Im Landkreis Würzburg sind am Wochenende 41 weitere Ukraine-Flüchtlinge angekommen. Sie wurden in der Notunterkunft auf dem Gelände des Modeunternehmens s.Oliver in Rottendorf untergebracht.
Gleichzeitig haben Mitarbeitende des Landratsamts Menschen aus der Notunterkunft in Rottendorf in private Wohnungen vermittelt, heißt es in der Pressemitteilung des Landratsamtes. Denn: Viele Bürger und Bürgerinnen im Landkreis Würzburg hatten angeboten, geflüchtete Menschen in privaten Wohnräumen aufzunehmen, so Pressesprecher Christian Schuster. Über das Online-Portal für Ukraine-Hilfen des Landratsamts Würzburg seien Dutzende Hilfsangebote eingegangen.
Würzburgs Landrat Thomas Eberth, so die Mitteilung weiter, sei hoch erfreut über diese Hilfe: „Gemeinsam mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern geht es nun darum, die Flüchtlinge mit den Hilfsangeboten zusammenzubringen und zu eruieren, ob das für beide Seiten passt. Das entlastet unsere Unterkünfte und lässt die geflohenen Menschen gut ankommen.“
„Die Menschen haben Angst, zu verhungern“
So konnten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landratsamts Würzburg am vergangenen Wochenende erste Flüchtlinge aus der Notunterkunft in Rottendorf in private Unterkünfte vermitteln. Bürgermeister Roland Schmitt stand dem Team des Landratsamts und den geflüchteten Menschen dabei persönlich zur Seite.
Paul Justice, einer der Leiter der Lenkungsgruppe Ukraine-Hilfe am Landratsamt, ist froh, dass den Menschen nach der Ankunft in der Notunterkunft damit wieder ein wenig Perspektive gegeben werden kann. Auch, wenn diese wohl oft nicht die endgültige Bleibe für die Familien sein werde: In einer separaten Wohnung könnten sich die Eltern und Großeltern mit ihren Kindern erst einmal sortieren, neue Kraft schöpfen und in Ruhe weitere Schritte planen, wird Justice in der Pressemitteilung zitiert.
Ganz einfach sei die Umstellung für einige Menschen jedoch nicht, betont Justice. Denn in der Notunterkunft gibt es neben der guten Infrastruktur und der Versorgung mit warmen Mahlzeiten auch durch die Flucht gewachsene Freundschaften oder größere Familiengruppen. Das gebe Sicherheit. „Es war ergreifend“, schildert Paul Justice das Erlebte: „Die Menschen hatten Angst, die Notunterkunft zu verlassen. Sie hatten Sorge, mit ihren Kindern in einer privaten Wohnung zu verhungern.“ Denn viele hätten in der Not nur das Nötigste zusammengepackt und verfügten nur über wenig Geld.
Versorgung auch in privaten Unterkünften sichergestellt
In der privaten Unterkunft müssten die Familien selbst für ihren Lebensunterhalt sorgen, so die Pressemitteilung des Landratsamtes. Doch Paul Justice versichert: „Keine Frau, kein Mann und erst recht kein Kind muss hier Hunger leiden.“ Oft würden die privaten Wohnungsgeber und Nachbarschaftshilfen oder auch die örtlichen Mannschaften der Hilfsorganisationen in den ersten Tagen aushelfen und die Familien in den Privatunterkünften mit dem Nötigsten versorgen.
Nach der Registrierung in der Gemeinde würde den Menschen zudem schnellstmöglich eine Versorgung zukommen. Da sie vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind, erhalten mittellose Personen Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz. Das beinhaltet sowohl Geld für den Lebensunterhalt als auch Zugang zu medizinischer Versorgung. Unabhängig davon achte man darauf, so Justice, dass man größeren Familiengruppen Privatunterkünfte in der unmittelbaren Nachbarschaft zueinander anbiete.
Vorbereitung auf weitere Flüchtlinge läuft
Für die Aufnahme weiterer Flüchtlinge können derzeit im Landkreis Würzburg die Turnhalle der Realschule in Ochsenfurt mit 60 Plätzen und in den nächsten Tagen ein weiteres Gebäude am Unternehmensstandort von s.Oliver in Rottendorf mit zusätzlich 50 Plätzen in Betrieb genommen werden, heißt es weiter in der Pressemitteilung.
Das Landratsamt Würzburg ist weiterhin auf der Suche nach Wohnungen für Geflüchtete. Im Online-Portal des Landkreises können diese angemeldet werden unter www.landkreis-wuerzburg.de/ukraine-hilfe.
die seit Monaten verzweifelt eine Wohnung suchen...
was die sich wohl jetzt so denken!!!
Von mir aus auch in einem Land in dem die Todesstrafe noch nicht abgeschafft wurde.