 erkrankt und es würde dringend Geld für Medikamente benötigt. "Legen Sie bei solchen Anrufen auf und wählen Sie die 110!", warnt der (echte) Polizeisprecher Björn Schmitt.
"Es ist mit weiteren Anrufen, zu rechnen", warnt das Polizeipräsidium Unterfranken am Montag in einer Pressemitteilung. Der Schwerpunkt liege aktuell im Bereich Main-Rhön. "Informieren Sie daher bitte auch Ihre Angehörigen." Die Polizei fordere angerufene Senioren niemals auf, "Geld oder Schmuck zu Hause zur Abholung bereitzulegen oder als Lockmittel zu deponieren", heißt es in der Mitteilung weiter. Vielmehr warnen die Beamten davor, Geld an Fremde zu übergeben. Woran man die Gauner erkennt: "Die Polizei holt bei Ihnen an der Haustüre keine Wertsachen ab, um sie in Verwahrung zu nehmen", so Hauptkommissar Schmitt.
Täter spielen falsche Nummer aufs Telefon
Das tückische ist, dass die Anrufe wirken, als würde tatsächlich die Polizei anrufen: Die Täter können nämlich mit technischen Tricks das Telefondisplay ihrer Opfer so manipulieren, dass bei einem eingehenden Anruf dort jede beliebige Rufnummer angezeigt werden kann. Auch die 110. Ruft aber die echte Polizei an, erscheint die Notrufnummer nie auf dem Display.
Die Täter sind einfallsreich und haben mehrere Maschen auf Lager: Jüngst gaben sie sich als Vertreter der Krankenkasse oder der Rentenversicherung aus, um Senioren ihr Geld abzuschwatzen.