Nach dem inzwischen beigelegten Disput um das Snack-Angebot, der die Konzertreihe auf der schwimmenden Bühne hinter dem Kulturspeicher bundesweit in die Schlagzeilen gebracht hat, soll nur noch die Musik beim Hafensommer im Fokus stehen. Mit den Sportfreunden Stiller, Faber, Sophie Hunger und Suzanne Vega finden sich im hochkarätigen Konzertprogramm so viele bekannte Namen wie selten zuvor. Ihre persönlichen Favoriten und Tipps haben die beiden Programm-Macher Lutz Engelhardt und Basti Hofmann jetzt bei einer Pressekonferenz im Kulturspeicher vorgestellt.
Eine Bemerkung vorneweg: Welche Snacks außer einer regionalen Biobratwurst auf der Speisekarte stehen werden, ist zwei Monate vor dem Start des Festivals am 21. Juli noch nicht bekannt. Und es soll bis dahin auch kein Thema mehr werden, wie Kulturreferent Achim Könneke und Kulturamtsleiter Klaus Heuberger noch einmal betont haben: "Wir wollen nicht mehr über das Essen reden, sondern über die wichtigen Dinge. Wir haben 17 volle Abende mit einem breiten Programm", so Könneke.
Sportfreunde Stiller-Konzert innerhalb weniger Tage ausverkauft
10.000 bis 12.000 Besucherinnen und Besucher sollen bis zum 6. August die Konzerte und Veranstaltungen an der Hafentreppe besuchen, das ist das Ziel der Veranstalter. Alleine bei den Sportfreunden Stiller, die im Rahmen ihrer "Jeder nur eine X"-Tour am 27. Juli am Alten Hafen auftreten, werden es mehr als tausend sein – das Konzert war innerhalb weniger Tage ausverkauft.
Kaum weniger bekannt sind Sophie Hunger, Faber und Dino Brandao aus der Schweiz, die am 5. August als Trio beim Hafensommer auftreten. Sie haben 2020 das gemeinsame Album "Ich liebe dich" mit zwölf Songs in Schweizer Mundart herausgebracht: "Ein typisches Projekt aus der Frühphase der Corona-Pandemie, und auch ein typisches Hafensommerprojekt", sagt Lutz Engelhardt. Sophie Hunger wird zum vierten Mal zu Gast sein, für Faber ist es eine Premiere.
Ein weiteres "Herzensprojekt" von Engelhardt ist das Konzert der Schauspielerin und Sängerin Alli Neumann (26. Juli), die derzeit in der Fernsehshow "Sing' meinen Song" über viele deutsche TV-Bildschirme flimmert. Es ist eine von vier Hafensommer-Veranstaltungen, die in Gebärdensprache übersetzt werden. Ein weiterer Tipp von Lutz Engelhardt: Bei der "Jazz Night" am 4. August wird das US-amerikanische Musik-Kollektiv "Black Lives" als Stimme gegen Rassismus und Gewalt im Doppelkonzert mit Theo Croker seine Deutschlandpremiere beim Hafensommer feiern: "Sie haben versprochen, dass die Leute tanzen werden."
Zum Programm gehört zum zweiten Mal das bekannte Format "Songs an einem Sommerabend"
Damit ist auch bei "Botticelli Baby" zu rechnen, die am 3. August zusammen mit dem Duo Matthis Pascaud und Hugh Coltman auftreten. Mit ihren schweißtreibenden Konzerten ist die siebenköpfige Band aus Essen "der Beweis dafür, dass Jazz auch Partymusik sein kann", sagt Basti Hofmann. Zu seinen Favoriten gehören außerdem zwei Abende mit Weltmusik: Mit Gasandji und Vieux Farka Touré geht es am 22. Juli musikalisch nach Afrika, am Abend danach mit Bia Ferreira (Brasilien) und Son Rompe Pera) nach Mittel- und Südamerika.
Zum Programm gehört zum zweiten Mal das bekannte Format "Songs an einem Sommerabend" am 29. Juli. Der Hafensommer beginnt am 21. Juli mit der von Hauptsponsor Sparda Bank präsentierten "Classic Night". Die kostenlosen Einlasskarten waren in den letzten Jahren heiß begehrt und werden ab dem 19. Juni auf der Webseite "hafensommer-wuerzburg.de" verlost. Ebenfalls eintrittsfrei ist der "Junge Hafen" am 25. Juli mit Kreativ-Workshops, Kultur und Musik für junge Menschen.
Stark reduziert sind die Eintrittspreise beim Familiensonntag mit "Eule findet den Beat" am 30. Juli: "Wir wollen möglichst vielen Familien mit Kindern den Besuch ermöglichen", erläutert Ingolf Stöcker, stellvertretender Leiter des Kulturamts. Bei den übrigen Konzerten wurden die regulären Ticketpreise in diesem Jahr leicht angehoben, im Gegenzug die ermäßigten Tickets im Preis aber auch um zehn Prozent gesenkt. Außerdem erhält die Würzburger Kulturtafel für jedes Konzert ein kleines Ticket-Kontingent.
Das gesamte Thema hätte man sich sparen können, aber man wollte sich wieder profilieren mit Klimazielen.