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Würzburg
Kritik an Organisation des Paul Kalkbrenner-Konzerts in Würzburg: Veranstalter äußert sich zu Vorwürfen
Nicht ausreichende und zu teure Getränke, lange Wartezeiten und drei Stunden lang keine Musik: Der Veranstalter reagiert jetzt auf die vielfach geäußerten Vorwürfe der Konzert-Gäste.
Viele Besucherinnen und Besucher des Konzerts von Paul Kalkbrenner in Würzburg äußern lautstark Kritik an der Organisation des Elektronik-Events.
Foto: Fabian Gebert | Viele Besucherinnen und Besucher des Konzerts von Paul Kalkbrenner in Würzburg äußern lautstark Kritik an der Organisation des Elektronik-Events.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 09.02.2024 05:59 Uhr

Am vergangenen Freitagabend feierten 10.000 Menschen beim Auftritt von Paul Kalkbrenner vor der Würzburger Residenz. Unter die Freude über das außergewöhnliche Konzertereignis mischte sich sowohl vor Ort als auch in den Kommentarspalten auf Social-Media-Plattformen laute Kritik an der Organisation. Sebastian Kunz ist geschäftsführender Gesellschafter bei AC2B, der Agentur, die das Kalkbrenner-Konzert organisierte. Hier antwortet er auf die häufigsten Kritikpunkte.

Gab es beim Auftritt von Paul Kalkbrenner in Würzburg nicht genug zu trinken?

Die häufigste Kritik in den sozialen Netzwerken betrifft die unzureichende Getränkeversorgung am Konzertabend. Schon während des Konzerts hätten die Besucherinnen und Besucher nur noch Wasser kaufen können – später auch das nicht mehr.

"Wir hatten tatsächlich am Ende Probleme mit der Getränkeversorgung", sagt Sebastian Kunz. Demnach seien erste Getränke bereits um 19.30 Uhr leer gewesen, bevor sich auch die Weinschorle um 20.30 Uhr und Bier um 21 Uhr dem Ende zugeneigt hätten. Er betont aber auch: "Wasser gab es bis zum Ende." Das Ende des Getränkeverkaufs sei jedoch schon um 21.30 Uhr erfolgt, und damit eine halbe Stunde vor dem Konzertende, um den rechtzeitigen Abbau der Stände zu gewährleisten, so Kunz weiter.

Aus Sicht der Veranstalter sei es "natürlich sehr schade, dass bei so einem spektakulären Event so etwas Wichtiges wie Getränke nicht ausreichen". Angesichts der Planung "mit weit über zwei Liter" pro Person, sei man jedoch von der großen Nachfrage an dem Freitagabend "ehrlicherweise einfach überrascht" gewesen. "Es ist ja nicht so, dass die Leute nichts bekommen haben, sondern sie wollten einfach deutlich mehr", so Kunz weiter.

Wie ist es zu dem Chaos an den Getränke- und Wertmarken-Ständen gekommen?

Auf dem Konzertgelände vor der Residenz war der Getränkeverkauf zweistufig organisiert. Erst musste man sich eine Wertmarke für ein bestimmtes Getränk kaufen, um diese dann an einem zweiten Stand gegen das entsprechende Getränk einzutauschen. Viele Gäste berichten, dass dies zu einem großen Chaos und langen Wartezeiten geführt hätte.

Fotoserie

"Die Entkopplung beider Prozesse voneinander sorgt für eine Beschleunigung der Abläufe", betont dagegen Veranstalter Sebastian Kunz, "auch wenn sich das vielleicht nicht immer so anfühlen mag". Das Chaos an den Getränkeständen sei dann vor allem entstanden, weil manche Getränke schon ausverkauft waren – Getränke, die Besucherinnen und Besucher jedoch schon bezahlt hatten. Auch für die Veranstalter ist das "äußerst ärgerlich und auch wir teilen den Unmut darüber", so Kunz weiter.

Warum lief in den drei Stunden vor dem Auftritt von Paul Kalkbrenner keine Musik?

Bereits vor Ort waren viele Besucherinnen und Besucher in Würzburg frustriert, dass trotz des frühen Einlasses um 17 Uhr bis Konzertbeginn um 20 Uhr keine Musik auf dem Gelände zu hören war. "Eine echte Enttäuschung" war das für Patrick Seidel. Er sprach am Konzertabend mit der Redaktion und steht exemplarisch für viele weitere Kommentare vor Ort und im Netz.

Anzeige für den Anbieter Facebook Beitrag über den Consent-Anbieter verweigert

Die Entscheidung, vor dem eigentlichen Konzert keine Musik zu spielen, sei laut Kunz in Abstimmung mit der Stadt Würzburg getroffen worden: "Es handelte sich dabei um ein neuartiges Projekt mit elektronischer Musik am Residenzplatz", sagt der Veranstalter, weshalb man die Lärmbelastung für Anwohnerinnen und Anwohner niedrig halten und sich so die "Basis für zukünftige Projekte anschauen" wollte. 

Waren die Preise für die Getränke angemessen?

Online kritisieren Besucherinnen und Besucher des Konzerts auch die hohen Preise der Getränke. Sebastian Kunz erklärt, dass auch die Veranstaltung von den extremen Preissteigerungen der letzten Monate betroffen gewesen sei, weshalb die Getränkepreise gegenüber der ursprünglichen Kalkulation um einen Euro angehoben worden seien. Er betont, dass "ein Konzert in dieser Preisklasse auch von den Gastronomie-Umsätzen abhängig" sei, um die steigenden Kosten nicht auf die – wie er sagt "extrem fairen" – Ticketpreise umzulegen.

"Hinter den Kulissen ist alles reibungslos abgelaufen", sagt Sebastian Kunz zum Fazit des Abends aus Sicht des Veranstalters. "Schade, dass es etwas überschattet wird von mangelnden Getränkemengen. Wir hoffen, dass man das verzeihen kann."

Hinweis der Redaktion: Nach der Veröffentlichung hat sich Sebastian Kunz an die Redaktion gewandt und darauf hingewiesen, dass die Flasche Wasser vier Euro und nicht, wie von einer Nutzerin behauptet, sechs Euro gekostet hat. Die Aussage der Nutzerin wurde nachträglich entfernt.

 
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  • GerdaRosa
    Warum wird in Deutschland immer nur gemeckert !
    War das ein Konzert oder eine Trinkveranstaltung ?
    Wie wär’s mal mit einem Lob für den /die Menschen auf der Bühne !
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  • jueli
    Ich habe den Artikel nicht gelesen. Alleine die Überschrift macht mich aber nachdenklich. Denn scheinbar bin ich mit nichtmal 50 Jahren inzwischen im "Alter" angekommen, wenn ich mich frage, warum es solche Zweitberichte braucht. Ein Bericht im Stile "Jetzt äußert sich XXXX" wäre entbehrlich, wenn man schon mit der Ursprungsberichterstattung als Journalist seine Arbeit machen und erst recherchieren und dann schreiben würde. Zu einer Berichterstattung gehören immer zwei Seiten. Und die gehören >vor< der Veröffentlichung geprüft. Es sei denn, ich suche ständig den Skandal auch dort, wo oft keiner ist. In diesen Fällen, nur als Tipp, wären auch Überschriften wie "Jetzt äußert sich der chinesische Reissackfahrer" geeignet. Aber zunehmend feszustellen bleibt, dass objektive Berichterstattung derzeit nicht mehr Kern einer journalistischen Ausbildung zu sein scheint...
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  • MiGeb275
    mi mi mi
    etwas anders trifft es nicht...
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Konnte doch niemand damit rechnen, dass die Gäste Durst haben! 😁
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  • waldwichtel
    Man hat für 2 Stunden Musik bezahlt, man hat 2 Stunden Musik bekommen. Die Umstände hätte man im Vorfeld etwas besser kommunizieren können, aber das ist zweitrangig. Getränkemangel darf eigentlich nicht passieren, schon gar nicht wenn man als professioneller Eventveranstalter auftritt und bereits jahrelange Erfahrung hat.
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  • Hans Friedrich Schulz
    Da Lob ich mir W:O:A 2022 - Über 80 000 Metalfans, kein Getränkemangel, egal ob Bier, Wasser oder Kaffee. Super geregelt durch Chip im Armbändchen, it vorher aufgeladenen Geldbetrag (jederzeit nachladbare und am Ende wurde der Restbetrag zurücküberwiesen). Somit keine Geldzahlunen vor Ort notwendig, einfach easy-feeling 🤘
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  • klafie
    jammert nicht, ihr seid nicht die einzigen, wo getränke udgl. ausgegangen sind, beim spektakel auf der festung war es genau so. ein bekannter war mit seinen enkeln oben, denen ging es genau so. anscheinend brauchen die festungswirte kein geld, da just an diesem wochenende umbaumaßnahmen in der gastro auf der festung stattgefunden haben, schon etwas eigenartig, oder? parkplätze da oben waren ab 10.00 dicht! außer kiliani können die würzburger veranstalter halt nichts, passta.
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  • Mementomori
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  • Souldream
    Da kann man nur noch den Kopf schütteln das es Leute gibt die wegen einer 2 Stunden Veranstaltung soviel Geld bezahlen und teilweise noch von weither kommen, wo nochmal Geld wie Spritpreis etc. für die Anreise fällig wird, aber gleichzeitig jammern das alles teurer wird. Gleichzeit werden sie noch vom Veranstalter ausgenommen und veräppelt, dem es eigentlich nur darum geht pünktlich Feierabend machen zu können, anders ist seine Aussage nicht verstehen. Das ein arroganter und abgehobener DJ sich nicht einmal von seinen Fans verabschiedet sondern einfach die Regler runterdreht und verschwindet ist das eine, das aber die Stadt Würzburg vorher keine Musik möchte um die Fans etwas in Stimmung zu bringen ist dann hat so eine Veranstaltung dort nichts zu suchen. Die ganze Organisation von Stadt und Veranstalter war ein Rohrkrepierer. Die Stadt Würzburg ist eben halt eine Provinz die von Großveranstaltungen nichts versteht und bis heute nichts verstanden hat.
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  • gabcht20581207
    Die Mainwiesen wären doch ideal für so eine Veranstaltung. Talaveraparkplatz und Strabaanbindung. Die Kulisse sollte bei diesem Genre eine untergeordnete Rolle spielen. Es danced sich auch besser auf den Wiesen.
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  • franzlolbrich
    Was für ein Konzert? Da legt jemand irgendwelche elektronische Musik auf. Unter Konzert verstehe ich, dass Musiker auf der Bühne stehen und ihr Bestes geben und ein Publikum begeistern. Ein DJ legt irgendwelche Musik auf. Nur weil er vielleicht noch was reinmixt ist der Klasse? Hierfür würde ich keinen Cent ausgeben. Auch eine Beschwerde über unzureichende Getränkeversorgung ist demzufolge nur die Logik einer solchen Veranstaltung. Wer für solch ein "Konzert" Geld ausgibt, hat auch nichts besseres verdient. Konzert??? Hier geht's m.E. Nur um Abzocke. Und darauf sind offenbar 10000 reingefallen.
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  • Andrea.roso@gmx.net
    Weil Leute einen anderen Musikgeschmack haben, haben sie es nicht verdient, dass die Veranstaltung ordentlich organisiert ist? Das ist sicherlich eine super Einstellung, um damit durchs Leben zu gehen grinsen
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  • ra.kellermann@gmx.de
    DJ Kalkbrenner? Kenn ich gar nicht...
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  • stotch
    Gähn!
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  • olivergehrsitz@web.de
    @oswin.ratzeburger: Sie als ausgewiesener Fachmann für elektronische Musik kennen Paul Kalkbrenner nicht?
    Also dass ist schon ein Armutszeugnis. Bei Helene Fischer sieht es aber gleich ganz anders aus, gell?
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  • ra.kellermann@gmx.de
    @ol04: wie konnten Sie wissen, dass ich Fachmann für elektronische Musik bin? Womöglich kennen Sie auch das eine oder andere meiner eigenen Werke? Bei elektronischer Musik denke ich zunächst an Kraftwerk, Tangerine Dream, Brian Eno, J.M. Jarre, - aber nicht an DJs. Und Helene Fischer kenne ich zwar, aber die gehört für mich eigentlich mit "DJ-Musik" in einen Topf: muss man nicht haben. Aber jedem seins newa...
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