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Würzburg
Kommentar: Im Wurst-Streit hätte OB Schuchardt früher eingreifen müssen, damit sich Würzburg nicht lächerlich macht!
In der Auseinandersetzung um das Speisenangebot beim Hafensommer hätte OB Schuchardt die aufgeladene Debatte viel eher einfangen müssen, findet unser Autor.
Um die Wurst und weniger um die Musik ging es beim Streit ums Essen zum Würzburger Hafensommer 2023. 
Foto: Thomas Obermeier / Getty Images Montage: MP | Um die Wurst und weniger um die Musik ging es beim Streit ums Essen zum Würzburger Hafensommer 2023. 
Torsten Schleicher
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:50 Uhr

Eines kann man dieser Realsatire namens "Würzburger Wurst-Streit" nicht absprechen: Unterhaltungswert hatte die Posse allemal. Und Würzburg war sogar mal wieder, nun ja, in aller Munde: Bundesweit berichteten Medien über die Schicksalsfrage, ob die Besucherinnen und Besucher des Hafensommers tatsächlich nur vegetarisch verköstigt werden, also weder Steak noch Bratwurst auf dem Pappteller vorfinden. 

Die TV- und Zeitungsberichte aus Würzburg wurden dabei gern im herzigen Ton gebracht, so wie man halt Geschichten erzählt, wenn sie gar zu absurd sind. Und laut lachen konnte man ja wirklich über den Versuch, das Abendland am Bratwurstgrill zu verteidigen. Lustig war das vor allem für diejenigen, die nicht in Würzburg wohnen. Ein Imbissstand samt Bratwurst als Leuchtturm der Freiheit bei einem Musikfest im Hafen! Darauf musste man erst mal kommen, in diesem Fall leider in Würzburg.

Dass diese respektabel ausgeprägte Peinlichkeit zu einer Art Kulturkampf um die Wurst ausartete, lag vor allem daran, dass man in Teilen des hiesigen Stadtrats offenbar ein Thema entdeckt hatte: der vegetarische Pausen-Wrap als erzieherische Zwangsmaßnahme, "übergriffig im Hinblick auf die persönliche Lebensführung".

Würzburgs OB Christian Schuchardt hätte seine Rolle als Moderator ausspielen sollen

Mal abgesehen davon, dass es vermutlich sehr wenige Menschen gibt, die ihre Lebensführung hinterfragen, weil sie gerade zu Gast beim Hafensommer waren: Die mit Ausblick auf einen bevorstehenden Urnengang überhitzte Debatte hätte sich durchaus auf Normalmaß herunterkühlen lassen – wenn man denn gewollt hätte.

Dazu hätte es allerdings gleich zu Beginn jenen "Hafenkapitän" gebraucht, als der OB Christian Schuchardt in der städtischen Pressemitteilung über das Ende des Wurst-Streits bezeichnet wird. Denn dass der ideologisch aufgeladene Pro-Wurst-Antrag ein hohes Kopfschüttel-Potenzial hatte und dass sich ein Stadtratsgremium möglicherweise mit ein paar anderen Themen als mit einer Speisekarte beschäftigen sollte – es lag so offensichtlich auf der Hand, dass es nicht zu übersehen war, erst recht nicht für einen Polit-Profi wie Schuchardt. Der allerdings unterstützte den Antrag "ausdrücklich".

Der OB hätte keineswegs das Banner des Vegetarismus schwingen müssen, es hätte schon gereicht, wenn er jene Rolle ausgespielt hätte, die er als Marke pflegt: die des Moderators, schnelle Lösung des "Problems" inklusive – jetzt plötzlich ging das ja auch. Womöglich wären manche Schlagzeilen dann nicht gedruckt worden. Würzburg hat sich dagegen nun im Streit um die Wurst wochenlang zum Obst gemacht – das wäre wirklich nicht nötig gewesen.

 
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  • zwergenpapa69
    Was soll das ganze? Das regelt der Markt doch von alleine. Ich gehe einfach nicht hin. Es gibt doch auch andere Veranstaltungen.
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  • henner59
    Würzburg ist bleibt ne Lailawurst usw.
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  • Hase123
    Denke so egal ist dies nicht.
    Da der Hafensommer eine Veranstaltung ist, die mit öffentlichen Geldern ermöglicht wird, sollte man sich auch am Kunden(Steuerzahler) orientieren.
    Derzeitiger Anteil von Veganern und Vegetarien in Deutschland ca. 8 %.
    Ein privater Veranstalter könnte sich einen derartigen Unsinn nicht leisten.
    Mit Steuergeldern lässt sich leicht seine eigene moralische Überlegenheit demonstrieren.
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  • Buchensammler
    Ganz ehrlich gesagt , mir ist das WURST.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Heute erscheint im Verlag "Reise Know How" der neue "City Trip" von Würzburg, ein Reiseführer, den man übrigens nur empfehlen kann.

    In jedem "City Trip" Reiseführer gibt es übrigens eine Rubrik mit dem Titel "das gibt es nur in ..."

    Mal sehen, vielleicht hat der Verlag diese lächerliche Posse ja noch mit in die Neuauflage aufgenommen ...
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  • Bsvoder
    Wer von einem "Thema" wie diesem erbärmlichen am meisten profitiert, sich gerne darauf stürzt und es mit entsprechender Berichterstattung aufbläht, sind in erster Linie die Medien, die auf diesem Wege Content generieren und für Zuwachs an Klickraten und in Kommentarspalten sorgt. Es geht um Aufmerksamkeit und Profit und weniger um Inhalt. Abgesehen davon, wem das Verköstigungsangebot auf einer Konzertveranstaltung nicht passt, soll halt einfach nicht hin gehen, wenn es denn so derartig stört. Wurde hier jetzt ein Präzedenzfall geschaffen, der den Menschen in Würzburg ein Grundrecht auf einen Bratwurststand zu jeglicher öffentlichen Veranstaltung garantiert?
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  • bobmannschaft@t-online.de
    So langsam kann ich die Bratwürste auf der Seite der MP gar nicht mehr zählen.
    Das ist sicher die Zeitung mit den meisten Würstchen auf der Homepage in ganz Deutschland.

    Habt ihr denn noch andere Themen, ich meine die Sommerferien in Bayern sind noch etwas zu weit weg für diese Art des Journalismus.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Oder mit anderen Worten:

    In Vestmanna blökt ein Schaf auf der Wiese ...
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  • Gabfried
    Dem Artikel hätte es gut zu Gesicht gestanden, wenn der Autor"hätte" ein wenig weniger verwendet hätte.
    Aber hätte wenn und aber, es gibt ke Wurscht aus nem Kadaver!
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  • norbert.zirnsak@igmetall.de
    Jedenfalls muss jetzt überall, wo sonst nur Brät zum Festlein geboten wird, umgekehrt auch Soja gereicht werden. Der Kulturkampf ist entschieden: Unentschieden! Besonders gut, dass der CSUler La Rosa gerade Schlagzeilen macht. Damit wären wir immerhin wieder dort wo es tatsächlich interessant ist. Bei der schwarzgrünen Truppe in Würzburg, die sich gegenseitig kein Auge auskratzt, wenn es wirklich drauf ankommt: Beim Postengeschäft.
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  • info@softrie.de
    Ich werde jeden Tag als erstes kommen, sämtliche Bratwürste kaufen und in den Main werfen 😇
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  • metaversum
    der Veranstalter wird sich freuen!
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  • conmex@aol.com
    Leider verstößt Ihr Kommentar gegen die Kommentarregeln auf mainpost.de. Wir haben den Kommentar deshalb gesperrt.
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  • conmex@aol.com
    Möcht ich sehen, komme gern dazu und schau mir das an.
    Vielleicht bekomm ich ja eine, bevor sie im Main versinkt?
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  • kej0018@aol.com
    Brauchen Sie nicht, das werden vermutlich Hollerbach und Roth erledigen (Achtung, Satire!)
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  • Barbara
    interessant, diese kommentare hier..........vor allem was die MP duldet !!
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • haas-hyr@t-online.de
    Ich bin mal gespannt, wieviele Bratwürste dann dort tatsächlich verkauft werden. Auch Fremdschämen verdirbt den Appetit.
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  • asazyma
    Schön, dass die Mainpost binnen Jahresfrist zweimal sehr fleißig mitgeholfen hat, dass sich Würzburg mit einer albernen Moralistendebatte lächerlich macht.
    Erst Layla, jetzt der Pseudo-Klimaschutz-Wurststreit um ein paar Snacks bei einem Konzert. Ohne die Klimaschutz-Monstranz von Könnecke & Co hätte das niemanden weiter interessiert, mit einer ehrlichen Begründung (Kosten, Sufwand, Auflagen) hätte es auch im Stadtrat keinen Gegenwind gegeben.
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  • l.saubert@web.de
    Es wäre durchaus nützlich, wenn die Mainpost selbstkritisch ihre Rolle bei den Skandälchen hinterfragt. Im Kommentar werden Aktion und Reaktion verdreht.
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