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Würzburg
Mediterranes Flair: Palmen in der Würzburger Kaiserstraße
Ein Hauch von Urlaubsgefühl macht sich in der Würzburger Innenstadt breit: Elf Hanfpalmen zieren die Kaiserstraße. Was der Grund für das ungewohnte Grün in der Stadt ist.
In der Würzburger Kaiserstraße wurden jetzt Hanfpalmen in Kübeln aufgestellt.
Foto: Torsten Schleicher | In der Würzburger Kaiserstraße wurden jetzt Hanfpalmen in Kübeln aufgestellt.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 15:51 Uhr

Mit Reisen zu Traumstränden unter Palmen ist es ja – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nach wie vor schwierig, doch ist nun ein Hauch von Urlaubsgefühl in der Würzburger Innenstadt eingezogen. Sandstrand und Meer muss man sich zwar dazu denken, doch Palmen gibt es wirklich – in der Kaiserstraße.

Wie das Rathaus am Mittwoch mitteilte, wurden elf in Kübeln gepflanzte Palmen in der Straße aufgestellt. Damit setzt die Stadt einen Beschluss des Planungsausschuss aus dem Juli des vergangenen Jahres um. Das Gremium hatte damals einem entsprechenden Vorhaben des Gartenamtes zugestimmt – wenn auch knapp mit neun zu sieben Stimmen. 

Hanfpalmen gelten als anspruchslos und robust

Bepflanzt sind die Stahlkübel mit Hanfpalmen. Diese Palmenart sei anspruchslos, robust gegenüber Schadorganismen und benötige zudem weniger Wasser als Gehölze oder Blumen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt. 

Die Gartenamtsmitarbeiter Martin Schömig und Holger Reim transportierten die Pflanzkübel vom Winterquartier in die Kaiserstraße.
Foto: Gartenamt/Regina Höger | Die Gartenamtsmitarbeiter Martin Schömig und Holger Reim transportierten die Pflanzkübel vom Winterquartier in die Kaiserstraße.

"Auf der einen Seite erfreuen mich die neuen grünen Akzente in der Kaiserstraße aus elf in Kübeln gepflanzten Palmen. Auf der anderen Seite ist es sehr bedauerlich, dass nur mobiles Grün statt ortsfester Baumpflanzungen realisiert werden konnte", wird Bürgermeister Martin Heilig in der Pressemitteilung zitiert. 

Dass es kein dauerhaftes Grün in der Kaiserstraße gibt, liegt laut Stadt an der Straßenbahnlinie, an Leitungstrassen und den notwendigen Rettungswegen. Im Zuge der Neugestaltung der Kaiserstraße seien feste Baumstandorte daher nicht möglich gewesen. 

Farblich wurden die Kübel mit der übrigen Möblierung der Straße abgestimmt. 
Foto: Torsten Schleicher | Farblich wurden die Kübel mit der übrigen Möblierung der Straße abgestimmt. 

Blumenpyramiden erwiesen sich als zu teuer

Die neugestaltete Kaiserstraße war 2018 eröffnet worden, im selben Jahr hatte es während der Landesgartenschau bereits eine zeitweilige Begrünung mit Blumenpyramiden gegeben. Deren Unterhalt erwies sich nicht zuletzt wegen des starken Bewässerungsbedarfs als verhältnismäßig teuer. Die Rede war von jährlich 11 000 Euro für die Anmietung und Pflege der elf Pyramiden durch eine externe Firma – bei einem Planungszeitraum von zehn Jahren wären also Kosten von 110 000 Euro entstanden. Auch einheimische Bäume in Kübeln schieden als Alternative aus, weil man hier Sichtbehinderungen für den Straßenbahnverkehr befürchtete.

Für die elf Hanfpalmen fallen laut dem damaligen Beschlussentwurf einmalige Beschaffungskosten von 32 000 Euro an. Die Pflege ist weniger aufwendig, vor allem müssen die Palmen auch in der Hitzeperiode seltener gegossen werden. Gartenamtsleiter Helge Bert Grob hoffe nun, "dass mit der Anschaffung der hochwertigen Pflanzkübel, die sich farblich an den Ausstattungselementen der Kaiserstraße orientieren, eine nachhaltige Lösung gefunden wurde", heißt es in der Pressemitteilung.

Dass die Palmen ausgerechnet in dieser sehr kalten Aprilwoche aus den Gewächshäusern geholt werden, ist kein Problem: "Sie sind recht robust und halten auch einstellige Minusgrade aus", wird Gärtnermeister Georg Keller zitiert. Bis Oktober sollen die Hanfpalmen nun in der Kaiserstraße stehen, bevor sie wieder in ihr Winterquartier zurückkehren. 

 
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    Als es um diesen Beschluß ging haben diverse Stadträtinnen und -räte die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Es hat halt zu den entscheidenden Zeitpunkten nicht für die erforderlichen Mehrheiten gereicht die Kaiserstraße von vorneherein anders zu gestalten.
    Die Sterilität der Kaiserstraße wird jedenfalls so nicht behoben, die Attraktivität nicht wirklich gesteigert.

    Ich kann nur jedem - als Anschauung wie es in Würzburg aussehen könnte, wenn man es denn wollte bzw. gewollt hätte - zum Vergleich ein Bild der Kaiserstraße in Heilbronn aus der Wikipedia empfehlen. Übrigens: Dort herrschen vergleichbare Platzverhältnisse wie bei uns - inklusive Straßenbahnverkehr ... Und es ginge noch mehr, wenn denn der Wille dazu da wäre eine zum Bummeln und Verweilen einladende Gestaltung vorzunehmen ...

    https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:Kaiserstra%C3%9Fe_(Heilbronn)?uselang=de#/media/File:HN-kaiserstr-2015-a.jpg
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    Hanfpalmen - anspruchslos, robust, wenig Wasser...irgendwie nicht zu Ende gedacht. Warum nicht gleich Bäume aus Kunststoff? Dann könnte man viel leichter auf "heimische Gewächse" zurückgreifen. Austausch je nach Saison wäre kein Problem. Wo im Sommer Linden Schatten spenden, vermitteln im Winter Tannen Weihnachtsflair. Keine sperrigen Pflanzkübel, keine Bewässerung, kein Laub - nur ein paar Bodenanker mit Stromanschluss. Denn künstlerisch beleuchtet und beschallt werden müsste die künftige Kaiserstraßen-Installation, sonst wird das nichts mit dem Würzburger Flair.
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    Wenn schon auf der horizontalen Fläche kein Platz ist, so finden sich doch vielleicht in der vertikalen einige Hausbesitzer, die die Vorteile einer Fassadenbegrünung zu schätzen wissen.
    Hier wäre die Möglichkeit gegeben, dass sich die Hitze nicht weiter so sehr zwischen den Häusern spiegelt.
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    Die Hausbesitzer wären schön blöd!!
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    @doedi.wue
    Manche Kommentare auch!
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  • C. K.
    11 Palmen für 32.000 Euro - wow. Heute bei Hornbach Hanfpalmen (ca. 3 Meter hoch) für 349 Euro gesehen. Aber wo Geld keine Rolle spielt...
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    Wenn schon Kaiserstraße, dann sollte auch eine Fotodokumentation entlang
    der Kaiserstrasse aufgehängt werden, die unseren letzten Kaiser auf seiner Orient-Reise nach Syrien, Palästina usw. zeigen, damit der Zusammenhang zu den aufgestellten Palmen klar wird.
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  • H. M.
    "hochwertigen Pflanzkübel, die sich farblich an den Ausstattungselementen der Kaiserstraße orientieren" Bei dem Einheitsgrau von "farblich" zu sprechen ist echt lächerlich!! Die Bänke, die Mülleimer, die Baumkübel, alles ist in diesem fürchterlichen Grau gehalten. Mehr Mut zu echten Farben wäre angebracht!! Baumkübel in grün und Mülleimer in Knallrot wäre eine wirkliche Alternative. Dass man Bäume nicht fest einpflanzen kann, kann ich allerdings schon nachvollziehen. Im Untergrund liegen massenweise Versorgungsleitungen und die Straba braucht halt auch ihren Platz. Auch mit den Palmen habe ich kein Problem, wenn diese pflegeleichter sind. Und Laub fällt im Herbst auch nicht an. Allerdings sind 11 Palmen auf dieser relativ langen Strecke schon etwas lächerlich. Da bräuchte es schon mindestens die doppelte Anzahl. Für Rettungsfahrzeuge bliebe auch dann noch genug Platz.
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  • G. R.
    Welche Stadträte/innen haben denn dafür gestimmt?
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  • K. K.
    " Grün ist Leben " ....

    hab ich bei einen Pflanzenanbieter gelesen..... Hurra.....

    auch in die Kaiserstrasse ist nun " Leben" eingekehrt. Das Foto zeigt eine grüne Strassenbahn und eine grüne Palme.

    Ach ist Würzburg nun schön " grün.....! " Heiligs Blechle........
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  • U. A.
    Das in der Straßenbahn ist das Palmen-Gießteam aus einem kleinen Dorf in dem Bier gebraut wird.
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  • H. M.
    Naja! Ob man das was die dort brauen "Bier" nennen kann sei mal dahingestellt! grinsen
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  • R. Ö.
    Sieht auf alle Fälle besser aus als ein vor sich dahin nadelnder Tannenbaum👌
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