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Würzburg
Kommentar: Mit seiner fehlenden Selbstkritik verpasst Martin Heilig eine Chance
Der verbale Fauxpas von Würzburgs Klimabürgerbürgermeister Martin Heilig beschädigt auch die politische Debatte. Dass er danach keine Einsicht zeigt, ist ein Fehler.
Hat derzeit einen schweren Stand: Würzburgs Klimabürgermeister Martin Heilig.
Foto: Archivbild Daniel Peter | Hat derzeit einen schweren Stand: Würzburgs Klimabürgermeister Martin Heilig.
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:28 Uhr

Wer in der Politik überzeugen will, braucht (mindestens) zweierlei: politische Inhalte mit Zugkraft – und die Fähigkeit zur Kommunikation. Mangelt es an Letzterer, kann auch die politische Botschaft schnell unter die Räder kommen.

Dazu reichen im Fall der Fälle wenige Worte, wie Würzburgs Klimabürgermeister Martin Heilig jetzt eindrucksvoll bewiesen hat. Fast zeitgleich mit dem Beschluss über Parkgebühren auf der Talavera gab Heilig in einem TV-Interview preis, was sein liebstes Bürgermeister-Privileg ist: dass er in der Stadt nahezu überall parken darf.

Ob sich Martin Heilig im Nachhinein gedanklich auf die Zunge gebissen hat, weiß man nicht. Stattdessen gibt es seinen Einwand, das Zitat sei aus dem Zusammenhang gerissen worden. Mal davon abgesehen, dass ein solcher Satz zum Standardrepertoire des politischen Personals in vergleichbaren Situationen zählt – er stimmt nicht. Denn der Zusammenhang ist offensichtlich: Der Moderator hatte eine Frage gestellt, und Heilig hat sie beantwortet.

So schmallippig, wie Würzburgs Grüne auf den verbalen Fauxpas ihres Klimabürgermeisters reagiert haben, ist klar, dass Martin Heilig seiner Partei ein klassisches Eigentor beschert hat – und sich selbst gleich mit. Wem das Klischee vom Wasser predigenden Weintrinker erst einmal anhaftet, der muss viel Kraft und Mühe aufwenden, es wieder loszuwerden.

Ursache und Wirkung sollten nicht verwechselt werden

Man mag zu Recht einwenden, dass sich damit die nötige öffentliche Debatte um Würzburgs Verkehrspolitik von der Sache entfernt und stattdessen auf die persönliche Ebene verlagert. Entsprechende Beobachtungen konnte man in den vergangenen Tagen in den Sozialen Netzwerken reichlich machen. Dennoch sollte man Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Sache und Person lassen sich nun mal nicht trennen. Wer sich in exponierter politischer Position befindet, muss wissen, was er sagt, wenn er sein politisches Anliegen glaubhaft transportieren will.

Gleichwohl können verbale Fehltritte passieren, auch Politikerinnen und Politiker sind keine Sprechmaschinen. Beschädigte Glaubwürdigkeit lässt sich oft sogar reparieren. Eine Voraussetzung dazu ist Selbstreflexion. Dass Martin Heilig dazu bislang nicht die Kraft hatte und sich stattdessen als Opfer einer Kampagne sieht, nützt weder ihm noch seinem politischen Anliegen.

 
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Kommentare
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  • K. H.
    Liebe Mainpost,
    langsam geht es von Seiten einseitiger Berichterstattung wirklich in Richtung Bild-Zeitungs-Niveau!! Unglaublich dass diese unsachliche Hetzjagd von Ihnen unterstützt wird. Wenn man das ganze Interview liest, kann man sehr gut das „Augenzwinkern“ von Hr. Heilig sehen und verstehen. Ich finde es äußerst sympathisch, dass jemand zugibt, dass er auch ein Mensch ist. Einer der auch froh ist, wenn er kostenlos parken kann. Mit selber geht das auch so. Trotzdem finde ich es wichtig, dass es Konzepte gibt die Würzburg umweltfreundlicher machen. Manchmal braucht es staatliche Vorgaben, die einen die Richtung vorgeben. Freiwillig würde ich auch nicht auf einen kostenlosen Parkplatz verzichten.
    Und diese ganze Sozialneidschürerei von Teilen der csu und teilen der mainpost macht mich wirklich wütend. Teile der csu waren bereits vor Jahren für eine bewirtschaftung der talavera. Vielleicht wäre das mal einen intelligenten, richtig jounalistischen, interessanten Artikel wert?
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  • W. H.
    Gut, dass die, die Gratis-Parkplätze in der Stadtmitte haben, darüber entscheiden, dass die Bürger aus den Vororten jetzt für stadtnahe Parkplätze zahlen müssen.
    Sollte man nicht auch eine Stadtmauer errichten, damit gar keine Kunden und Arbeitskräfte mehr aus dem Umland in die Stadt kommen? So eine schöne Stadt und so ein unfähiger Stadtrat.... armes Würzburg
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  • R. K.
    Sehr geehrter Herr Zeeder! Bitte kaufen Sie sich das Buch "Latein für Angeber", dann können Sie den lateinischen Spruch richtig zitieren: Quod licet Iovi......
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  • F. H.
    Stimmt. Danke für die Buchempfehlung.
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  • U. S.
    Sehr geehrter Herr "Robert Koch"
    Ihre Lateinkenntnisse scheinen aus demselben "Latein für Angeber zu stammen" wie das Zitat des Herrn Zeeder. Ob "quid" oder "quod", beide Lateiner verwechseln den "Herrn" mit dem "Stier". Beide wollen uns in ihrer übersetzten Version erzählen:" was dem Herrn gefällt, muß dem Stier nicht gefallen".
    "O tacuisses, phil........... oder zu deutsch"Schuster bleib bei deinen Leisten"
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  • F. H.
    @PEUL
    Meinten Sie „Si tacuisses, …“?
    Aber sei’s drum, das soll ja auch kein Lateinforum werden …
    Vielleicht können wir ja gemeinsam eine Sammelbestellung für das Buch aufgeben …
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  • U. S.
    Sie antworten hier auf Ihren eigenen Kommentar.
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  • L. B.
    Die Studierenden werden mit z.B. mit einem kostenlosen Semesterticket gelockt, ihren ersten Wohnsitz in Würzburg zu nehmen. Damit haben sie das Wahlrecht in der Stadt und dadurch wird der Wählerwille in Würzburg beeinflusst.
    Die Würzburger Bürger und das Umfeld von Würzburg dürfen das jetzt ausbaden. Diese Situation wird sich auch für die Zukunft nicht ändern.
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  • J. K.
    @123brandies

    Wer glaubt, dass sich Student*innen für WÜ als Studienort entscheiden, weil da ein Semesterticket lockt glaubt wahrscheinlich auch, dass die Erde eine Scheibe ist...
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  • L. B.
    Doppelposting.
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  • L. B.
    Doppelposting.
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  • J. L.
    Ich weiß nicht wer sich da so aufregt. Irgendjemand hat ja Grün gewählt. Das deren Politik – die ja im Kern aus Verboten besteht – vor allem „für die anderen“ gemacht ist und mit inhaltlicher Inkompetenz glänzt, wird in D seit vielen Jahren auf Regional- und Landesebene bewiesen. Jetzt auch auf Bundesebene.

    Eine echte Konsequenz wäre, den Beschäftigten und Aguerenden im Rathaus solche Privilegien zu entziehen. Und nicht zu kompensieren. Das bringt Bürgernähe. Den Herr Heilig könnte eine neue Erfahrung machen und die Folgen seines Handelns auch tatsächlich einschätzen. Das wäre zwar eine ungewohnte Situation aber würde eventuell einmal helfen.

    Seine Forderung selbst bestätigt alles was man von den Grünen kennt: verbieten und reglementieren. Anreize schaffen ist dort unbekannt.
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  • H. E.
    Wenn ein CSU-Politiker das gesagt hätte, wäre er mit Schimpfwörter belegt worden und aus dem Amt gejagt worden!
    Heilig hat zumindest noch die Möglichkeit selbst die Konsequenzen zu ziehen und seinen Hut zu nehmen!
    Der Spuk muss ein Ende haben!
    Dieses hauptamtliche Pöstchen braucht kein Mensch! Stattdessen wäre mal wieder der gesunde Menschenverstand gefragt! Statt Ideologie!
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  • P. W.
    was für eine große Arroganz! abst0ßend für mich.
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  • F. H.
    Der Innen- und Sportsenator der Freien und Hansestadt Hamburg Andy Grote musste sich in einem ähnlich gelagerten Fall etwas Deftiges sagen lassen …
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  • S. F.
    Hallo, geht's noch? Wegen eines dummen, unüberlegten Satzes dieses Bashing?!
    Komme aus SW. Wir haben seit mind. 10 Jahren Stillstand. Bei uns werden Millionenteure Parkhäuser gebaut, die keiner braucht (Beispiel Mainberger Strasse)
    Jetzt ist einer in Wü. am Drücker, der seine Wahlversprechen versucht einzulösen, und das is auch wieder Sch..? Ich versteh die Welt nicht mehr.
    Klimaschutz und Verkehrswende findet halt bei manchen Leuten nur auf Hochglanzbroschüren div. Parteien vor der Wahl statt.
    Schöner Gruss
    Stefan Fuchs
    Schweinfurt
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  • R. B.
    @Fuchsa......, Sie sind doch sonst der größte Schreihals, wenn es darum geht, Mitglieder anderer Parteien bei Fehlverhalten zu maßregeln. Ihre Kommentare zu Herrn Söder haben sind ja regelrecht legendär. Aber wenn es um die eigene Partei geht, da kann man schon mal Kompromisse machen gell Herr Fuchs. Irgendwie ist diese Doppelmoral ein grünes Symbol, finden Sie nicht!?
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  • H. E.
    lieber Herr Fuchs...
    als der persönliche Pressesprecher der Grünen und Kämpfer für die Bahn und gegen Auto legt sich mächtig ins Zeug um zu verhindern, dass die letzten Felle wegschwimmen.
    Schweinfurt haben Sie ja schon durch!
    Und um den Stillstand, den Sie anprangerbn beneiden Würzburger oder Kissinger Schweinfurt schon sehr. Ihr millionenteures Parkhaus empfehle ich zu besuchen. Ich mags auch nicht, aber es wird schon angenommen. Erst Parkhaus bauen, dann ÖPNV.
    Empfinden Sie es allen ernstes, dass jetzt ist einer in Wü einer am Drücker ist? Einer, der die Demokratie mit Füßen tritt, sich an den Vorzügen labt, Wasser predigt und Wein säuft? Und, da haben Sie recht, er seine ideologisierten grünen Wahlversprechen versucht einzulösen, weil er sonst was aus den eigenen Reihen auf den Deckel bekommt?
    mal ehrlich, bei der deutlichen Meinung hier und in der Bevölkerung, wäre eine gänzlich andere Haltung angezeigt!
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  • C. S.
    Lieber Herr Heilig: Bitte treten sie von ihren Ämtern zurück. Ihre Äußerung war keine einmalige Entgleisung, sondern eine Reihenfolge von ignoranten und demütigenden Äußerungen. Ihre Wähler werden es Ihnen danken!
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  • A. H.
    Nicht nur "Ihre Wähler", sondern praktisch ALLE
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