zurück
Grombühl
Linien 1 und 5 in Grombühl: Vertrag ist unterzeichnet
Wieder ein Schritt nach vorne. Juliusspital und WVV einigten sich jetzt über den Kauf eines für die Strabaverlängerung in Grombühl dringend benötigten Grundstücks.
Linien 1 und 5 in Grombühl: Vertrag ist unterzeichnet
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:07 Uhr

Die Linienverlängerung der Straßenbahn nach Grombühl geht in eine neue Runde. Rechtzeitig zu den Weihnachtsfeiertagen wurde zwischen der Stiftung Juliusspital Würzburg und der Würzburger Versorgungs- und Verkehrs-GmbH (WVV) ein Kaufvertrag für das Grundstück der künftigen Straßenbahnwendeschleife der Linien 1 und 5 unterschrieben, heißt es jetzt in einer Pressemitteilung der WVV. Damit rückt der Baubeginn für die Linienverlängerung wieder ein Stück näher. Nutzen sollen sie vor allem die 6500 Mitarbeiter der Uniklinik und die jährlich rund 330 000 Patienten und ihre Angehörigen.

Die bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche an der Oberdürrbacher Straße zwischen dem Sportplatz des TSV Grombühl und dem Parkplatzbereich des Universitätsklinikums besitzt eine Größe von rund 16 600 Quadratmetern. Darauf finden sich künftig die Gleistrasse, die Wendeschleife der Straßenbahn und ein Park-and-Ride-Parkplatz. Zur Vertragsunterzeichnung freut sich laut Pressemitteilung WVV-Geschäftsführer Thomas Schäfer über den zeitnahen Vertragsabschluss mit der Stiftung Juliusspital. „Wir danken der Stiftung Juliusspital für die schnelle und unkomplizierte Einigung. Damit können wir nun perspektivisch unsere Linienerweiterung weiterplanen und ein Baubeginn zum Ende des kommenden Jahres rückt damit ein Stück näher", so Schäfer.

Die künftige Straßenbahnführung in Grombühl.
Foto: Grafik Heike Grigull | Die künftige Straßenbahnführung in Grombühl.

Seit den 1990er Jahren wird die Verlängerung der Straba-Linien 1 und 5 geplant. Mit 1,3 Kilometern zusätzlicher Gleise sollen die Zentren für Innere und Operative Medizin (ZIM/ZOM) sowie ÖPNV und Pendler aus Richtung Oberdürrbach an das Straßenbahnnetz angeschlossen werden. Zudem ist die neue Trasse besonders für die nördliche Erweiterung des Klinikgeländes dringend notwendig.

Denn nördlich des ZIM und ZOM sollen eine neue Kopfklinik  mit 378 Betten, ein Zentrum Frauen-Mutter-Kind mit 222 Betten und eine Energiezentrale entstehen. Im Endausbau ist für das Projekt mehr als eine Milliarde Euro veranschlagt.

Zähe Verhandlungen

Erst Ende Oktober hatten sich der Freistaat und das Juliusspital als bisheriger Grundeigentümer nach fast zwei Jahre andauernden zähen Verhandlungen über den Ankauf des Geländes geeinigt. Rund 10,9 Millionen Euro soll der Freistaat für rund zehn Hektar bislang als Ackerfläche genutzten Grund gezahlt haben. Streitpunkt in der langen Auseinandersetzung zwischen München und der Stiftung war die Bewertung der Verkaufsfläche gewesen und damit der Preis. Während der Freistaat nämlich Ackerland kaufen wollte, betrachtete das Juliusspital das Gelände als Bauerwartungsland. Am Ende soll es nach Informationen dieser Redaktion ein Mischpreis gewesen sein, offiziell bestätigt wurde dieser Kaufpreis nicht. Wegen dieser Verhandlungen war der jetzige Verkauf an die WVV laut Oberpflegamtsdirektor Walter Herberth vorläufig zurückgestellt worden.

Kabel müssen im Kanal verschwunden sein

Im Februar dieses Jahres war mit einem symbolischen Spatenstich im Garten der Universitätsfrauenklinik in der Josef-Schneider-Straße der Startschuss für den Bau des so genannten Medienkanals entlang der Josef-Schneider-Straße gefallen. Dieser rund 16,1 Millionen Euro teure und 620 Meter langen Medienkanal ist die Voraussetzung für die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinien bis zu ZIM und ZOM. Er nimmt alle Versorgungsleitungen der Universitätskliniken auf, die jetzt noch unter der Straße verlegt sind, und dem Bau der Schienenverlängerung im Wege stehen. Bis alle Kabel und Leitungen im neuen Kanal verschwunden sind, werde es aber Juli 2021 werden, hieß es beim Spatenstich von Seiten des staatlichen Bauamts Würzburg.

Die Ausschreibung der Gewerke für den Straßenbahn-Gleisbau soll im Frühjahr 2020 erfolgen, der Baubeginn der Straßenbahn-Verkehrsanlagen ist für das dritte Quartal 2020 geplant, hieß es. Wenn alles wie geplant verläuft, geht man bei der WVV von einer Fertigstellung der Straßenbahnstrecke im Jahr 2024 aus. Von den veranschlagten rund 38 Millionen Euro Gesamtkosten für die Schienenverlängerung trägt 22,5 Millionen der Freistaat.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Grombühl
Ernst Lauterbach
Bau
Juliusspital Würzburg
Kaufpreise
Kaufverträge und Kaufvertragsrecht
Käufe
Pendler
Stiftung Juliusspital Würzburg
Straßenbahnen
Thomas Schäfer
Verkäufe
Öffentlicher Nahverkehr
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • H. A.
    Wau fast 25 Jahre für eine 1,3 km Verlängerung. Wenn wir das mal auf die geplante Hubland-Linie hochrechnen werden wir wohl die nächsten 30 Jahre keine neue Linie zum Hubland erleben.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • R. B.
    So ist es halt, wenn man kurzsichtig über die eigenen Fehler stolpert. Da gab es einmal einen Flächennutzungsplan in welchem schon eine Straba-Trasse in Richtung Versbach vorgesehen war. Dann kam die Uni mit der Forderung genau diese Trasse zu streichen. Die Stadträte gaben nach und so wurde die Trasse im FNP gestrichen. Jahre später dann alles auf Anfang. Ja sowas nennt man weitsichtige Planung - oder auch Würzburger Lösung ...
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • H. S.
    Ich habe nie verstanden, wie man dort immer größere Krankenhäuser baut, ohne auch nur einen einzigen Gedanken an die Erschließung zu verschwenden.
    Aber auch beim RhönKlinikum in NES geht es so: Ein Feldweg und eine Dorfdurchfahrt für einen Krankenhauskomplex (mittlerweise etwas verbessert durch Umfahrung von Herschfeld).
    Die Strabe nach 20 Jahren Planung ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. K.
    " Wunsch und Wirklichkeit " .... klaffen
    oftmals doch sehr weit auseinander.
    Wie auf den Fotos erkennbar ist, ist die Belegung von Parkhaus und offenen Parkplatz tagsüber "voll. Auch Sonntags ist es oft zu Besuchszeiten so. Wo kommen denn die vielen Pkw her ? Aus ganz Nordbayern und gar angrenzende Bundesländer! Das ist gut erkennbar, wenn man sich mal vor Ort umsieht. Das sind alles Nutzer der Klinik, die keine Zusteigemöglichkeit für eine Straba haben. Wo sollen diesee denn Parken ? Vom deutlich erhöhten Zeitaufwand in diesen Falle mal abgesehen !?
    Neben den Ausbau der Schiene, gehört auf jeden Fall auch eine erheblich verbesserte Haupt-Zufahrt NEU gebaut. Den Verkehr der Klinikneubauten UND den bisherigen Verkehr über die kleinen " * Vorkriegsstrassen*" in Grombühl und Zinklesweg abwickeln zu wollen, geht gar nicht. Auch die " neuere " Zufahrt über den "Schwar-zenberg ist sehr eng und mündet ebenfalls oben in ein "Desaster. Zeigen sie doch endlich einmal eine neue Str.-skizze !!!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • S. B.
    Der Zustieg fur die Straßenbahn ist am Bahnhof. Fur viele wird eine Anfahrt mit der Bahn attraktiver, wenn die Straßenbahn direkt zum Klinikum fahrt.

    Geht nicht fur jeden, macht aber trotzdem Sinn. Wer zuhause eine gute Bahnanbindung, überlegt es sich vielleicht, und fährt dann nicht mit dem Pkw nach Würzburg. Davon profitieren wir alle.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. K.
    Lieber " Sepele " ...

    diese ( Ihre ) Ansicht aus "grauer Vorzeit" ist so *altbacken. Steinhartes Brot mag kaum jemand. Ein paar Wenige, die an ihren Wohnorten noch einen Bahnanschluss haben, könnten Ihren Rat folgen. Wenn sie wollen.... ! Ich befürchte jedoch, auch diese suchen nach einer schnellen einfachen Lösung. Jeder schnelle Krankentransport muss daher, wenn sich nichts grundlegendes ändert, fast bis in den OP-Raum, im derzei-tigen Engbereich * mit Sonderrechten fahren tatütata...... " Sepele schiebt die Bahre noch über den Bahnsteig. Sie bieten keine Lösung für einen erfolgreichen Erstangriff.
    Patient tot............ !
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • Veraltete Benutzerkennung
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • P. L.
    Dreieinhalb Jahre für 1,3 km Straßenbahnstrecke auf dann fertig vorbereitetem weil leitungsfreien Boden. Kommt da 2* die Woche die WSB-Hobbymannschaft mit einem Bagger und drei Spaten und wuselt gemütlich vor sich hin? "In Würzburg hat man Zeit zum Leben". AUFWACHEN!
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • T. M.
    Da seit den Neunziger Jahren ja schon geplant wurde gehts doch jetzt recht flott ! 😉😉😉😉
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten