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Würzburg
Kostenlose Tampons und Binden: Stadt Würzburg startet Pilotprojekt in Jugendzentren und öffentlichen Toiletten
Wer von seiner Periode überrascht wird oder sich passende Produkte nicht leisten kann, soll in Würzburg Hilfe finden. Die Stadt testet ab Dezember Spenderautomaten.
Menstruationsprodukte sind teuer und häufig nicht sofort zur Hand. Der Würzburger Stadtrat hat nun ein Pilotprojekt mit kostenlosen Periodenprodukten an öffentlichen Orten beschlossen.
Foto: Annette Riedl, dpa (Symbolfoto) | Menstruationsprodukte sind teuer und häufig nicht sofort zur Hand. Der Würzburger Stadtrat hat nun ein Pilotprojekt mit kostenlosen Periodenprodukten an öffentlichen Orten beschlossen.
Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:14 Uhr

Von Dezember an stellt die Stadt Würzburg an ausgewählten Orten kostenfreie Periodenprodukte zur Verfügung. Das beschloss der Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag und folgte damit einem Antrag der Grünen und Linken, den auch die Gleichstellungstelle der Stadt dem Gremium angetragen hatte. Das Konzept sieht laut einer Pressemitteilung der Stadt vor, dass es die Tampons und Binden gratis in 12 Jugendzentren und in den öffentlichen Toiletten der Stadtverwaltung im Rathaus, in der Karmelitenstraße 43 und in der Stadtbücherei gibt.

Ein Jahr lang soll die Verteilung über Spenderautomaten getestet werden, "um sowohl den Verbrauch als auch eine etwaige unsachgemäße Verwendung zu evaluieren", wird die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Würzburg, Petra Müller-März, in der Pressemitteilung zitiert.

Kauf von Periodenprodukten oft schambesetzt

"Periodenartikel in öffentlichen Einrichtungen anzubieten, hat grundsätzlich positive Auswirkungen, um bei unerwartet eintretender Menstruationsblutung weiterhin am sozialen Leben teilnehmen zu können", begründet die Gleichstellungsstelle die Unterstützung des Antrags. Zudem könne der Kauf von Periodenartikeln gerade bei jungen Menschen schambesetzt sein oder die Kosten dafür in einigen Familien als nicht notwendig erachtet werden. Um die Umweltbelastung zu verringern, will die Stadt Bio-Tampons und Bio-Damenbinden einsetzen.

"Mit unserem Antrag wollen wir auch auf die soziale Not aufmerksam machen, denn jede vierte menstruierende Person in Deutschland hat Mühe, Periodenartikel zu finanzieren", begründet Stadtrat Lysander Laier (Bündnis 90/Die Grünen) in einer Pressemitteilung der Linkenfraktion den Vorstoß. "Auch Schmerzmittel, neue Unterwäsche, Wärmflaschen oder andere Dinge, die während der Periode notwendig sind, kosten Geld. Betroffene von Periodenarmut greifen häufig auf 'Alternativen' wie Socken, Stoffreste, Toilettenpapier, Lappen, Zeitungen, Taschentücher zurück, vor allem in spontanen Situationen", so Laier weiter. Das sei nicht nur menschenunwürdig, sondern auch eine große gesundheitliches Gefahr.

"Binden, Tampons, Menstruationstassen und Co. sind kein Luxus, sondern eine absolute Notwendigkeit und sollten auch als solche behandelt werden", sagt Anna-Maria Dürr, Stadträtin der Linken. Gerade an Schulen sehen die Fraktionen der Grünen und Linken noch Bedarf für kostenfreie Periodenprodukte. Dazu wollen sie einen Umsetzungsvorschlag erarbeiten.

 
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  • J. B.
    Man könnte auch Kondome kostenfrei verteilen in Discos und Gaststätten, falls jemand vergessen hat sich welche einzustecken und überrascht wurde unterwegs doch zwischenmenschliche Interaktionen betreiben zu wollen.
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  • L. B.
    Wäre nicht die kostenlose Abgabe von Menstruationstassen in Schulen, Ausländerbehörden, Sozialamt o.ä. eine umweltfreundlichere Lösung für Leute mit kleinem Budget? Mit einer nötigen Aufklärung, würde vll. auch bei überraschend einsetzender ersten Monatsblutung helfen.
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  • H. Z.
    Weshalb umweltfreundliche Lösung?
    Dieser Personenkreis werfen die gebrauchten Tampos auch in den Mülleimer oder die Toilette!
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  • G. A.
    Wer kontrolliert das MHD?
    Für Notsituationen coole Sache.
    Hoffe wird auch nur für Notsituationen verwendet.
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  • D. T.
    Das geht nicht in meinen Kopf rein, wieso die Allgemeinheit für Pflegeprodukte von biologischen Frauen zahlen soll? Tamponautomaten ja, sehr gerne. Aber warum kostenlos? Ihr wollt Gleichberechtigung aber die Gräben werden immer tiefer.
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  • G. Z.
    Kurz zur Aufklärung:Shampoo ist zB. eine Pflegeprodukt, es bleibt dir überlassen ob du es verwenden willst oder nicht. Das andere sind Hygieneartikel deren Verwendung für Frauen notwendig ist, da sie ansonten ihren Alltag nicht bestreiten können.
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    @Gregorino: In der Regel🤣 wissen Frauen aber schon, wenn es soweit ist ...
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  • F. L.
    Bitte auch Windeln, Ohrenstäbchen, Zahnbürsten, Zahnpasta, Taschentücher, Einwegrasierer und Rasierschaum, Deo, Klopapier zum Mitnehmen, usw...

    Nein, das geht alles natürlich nicht, wo soll das hinführen?

    Aber warum Binden und Tampons?
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  • J. N.
    Ja, ich weiß auch nicht, ob ich das so bejubeln soll, obwohl ich eine Frau bin.
    Kommt mir irgendwie so vor, als wolle die Stadt jetzt auf Teufel-komm-raus was Tolles für Frauen tun.

    Allerdings: "wenn frau von der Menstruation überrascht wird" - das dürfte ja wohl nicht der Regelfall sein. Wir hatten immer irgendwo einen Tampon in Hand- oder Jackentasche rumfliegen, und in aller Regel (hihi, passendes Wortspiel!) kannten wir unseren Zyklus.
    Und wenn's doch mal unerwartet kam, dann wären wir nicht erst durch die halbe Stadt gelaufen, um zur Tampon-Ausgabestelle zu kommen.

    Und was sie Kosten angeht: so teuer ist das Zeug nicht, wenn man nicht gerade die Top-Marke nimmt.
    Ganz abgesehen davon, wie der Vorposter ganz richtig sagt: was ist zB mit Windeln? Die sind genauso unverzichtbar und weitaus teurer als Damenbinden/Tampons, und da passiert ein plötzlicher Notstand weitaus häufiger.
    Hier wäre es deutlich nützlicher, städtische Ausgabestellen einzurichten.
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    @nixda: Sie haben Kondome vergessen - die würden wirklich Sinn machen! 🤣
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  • R. Ö.
    Hier sind aber mal wieder überwiegend "Dummbabbler" unterwegs🤷‍♂️🤔
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  • U. A.
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  • P. S.
    Lasst mich mal raten: Die Spenderautomaten kosten 1000 Euro, die Befüllung 500 Euro und der Rest ging für Gender-und Diversityberatung drauf?
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  • P. S.
    Menstruierende Personen sind doch nur Frauen oder? Wieso schreibt man das nicht?
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  • D. E.
    Menstruierende Personen sind mit einem biologisch weiblichen Körper geboren. Das heißt aber nicht, dass sie sich als Frau fühlen. Deswegen kann eine Person, die sich selbst als Mann identifiziert, die Periode haben.
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  • P. S.
    Deswegen bleibt sie aber immer noch eine Frau. Biologisch meine ich...
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