Anhaltender Nieselregen, unterbrochen von kurzen Schauern, begleitete die Ochsenfurter Kreuzbergwallfahrer am zweiten Morgen ihrer Pilgerreise. Schon zum Auftakt am Samstag entgingen die knapp 170 Wallfahrerinnen und Wallfahrer nur knapp einem Sturzregen. Während um 4 Uhr in der Ochsenfurter Stadtpfarrkirche die Messe zum Beginn der Wallfahrt gefeiert wurde, erhellten Blitze den Nachthimmel und prasselten Tropfen an die Fenster. Rechtzeitig zum Abgang der Prozession eine Stunde später hatte sich dar Regen verzogen.
Nur der aufgeweichte Waldboden auf dem Weg durch den Ochsenfurter Forst in Richtung Erlach machte die Beine schwer, berichtet eine Wallfahrerin. Die vorhergesagte Kühle und der Nieselregen seien aber allemal angenehmer als die Hitze, in der die Würzburger Kreuzbergwallfahrer in der Vorwoche unterwegs waren und die auch die letzte Ochsenfurter Wallfahrt vor der Pandemie 2019 begleitet hatte.
Nach rund 45 Kilometern und Rasten in Biebelried, Euerfeld und Bergtheim erreichte der Pilgerzug am Abend gegen 18 Uhr Werneck. Von dort ging es nach der Pilgermesse um 5 Uhr weiter in Richtung Burkardroth, wo die Wallfahrerinnen und Wallfahrer ein zweites Mal übernachten. Am Sonntag haben sich den Ochsenfurtern in Eßleben und Geldersheim noch Wallfahrerinnen und Wallfahrer angeschlossen.
"Es ist ein totales Aussteigen aus dem Alltag", beschreibt Stadtpfarrer Oswald Sternagel seine Empfindungen während des langen Marschs, "man geht in einen Tunnel rein, der erst am Donnerstag wieder endet." Dann werden die Wallfahrer am Abend in Ochsenfurt zurück erwartet. Dieses Abschalten schätzt auch Thomas Griesmann aus Zeubelried, der zum fünften Mal bereits an der Wallfahrt teilnimmt. Auf die Frage, was für ihn das Schwerste an der Wallfahrt sei, antwortet er lachend: "Das frühe Aufstehen."