Fitnessstudio, Kinoabend, Restaurant- oder bald auch wieder Diskothekenbesuch: Für all diese Aktivitäten in Innenräumen muss man ab einer Inzidenz von 35 vollständig geimpft oder genesen sein und dies auch nachweisen können. Wenn nicht, muss nach dieser 3-G-Regel ein aktueller Coronatest vorgelegt werden. Hierbei reicht in der Regel ein Antigen-Schnelltest. Für den Diskobesuch allerdings ist nach Vorgaben der Staatsregierung ein PCR-Test vorzulegen. Bisher waren die sogenannten Bürgertests kostenfrei, ab Montag, 11. Oktober, ändert sich das. Viele Bürger müssen ihre Tests nun selbst bezahlen. Das könnte ein teures Unterfangen werden.
Im Moment liegen die aktuellen 7-Tage-Inzidenzen (Stand: 28. September) bei 85,07 in der Stadt und im Landkreis bei 41,2. Bleiben sie auch weiter über dem Wert von 35, würde die neue Regel sofort greifen. Wie es auf Nachfrage dieser Redaktion vom Würzburger Testteam am Landratsamt heißt, können die Antigen-Schnelltests wie auch bisher in verschiedenen Apotheken, bei Ärzten oder an den bekannten (privaten) Teststellen gemacht werden.
Die Schnellteststellen VCC, Odeon Lounge und IKEA (ASB) schließen allerdings zum Monatsende, berichtet Paul Justice, der für das Testmanagement verantwortlich ist. Die Firma Contime wird den Standort Airport ebenfalls zum 30. September schließen, jedoch einen neue, kleinere Teststrecke auf dem eigenen Firmengelände am Friedrich-Bergius-Ring 11 in Würzburg in Betrieb nehmen.
Die Kosten für einen abrechnungsfähigen PCR-Test nach der Testverordnung belaufen sich auf 43,56 Euro, die Antigen-Tests auf 15 Euro, heißt aus dem Landratsamt. Die Preise für nunmehr kostenpflichtige Tests würden allerdings über den freien Markt geregelt, und es müsse deshalb mit einem Aufschlag gerechnet werden.
Testressourcen an der Talavera zur Abdeckung des studentischen Bedarfs erweitern
In den offiziellen, lokalen Testzentren, wie Talavera und Testbus, sind indes - um die Kreisverwaltungsbehörden zu entlasten - keine kostenpflichtigen Tests vorgesehen. Hier können sich nur bestimmte Personengruppen testen lassen, die dafür nicht bezahlen müssen.
Darunter fallen beispielsweise Kinder bis zu zwölf Jahren (bis 30. November auch Kinder bis 18 Jahre), Kita-Kinder mit leichtem Schnupfen, Besucher sowie Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung oder Schwangere. Für all diejenigen, die als Kontaktpersonen in ein Corona-Ausbruchsgeschehen involviert sind oder auch von der Corona-Warn-App gewarnt wurden, sind auch die PCR-Tests auf der Talavera weiter kostenlos.
Während Schulkinder sich über Pool-Tests und Antigen-Schnelltests, die ihnen zur Verfügung gestellt werden, weiterhin in der Schule kostenfrei testen, möchte die Staatsregierung auch für Studentinnen und Studenten zumindest bis zum 30. November kostenlose Tests ermöglichen.
Laut Justice können die Hochschulen private Dienstleister oder Hilfsorganisationen beauftragen, die Testungen im besagten Zeitraum vorzunehmen. Und: "Jede Hochschule kann selbst oder mit Unterstützung externer Dritter Selbsttests beaufsichtigen." Zudem haben Universität und die Hochschule für angewandte Wissenschaften Würzburg-Schweinfurt (FHWS) mit dem Testzentrum an der Talavera vereinbart, dass dort bis Ende November kostenfreie Tests für Studierende angeboten werden.
Bedarf für die Hochschulen errechnet
Nach Berechnungen, die das Testteam am Landratsamt gemacht hat, liege der Bedarf für die FHWS, die Vorlesungen fürs Wintersemester starten am 1. Oktober, bei etwa 300 bis 500 Tests pro Tag - aufgeteilt auf die Standorte Röntgenring, Hubland und Münzstraße. Für die Universität Würzburg, die erst am 18. Oktober beginnt, liege der Bedarf bei etwa 800 bis 1800 Tests täglich am Hubland plus etwa 400 bis 700 Tests täglich am Sanderring. "Wir wollen die Testressourcen an der Talavera für den studentischen Bedarf anpassen. Hierzu werden vor allem für PCR-Tests reservierte Timeslots für Antigen-Schnelltests freigegeben", berichtet Justice. In Planung seien zwei Testlinien.
Wie es allerdings für die Studenten und Studentinnen nach dem 30. November weitergeht, ist noch nicht klar. Dazu gebe es noch keine Nachricht aus dem Ministerium. "Momentan fahren wir auf Sicht und stellen uns auf neue und veränderte Bedingungen ein", so Justice.
Testbus weiter im Einsatz
Um die Versorgung mit kostenlosen Tests in der Region sicherzustellen, wird der Testbus weiter im Einsatz bleiben. Aus Sicht des Testmanagements solle er im Oktober zunächst weiterhin in Ochsenfurt, Uettingen und Waldbrunn eingesetzt werden. Einsätze in den Stadtteilen sind geplant. Bei Bedarf stehe der Testbus auch bis Ende des Jahres zur Verfügung, heißt es weiter.
Eine aktuelle Übersicht der Teststellen in Stadt und Landkreis können sie unter Testzentren/ Landkreis Würzburg (landkreis-wuerzburg.de) einsehen. Diese wird auch nach dem 10. Oktober aktualisiert werden.