Ab dem 1. Mai gilt das neue 49-Euro-Ticket, auch Deutschlandticket, und ist die Nachfolgelösung des 9-Euro-Tickets aus dem vergangenen Jahr. Das Ticket ist ein monatliches Abo, das sich automatisch verlängert und nicht übertragbar ist. Bereits seit Anfang April können Reisende das Angebot im Vorverkauf an allen Automaten und in Apps kaufen, wie dem DB Navigator der Deutschen Bahn.
Gültig ist es in Bussen und Bahnen im Nah- und Regionalverkehr in ganz Deutschland. Das neue Angebot entlastet vor allem Pendler, die bisher hohe Preise für Monats- oder Jahreskarten bezahlt haben. Aber auch für Ausflüge und Reisen kann das Ticket genutzt werden. Diese Redaktion hat sechs mögliche Ausflugstipps für Kurztrips zusammengestellt, die mit dem Ticket möglich sind.
1. Wandern in der Fränkischen Schweiz bei Ebermannstadt
Wie komme ich hin und wie lange brauche ich? Mit dem ÖPNV erreicht man Ebermannstadt in der Fränkischen Schweiz in rund zweieinhalb Stunden. Von Würzburg bietet sich der Regionalexpress (RE) über Schweinfurt in Richtung Nürnberg an. Mit einem Umstieg in Forchheim gelangt man an den Zielbahnhof Ebermannstadt. Alternativ und mit zwei Umstiegen in Fürth sowie in Forchheim schafft man die Strecke sogar in 2 Stunden und 17 Minuten. Die Bahnstrecke zwischen Würzburg und Nürnberg wird im Sommer 2023 wegen Bauarbeiten voraussichtlich für mehrere Monate gesperrt sein. Was das für Bahnreisende auf der Route bedeutet, lesen Sie hier.
Für wen ist der Ausflug geeignet? Ein Tag in der Fränkischen Schweiz lohnt sich für Familien, Naturliebhabende oder Wanderbegeisterte. Falls man nicht so gut zu Fuß ist, sollte man sich aber vorab überlegen, was man unternehmen möchte, da die Wege zum Teil weit sind.
Was kann man unternehmen? Die Fränkische Schweiz lockt mit kurzen bis langen Wanderungen – beispielsweise zur Burgruine Neideck ab Ebermannstadt. Für Familien geeignet ist die Besteigung der Ehrenbürg, eher bekannt als "Walberla", von Wiesenthau oder Kirchehrenbach aus. Beides ist mit dem Zug von Forchheim aus noch vor der Endhaltestelle Ebermannstadt erreichbar. Zudem lohnen ein Besuch der Tropfsteinhöhle Binghöhle in Streitberg oder einer Kanu-Tour auf der Wiesent ab Muggendorf. Hierfür ist eine Wanderung oder eine zusätzliche Busfahrt nötig. Und auch kulinarisch hat die Tourismusregion in Oberfranken einiges zu bieten.
Besonderer Tipp: Und auch Eisenbahnfans, die nach der zweistündigen Anreise noch nicht genug vom Zugfahren haben, kommen in der Fränkischen Schweiz auf ihre Kosten. Ab Ebermannstadt pendelt nämlich die Museumseisenbahn "Dampfbahn Fränkische Schweiz" nach Behringersmühle. Ab 30. April fahren die Dampf- und Dieselzüge des Museumsvereins an jedem Sonn- und Feiertag bis Ende Oktober auf der 16 Kilometer langen Strecke durchs malerische Wiesenttal. Informationen zum Fahrplan und Tickets finden Sie unter dampfbahn.net.
2. Tiergartenbesuch in Nürnberg
Wie komme ich hin und wie lange brauche ich? Vom Würzburger Hauptbahnhof bis zum Tiergarten in Nürnberg ist man eine Stunde und 40 Minuten unterwegs – man muss lediglich am Nürnberger Hauptbahnhof in die Straßenbahn-Linie 5 in Richtung Tiergarten umsteigen. Für Ausflügler, die sich Nürnberg anschauen möchten, dauert die Fahrt ab Würzburg gar nur eine Stunde und 13 Minuten.
Für wen ist der Ausflug geeignet? Ein Besuch im Nürnberger Tiergarten lohnt sich vor allem für Tierfreunde sowie Familien und kann gut einen ganzen Tag füllen.
Was kann man unternehmen? Giraffen, Eisbären oder Erdmännchen: Insgesamt leben 310 verschiedene Tierarten (Stand 2020) im Nürnberger Tiergarten. Neben den normalen Gehegen gibt es für Kinder die Möglichkeit, im Kinderzoo selbst etwas über Tiere zu lernen und sich beispielsweise mit dem Pferdestriegeln vertraut zu machen. Eintrittskarten können vor Ort oder online unter tiergarten.nuernberg.de gekauft werden.
Besonderer Tipp: Nach dem Tiergarten-Besuch lohnt sich auf dem Rückweg zum Bahnhof noch ein Abstecher zum Wöhrder See (Haltestelle Tullnaupark, Linie 5). Eine Runde um den See dauert zu Fuß etwa eineinviertel Stunden. Wer eine Pause braucht, kann in den inklusiven Cafés Tante Noris am See oder dem Café Strandgut Kaffee und Kuchen genießen. In den Betrieben arbeiten Menschen mit und ohne Behinderung. Wer noch mehr erkunden will, der kann einen Spaziergang über die Wöhrder Wiese an der Pegnitz entlang in die Altstadt unternehmen – und beispielsweise dem Café Nestcoffee einen Besuch abstatten.
3. Museums- und Shopping-Tag in Frankfurt am Main
Wie komme ich hin und wie lange brauche ich? Ab Würzburg geht's ohne Umstieg in einer Stunde und 47 Minuten direkt nach Frankfurt. Und auch ab Schweinfurt fährt alle zwei Stunden eine Direktverbindung in die Main-Metropole – Fahrtzeit: Zwei Stunden und 36 Minuten.
Für wen ist der Ausflug geeignet? Egal ob Familien, Shopping-Begeisterte oder Kulturliebhaberinnen und -liebhaber: Ein Tagesausflug nach Frankfurt kann, je nach Interesse, ganz unterschiedlich gestaltet werden.
Was kann man unternehmen? Für einen Museumsbesuch bietet sich etwa das Senckenberg Naturmuseum Frankfurt (Informationen und Tickets: museumfrankfurt.senckenberg.de) an. Dort sind Dinosaurier ausgestellt und man kann etwas zur Evolution des Menschen lernen. Auch ein Spaziergang durch das Bankenviertel mit seinen imposanten Hochhäusern, die die Skyline Frankfurts prägen, lohnt sich. Und auf der Zeil, einer der bekanntesten Einkaufsstraßen Deutschlands in der Mitte der Stadt, kann nach Herzenslust gebummelt und geshoppt werden.
Besonderer Tipp: Nicht nur für "Plane-Spotter" beziehungsweise Flugzeug-Freunde, sondern auch für diejenigen, die gerne im Fernweh schwelgen, bietet sich ein Abstecher zum Frankfurter Flughafen an. Informationen finden Sie unter: frankfurt-airport.com. Den größten deutschen Verkehrsflughafen erreicht man vom Hauptbahnhof aus in zwölf Minuten mit der S-Bahn.
4. Badeausflug an den Brombachsee in Mittelfranken
Wie komme ich hin und wie lange brauche ich? Mit dem Regionalzug dauert die Fahrt ab Würzburg an den Brombachsee (nach Langlau) zwischen 1,39 und 2,15 Stunden – je nachdem, ob man über Gunzenhausen, Nürnberg oder Pleinfeld fährt. Als Zielstationen eignen sich Langlau, Ramsberg und Pleinfeld, wobei der See fußläufig rund einen Kilometer von den ersten beiden Haltestellen und etwa drei Kilometer von letzterer entfernt liegt.
Für wen ist der Ausflug geeignet? Am Brombachsee kommen vor allem Wassersportlerinnen und Wassersportler sowie Naturbegeisterte auf ihre Kosten.
Was kann man unternehmen? Am Brombachsee lässt sich ein Tag gut am Wasser verbringen: Baden, am Sandstrand liegen, Tretboot fahren, Stand-Up-Paddling oder sogar Wind- und Kitesurfen sind hier möglich – etwa an der Freizeitanlage Langlau am Kleinen Brombachsee. Auch in den Anlagen in Pleinfeld und Ramsberg am Großen Brombachsee gibt es unter anderem einen Sandstrand mit Liegewiesen und Kinderspielgeräten.
Besonderer Tipp: Warum den Tagesausflug an den Brombachsee nicht zum Kurzurlaub ausweiten? In Langlau gibt es beispielsweise einen Campingplatz. Informationen zum See, den Aktivitäten und Übernachtungsoptionen finden Sie unter zv-brombachsee.de.
5. Städtetrip ins Nachbarbundesland Thüringen nach Erfurt
Wie komme ich hin und wie lange brauche ich? Im Zwei-Stunden-Takt geht es ab Würzburg in zwei Stunden und 20 Minuten ohne Umsteigen in die Landeshauptstadt Thüringens. Ab Schweinfurt dauert die Fahrt sogar nur knapp eine Stunde und 50 Minuten. Zusteigen ist außerdem in Ebenhausen, Münnerstadt und Bad Neustadt auf dem bayerischen sowie fränkischer Teil der Strecke möglich.
Für wen ist der Ausflug geeignet? Natürlich für Städte- und Architekturfans und Geschichtsinteressierte. Denn im Dom der Stadt Erfurt wurde Martin Luther, der Vater der Reformation, einst zum Priester geweiht. Außerdem blickt die Stadt laut erfurt.de auf eine mehr als 1250 Jahre alte Geschichte zurück.
Was kann man unternehmen? Erfurt lädt vor allem bei schönem Wetter zum Bummeln durch die gemütliche und historischen Altstadt ein. Neben dem Erfurter Dom, vor dem im Winter unter anderem der bekannte Weihnachtsmarkt stattfindet, ist die Krämerbrücke ein Muss, bei einem Besuch der Landeshauptstadt Thüringens. Die Brücke ist eines der Wahrzeichen Erfurts und sei laut erfurt-tourismus.de die längste durchgehend mit Häusern bebaute und bewohnte Brücke Europas. Für Familien lohnt sich außerdem ein Besuch des Erfurter Zooparks (zoopark-erfurt.de).
Besonderer Tipp: Für die Kleinen öffnet sich in Erfurt außerdem die Tür des Kinderkanals "Kika", den sie sonst nur aus dem Fernsehen kennen. Das Landesfunkhaus Thüringen bietet wochentags Familien, Kita-Gruppen und Schulklassen an, einen Blick hinter die Kulissen zu werfen. Informationen unter kika.de. Und wer aufmerksam durch die Stadt läuft, findet vielleicht auch die Maus, den blauen Elefanten oder Bernd das Brot.
6. Die Erlanger Bergkirchweih vom 25. Mai bis 5. Juni
Wie komme ich hin und wie lange brauche ich? Der Berg ruft – und zwar vom 25. Mai bis zum 5. Juni. Von Würzburg aus gibt es zwei Möglichkeiten, um nach Erlangen zu kommen. Entweder mit dem Regionalexpress über Bamberg (Direktverbindung oder einmal umsteigen) oder mit Umstieg in Fürth. Beide Fahrten dauern ungefähr eineinhalb Stunden.
Für wen ist der Ausflug geeignet? Für alle, die gerne mit vielen Menschen friedlich feiern, Bier trinken - und sonst immer fahren müssen. Denn durch das 49-Euro-Ticket kann man sich getrost auch ein zweites Helles genehmigen – und kommt trotzdem sicher nach Hause.
Was kann man unternehmen? Eines der bekanntesten Volksfeste des Freistaats findet 2023 zum 268. Mal statt. Auch Kinder können hier einiges erleben: Neben einem Riesenrad und einem Kettenkarussell gibt es auf der Bergkirchweih viele weitere Attraktionen. In der Zeit nach dem Volksfest können Bierfans weiterhin einen Teil der "Keller" besuchen.
Besonderer Tipp: Erlangen ist auch abseits der Bergkirchweih eine Reise wert. Die 112.000-Einwohner-Stadt hat nämlich eine schöne Altstadt zu bieten. Ein Besuch des Botanischen Gartens, am Rande des Schloßgartens gelegen, ist ein echter Geheimtipp. Der Eintritt ist frei. Informationen finden Sie unter botanischer-garten.fau.de.
Weitere Informationen zu Fahrplänen finden Sie unter bahn.de oder in der App "DB Navigator".
Sie vermissten in unserer kleinen Liste einen besonders schönen Ausflugstipp? Wohin lohnt sich eine Tour?Schreiben Sie es gerne in die Kommentare.
Das 49.- EUR Ticket ist eigentlich dazu gedacht im Bereich Nahverkehr Menschen vom Auto in den Zug zu holen oder aber bei Städteverbindungen vielleicht auch mal einen Vielflieger von der Bahn zu überzeugen.
Es ist nicht geplant damit zusätzlichen Verkehr zu generieren!
Ich hatte heute einen Termin in der Nähe von Regensburg, den ich mir terminlich nicht aussuchen konnte. Mit der Bahn - ein einziges Chaos. REs überfüllt. Auf dem Heimweg standen die Leute sogar im RB in den Gängen, weil keine Sitzplätze mehr frei waren. Und das schon, bevor ab 1. Mai das 49-Euro-Ticket kommt. Ein Unding?
Pendler profitieren davon mal überhaupt nicht wenn man nach dem Arbeitstag aufgrund überfüllter Züge nicht nach Hause kommt. Oder eben coronakonform sich gegenseitig auf dem Schoß sitzt. Noch schlimmer ist am Morgen nicht zur Arbeit zu kommen. Ich für meinen Teil bin gezwungen auf das Auto umzusteigen und bin fest davon überzeugt daß einige Pendler nach Möglichkeit dies ebenso tun werden.
Ebenso wenig glaube ich das diese Leute nach den 3 Monaten zurück gewonnen werden können. Und all die anderen sagen sich nach dem Chaos dann für teuer Geld eine Fahrkarte kaufen?
Nun denn, lasset die Spiele beginnen und genießen wir das aleben in vollen Zügen!