Am vergangenen Freitagabend feierten 10.000 Menschen beim Auftritt von Paul Kalkbrenner vor der Würzburger Residenz. Unter die Freude über das außergewöhnliche Konzertereignis mischte sich sowohl vor Ort als auch in den Kommentarspalten auf Social-Media-Plattformen laute Kritik an der Organisation. Sebastian Kunz ist geschäftsführender Gesellschafter bei AC2B, der Agentur, die das Kalkbrenner-Konzert organisierte. Hier antwortet er auf die häufigsten Kritikpunkte.
Gab es beim Auftritt von Paul Kalkbrenner in Würzburg nicht genug zu trinken?
Die häufigste Kritik in den sozialen Netzwerken betrifft die unzureichende Getränkeversorgung am Konzertabend. Schon während des Konzerts hätten die Besucherinnen und Besucher nur noch Wasser kaufen können – später auch das nicht mehr.
"Wir hatten tatsächlich am Ende Probleme mit der Getränkeversorgung", sagt Sebastian Kunz. Demnach seien erste Getränke bereits um 19.30 Uhr leer gewesen, bevor sich auch die Weinschorle um 20.30 Uhr und Bier um 21 Uhr dem Ende zugeneigt hätten. Er betont aber auch: "Wasser gab es bis zum Ende." Das Ende des Getränkeverkaufs sei jedoch schon um 21.30 Uhr erfolgt, und damit eine halbe Stunde vor dem Konzertende, um den rechtzeitigen Abbau der Stände zu gewährleisten, so Kunz weiter.
Aus Sicht der Veranstalter sei es "natürlich sehr schade, dass bei so einem spektakulären Event so etwas Wichtiges wie Getränke nicht ausreichen". Angesichts der Planung "mit weit über zwei Liter" pro Person, sei man jedoch von der großen Nachfrage an dem Freitagabend "ehrlicherweise einfach überrascht" gewesen. "Es ist ja nicht so, dass die Leute nichts bekommen haben, sondern sie wollten einfach deutlich mehr", so Kunz weiter.
Wie ist es zu dem Chaos an den Getränke- und Wertmarken-Ständen gekommen?
Auf dem Konzertgelände vor der Residenz war der Getränkeverkauf zweistufig organisiert. Erst musste man sich eine Wertmarke für ein bestimmtes Getränk kaufen, um diese dann an einem zweiten Stand gegen das entsprechende Getränk einzutauschen. Viele Gäste berichten, dass dies zu einem großen Chaos und langen Wartezeiten geführt hätte.
"Die Entkopplung beider Prozesse voneinander sorgt für eine Beschleunigung der Abläufe", betont dagegen Veranstalter Sebastian Kunz, "auch wenn sich das vielleicht nicht immer so anfühlen mag". Das Chaos an den Getränkeständen sei dann vor allem entstanden, weil manche Getränke schon ausverkauft waren – Getränke, die Besucherinnen und Besucher jedoch schon bezahlt hatten. Auch für die Veranstalter ist das "äußerst ärgerlich und auch wir teilen den Unmut darüber", so Kunz weiter.
Warum lief in den drei Stunden vor dem Auftritt von Paul Kalkbrenner keine Musik?
Bereits vor Ort waren viele Besucherinnen und Besucher in Würzburg frustriert, dass trotz des frühen Einlasses um 17 Uhr bis Konzertbeginn um 20 Uhr keine Musik auf dem Gelände zu hören war. "Eine echte Enttäuschung" war das für Patrick Seidel. Er sprach am Konzertabend mit der Redaktion und steht exemplarisch für viele weitere Kommentare vor Ort und im Netz.
Die Entscheidung, vor dem eigentlichen Konzert keine Musik zu spielen, sei laut Kunz in Abstimmung mit der Stadt Würzburg getroffen worden: "Es handelte sich dabei um ein neuartiges Projekt mit elektronischer Musik am Residenzplatz", sagt der Veranstalter, weshalb man die Lärmbelastung für Anwohnerinnen und Anwohner niedrig halten und sich so die "Basis für zukünftige Projekte anschauen" wollte.
Waren die Preise für die Getränke angemessen?
Online kritisieren Besucherinnen und Besucher des Konzerts auch die hohen Preise der Getränke. Sebastian Kunz erklärt, dass auch die Veranstaltung von den extremen Preissteigerungen der letzten Monate betroffen gewesen sei, weshalb die Getränkepreise gegenüber der ursprünglichen Kalkulation um einen Euro angehoben worden seien. Er betont, dass "ein Konzert in dieser Preisklasse auch von den Gastronomie-Umsätzen abhängig" sei, um die steigenden Kosten nicht auf die – wie er sagt "extrem fairen" – Ticketpreise umzulegen.
"Hinter den Kulissen ist alles reibungslos abgelaufen", sagt Sebastian Kunz zum Fazit des Abends aus Sicht des Veranstalters. "Schade, dass es etwas überschattet wird von mangelnden Getränkemengen. Wir hoffen, dass man das verzeihen kann."
Hinweis der Redaktion: Nach der Veröffentlichung hat sich Sebastian Kunz an die Redaktion gewandt und darauf hingewiesen, dass die Flasche Wasser vier Euro und nicht, wie von einer Nutzerin behauptet, sechs Euro gekostet hat. Die Aussage der Nutzerin wurde nachträglich entfernt.
War das ein Konzert oder eine Trinkveranstaltung ?
Wie wär’s mal mit einem Lob für den /die Menschen auf der Bühne !
etwas anders trifft es nicht...
Also dass ist schon ein Armutszeugnis. Bei Helene Fischer sieht es aber gleich ganz anders aus, gell?