Fahrradfreundlich will sich der Landkreis Würzburg präsentieren. Eine Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundlicher Kommunen AGFK hat der Kreisausschuss in seiner jüngsten Sitzung hingegen abgelehnt. Zumindest vorerst. Ein entsprechender Antrag der SPD-Fraktion scheiterte ebenso wie ein ähnlicher, den die Fraktion von Bündnis90/Die Grünen vor wenigen Monaten gestellt hatte. Dabei sind sich alle Fraktionen über einen weiteren Ausbau der Rad-Infrastruktur einig. Nur über die zeitliche Umsetzung gibt es unterschiedliche Ansichten.
Als Leiter des Regionalmanagements ist Michael Dröse auch mit dem Radwegenetz des Landkreises befasst. Derzeit arbeitet die Abteilung an der Umsetzung des Programms "Radverkehrsnetz Bayern". Nach dem Willen der Staatsregierung soll jede Ortschaft des Freistaats Anschluss an ein flächendeckendes Radwegenetz bekommen. Dabei stehen nicht nur touristische Routen im Vordergrund, sondern auch der Alltagsverkehr, beispielsweise für den täglichen Weg zur Arbeit. Dazu sind umfangreiche Erhebungen und Abfragen in den 52 Landkreisgemeinden nötig, für die eigens eine Mitarbeiterin in Dröses Stab zur Verfügung steht.
Die AGFK bietet seinen Mitgliedern Hilfestellung und Erfahrungsaustausch, vertritt ihre Interessen gegenüber der Gesetzgebung und lockt am Ende mit dem Prädikat "Fahrradfreundliche Kommune", das sich - wie am Beispiel der Stadt Würzburg sichtbar wird - gut vermarkten lässt. Warum der Regionalmanager und bekennende Radler Dröse einen Beitritt des Landkreises zum AGFK dennoch für verfrüht hält, erklärte er den Ausschussmitgliedern. "Die Aufnahmekriterien sind die entscheidende Hürde", so Dröse, "wir würden den dritten Schritt vor dem ersten tun." Das will heißen: Es gibt noch jede Menge Hausaufgaben zu machen.
So müsste zum Beispiel ein umfangreiches Verkehrsgutachten erstellt werden, das den Anteil des Radverkehrs am Gesamtverkehr beziffert und künftige Vergleiche zulässt. Auch ein Winterdienstplan für das Radwegenetz, ein Umfahrungsmanagement bei Baustellen und eine regelmäßig Kontrolle der Strecken wäre nötig, und nicht zuletzt ein eigens installierter Radverkehrsmanager, bei dem die Fäden zusammenlaufen. Erschwerend komme hinzu, dass die meisten Radwege im Landkreis, so sie nicht an Bundes- und Staatsstraße entlang führen, in der Unterhaltslast der Gemeinden liegen und gleichzeitig von der Landwirtschaft mitgenutzt werden - ein schwieriger Interessenausgleich.
SPD-Sprecher Stefan Wolfshörndl sieht im Antrag seiner Fraktion ein wichtiges Werkzeug zur Standortbestimmung. "Es geht nicht um einen Schaufensterantrag, sondern darum zu sehen, wo wir stehen und wo wir noch besser werden müssen", so seine Begründung. Bestätigt sieht sich die Grünen-Fraktion, die bereits im Frühjahr einen Radverkehrsmanager gefordert hatte. "Damit wird klar, dass ein Radverkehrsmanager nötig ist", sagt deren Sprecherin Karen Heußner, "dann hätten wir die Hälfte der Kriterien schon aufgearbeitet."
CSU-Fraktionschef Björn Jungbauer warnt vor einer Überlastung der Gemeinden, etwa durch einen gesicherten Winterdienst, insbesondere in ländlichen Bereichen des Landkreises, wo Radwege bislang vorwiegend touristischen Zwecken dienen. "Viele Gemeinden sind bereit, das zu tun, aber nicht alle können es", so Jungbauer. Es rät deshalb dazu, zunächst die Ergebnisse des Programms "Radverkehrsnetz Bayern" abzuwarten. "Wichtig ist, dass wir Radwege bauen und uns nicht in der Konzeption verkünsteln." Hans Fiederling (UWG-FW) fordert: "Bevor wir einen Beschluss fassen, sollten wir die Gemeinden einbeziehen."
Die Kompromissformel, auf die sich der Ausschuss schließlich geeinigt hat, lässt dafür Zeit bis ins kommende Frühjahr. Nach dem einstimmigen Beschluss soll der Landkreis die Mitgliedschaft in der AGFK im Frühjahr 2022 anstreben. Die Verwaltung wurde beauftragt, bis dahin weiter an den dafür geltenden Voraussetzungen zu arbeiten. Dazu will man sich auch unter den 83 bayerischen Städten und Landkreisen umhören, die bereits Mitglied in der AGFK sind.
Als Ganzjahresradpendler weiss ich wovon ich spreche.
Unsere Winter hier sind ja selten so streng wie dieses Jahr, aber 0 Grad sind für mich die absolute Untergrenze für meine 45minütige Fahrt nach Würzburg. Bei Eis und Schnee nehme ich sowieso den Bus.
Da wäre ich an Ihrer Stelle ganz leise.Mit falschen Behauptungen im Lebenslauf und großer Klappe tritt doch die Kanzlerkandidtin der Grünen auf.Trotz mehrmaliger Änderung ist diese Hochstaplerin nicht fähig einen wahrheitsgemäßen Lebenslauf vor einer Wahl zu präsentieren. Im Angeben von selbstgenehmigten Zulagen hat „Annalena die Vergessliche“auch so ihre Schwierigkeiten.Also bitte den Ball flach halten.