Kein Winterspaß am Nautiland – das war die große Befürchtung des Eissportvereins (ESV) Würzburg. Oliver Lang, Vorstand des ESV setzte alle Hebel in Bewegung, um eine Schließung zu verhindern – mit Erfolg. Bei der Stadtratssitzung am Donnerstag stimmten die Anwesenden fast einstimmig für die Eröffnung.
Rückblick: Am 4. Oktober erfuhr Oliver Lang, dass die Bäder GmbH als Betreiberin der Eislaufbahn über deren Eröffnung in ihrer Aufsichtsratssitzung Ende November entscheiden wolle. Viel zu spät für den ESV, der mit einer Eröffnung Ende Oktober fest gerechnet hatte und sich daher an diese Redaktion wandte. Durch eine Anfrage bei der Stadt Würzburg erfuhr Judith Jörg, dritte Bürgermeisterin der Stadt und zuständig für das Bildungs-, Schul- und Sportreferat von der vertagten Entscheidung und setzte sich für eine vorzeitige Entscheidung im Stadtrat ein.
Am vergangenen Donnerstag war es dann endlich soweit. Mit den Worten "viele Bürgerinnen und Bürger beschäftigt sehr, wie es weiter geht", leitete Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) den Tagesordnungspunkt ein. Er betonte, dass die Entscheidung keine einfache sei. Zwar zeigte er Verständnis für die "lautstarken Hinweise" des Vereins, habe aber auch die aktuelle Krisensituation im Blick. Es sei schwierig, Bürgerinnen und Bürgern zu erklären, dass diese ihre Heizung runterdrehen müssen und gleichzeitig die energieintensive Eislaufbahn eröffnet werde.
Alle Parteien für die Wiedereröffnung der Würzburger Eislaufbahn
Matthias Pilz, Stadtratsmitglied der Grünen, ließ diese Argumentation nicht gelten und sagte: "Wir reden in Deutschland über eine Gasmangellage, nicht über eine Strommangellage". Zwar verbrauche die Eisbahn viel Strom, aber habe über den gesamten Winter lediglich den Gasverbrauch von circa zehn Haushalten. Es sei etwas anderes, um 22 Uhr das Licht auszuschalten, als eine Freizeitattraktion und den Vereinssport lahmzulegen.
Dem schloss sich auch Volker Omert von den Freien Wählern an. Es gäbe genug andere Bereiche, die man beim Thema Energieeinsparen hinterfragen könne. "Ich denke da an die großen LED-Bildschirme am Mainfrankentheater." Diese würden die gesamte Nacht hindurch beleuchtet.
Argumente für die Wiedereröffnung fanden sich über alle Parteigrenzen hinweg. Am Ende fiel die Entscheidung eindeutig aus. Mit nur einer Gegenstimme wurde die Wiedereröffnung der Eisbahn beschlossen. Diese kann voraussichtlich wie gewohnt Ende Oktober eröffnen. Lediglich Klimabürgermeister Martin Heilig stimmte gegen die Eröffnung.
Und der Verbrauch in der Höhe von ca 10 Haushalten (welcher Größe eigentlich?) ist ja letztlich auch wirklich zu vernachlässigen.
Ich denke, dann sollte es auch absolut kein Problem darstellen, wenn ich daheim einfach ganz normal wie sonst auch die Heizung betreibe und Strom und Wasser verbrauche. Handelt sich ja nur um einen einzigen Haushalt.....
Ironie Ende
Würzburgs Kraftwerke laufen überwiegend mit Gas!
Haben wir also kein Gas haben wir keinen Strom mehr!
Insofern, gut gemacht Herr Heilig!
Herr Friedel glänzt mal wieder nicht mit Detailkenntnisse,
was nun auch nichts neues ist...
Nur 10 Haushalte? Welche Grösse diese haben und auf welche Angaben diese Aussage basiert steht leider nicht dabei.
Uns erklärt man fast stündlich wie wir Strom sparen können (sollen, müssen), teils im nicht mal messbaren Bereich - aber der Verbrauch von besagten 10 Haushalten wird offenbar unter Peanuts verbucht. Dafür schalten wir doch gern um 22 Uhr in der nur 15 Grad kalten Wohnung das Lichts aus und gehen zu Bett. Da ist es dann zwar auch dunkel aber wenigstens warm.
Zitat aus dem Artikel: "Wir reden in Deutschland über eine Gasmangellage, nicht über eine Strommangellage"
Ist das so? Warum wird dann ständig über Blackouts geredet und den Bürgern zur Vorsorge (Kerzen, Taschenlampen, Notstromaggregate etc) geraten?
Nach kurzem Googeln bin ich auf folgende Meldung gestoßen: "Einen neuen Vertrag abzuschließen, könne man sich bei den derzeitigen Preisen nicht leisten. Bisher hätten die Stromkosten bei rund 10.000 Euro pro Monat gelegen.
Der Eis- und Rollsport-Club Ludwigshafen sagt, Angebote für neue Verträge lägen zurzeit bei 50.000 bis 80.000 Euro. Das könne auch nicht durch höhere Eintrittspreise aufgefangen werden, so der Eis- und Rollsport-Club. Bisher habe der Eintritt für einen Erwachsenen vier Euro gekostet."
Matthias Pilz sagt: "Wir reden in Deutschland über eine Gasmangellage, nicht über eine Strommangellage". Aber gleich anschließend sagt er, dass die Eisbahn doch Gas verbraucht.
Schade das manche Politiker nicht über ihren eigenen Schatten springen können und auch einmal zum Wohle der Allgemeinbevölkerung zustimmen können . Das würde zeigen , das man trotz einer anderen politischen Einstellung, beruflich seine fachliche Kompetenz in den
Vordergrund stellt.