Corona hat in diesem Jahr vielen Urlaubsplanungen einen kräftigen Strich durch die Rechnung gemacht. Statt Urlaub am Mittelmeer wagen sich auch viele Würzburger heuer wohl höchstens bis in die bayerischen oder österreichischen Alpen. Für alle, die gar zu Hause bleiben, könnten sich jedoch demnächst trotzdem mediterrane Urlaubsgefühle einstellen – zumindest wenn sie durch die Kaiserstraße spazieren.
Eine Beschlussvorlage, die am Montag im Planungs-, Umwelt- und Mobilitätsausschuss (PUMA) des Würzburger Stadtrats zur Abstimmung vorliegt, sieht vor, dass künftig elf Hanfpalmen in Kübeln die beliebte Einkaufsstraße zieren. Eigentlich war vorgesehen gewesen, die Kaiserstraße mit so genannten Blumenpyramiden zu schmücken, wie sie bereits andernorts in der Stadt zu sehen sind, so zum Beispiel am Dom, auf dem unteren Markt, an der Juliuspromenade oder am Mainkai.
Bewässerungsbedarf ist stark gestiegen
Dass die Verwaltung nun künftig statt der Blumenpyramiden lieber Palmen für die Kaiserstraße haben möchte, hat einen schlichten Grund: die Kosten. Dabei geht es weniger um die Anschaffung als um die Pflege der Pflanzen. Hintergrund ist offenbar der Klimawandel. "Die Innenstadtkolonne des Gartenamtes ist während der Sommermonate mit dem Wässern von Stadtbäumen, der Wanderbäume in der Theaterstraße und den Sommerflorflächen, z. B. am Kranenkai und oberen Markt, ausgelastet. Aufgrund der ausbleibenden Niederschläge und der zunehmenden Hitze ist der Bewässerungsbedarf in den letzten Jahren stark gestiegen", heißt es in der Sitzungsvorlage.
Vor diesem Hintergrund sei es dem Gartenamt nicht möglich gewesen, weitere Blumenpyramiden für die Kaiserstraße anzuschaffen und zu unterhalten. Stattdessen wurden zwischen Mai und Oktober bereits bepflanzte Blumenpyramiden angemietet. Die Bewässerung erfolgte durch eine externe Firma. Konkrete Zahlen dazu gibt es auch. Pro Jahr würden für "Anmietung und Pflege" von elf Blumenpyramiden Kosten in Höhe von 11 000 Euro anfallen, rechnet das Gartenamt vor, auf zehn Jahre gerechnet würden also Kosten von 110 000 Euro entstehen.
Palmen könnten sich in drei Jahren amortisieren
Für die Palmen hingegen fielen zwar Anschaffungskosten von gut 32 000 Euro an, dafür könnte das Gartenamt die exotischen Bäume aber selbst pflegen. Damit würden sich die Anschaffungskosten gegenüber der jährlichen Anmietung von Blumenpyramiden bereits nach gut drei Jahren amortisieren, so die Rechnung des Gartenamtes. Im Winter würden die Palmen im so genannten Kalthaus untergebracht, ausreichender Platz sei dort vorhanden.
Völlig neu ist die Palmen-Idee in Würzburg übrigens nicht. Bereits 2008 wurden auf private Initiative hin in der Scheffel- und in der Friedenstraße Palmen gepflanzt. In Freiburg im Breisgau zählen Palmen schon seit Jahren zum Stadtbild – und werden dort der Stadtrats-Sitzungsvorlage zufolge gut angenommen: "Die Bürger*innen freuen sich jedes Jahr aufs Neue wenn die Palmen aus dem Winterquartier geholt werden und mediterranes Flair im Frühjahr Einzug in den Stadtraum hält."
Ach so, den soll man ja global sehen. Klar, irgendwo ist es sicher heiss....
Sie haben es erfasst.
Wenn man von allen Messstationen gleichzeitig die Temperaturen nimmt und addiert die und diese Zahl (geteilt durch Anzahl der Stationen) wird immer höher - was muss man dann daraus folgern?
Die Erderwärmung ist Fakt. Die letzten zwei Sommer gehörten mit 2003 zu den drei wärmsten seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen (Quelle: https://www.wetteronline.de/wetterrueckblick/rueckblick-sommer-2019-drittwaermster-seit-messbeginn-2019-08-30-sr). Davon kann auch die Tatsache nicht ablenken, dass wir hier in WÜ nicht schon wieder den nächsten Rekordsommer in Folge haben.
um diese Steinwüste angenehmer zu gestalten, werden ein paar Palmen nicht reichen.
Da bräuchte es vmtl. eine richtige Oase mit plätscherndem Wasser und deutlich mehr Grün... OK, ich träume, aber was anderes bleibt einem in WÜ eh nicht übrig...
Stellt sich nur die Frage, ob es Palmen sein müssen. Nette Idee, aber auch eher fehl am Platz.
Ich habe grundsätzlich nichts gegen Grünbepflanzung, sofern aber bei der Stadt immer noch Aufgaben liegenbleiben bzw. selbst der Bestand nicht gepflegt werden kann (s. Bericht über das "Gärtchen" am Mainkai), sollten die Finanzmittel eher dafür verwendet werden.
Zum Thema Klimawandel: Da geht's nur um Bewässerung. Außerdem ist es dieses Jahr kaum richtig heiß, sodass ich jetzt sagen könnte: Wir haben keinen Klimawandel, weil die Pflanzen kaum gegossen werden müssen. Das ist allerdings eine langfristige Sache.