Lina Sunwandi lebt seit zehn Jahren in Deutschland, hat hier Freunde, einen Ehemann und ihren Traumberuf gefunden – Deutschland ist ihr Zuhause. Doch einen deutschen Pass beantragen möchte sie trotzdem nicht, denn dann müsste sie ihren indonesischen abgeben. Für die 40-Jährige unvorstellbar. "Am Flughafen in Indonesien müsste ich mich dann in der anderen Reihe anstellen –die der Besuchenden –das fühlt sich einfach falsch an."
Doch es steckt viel mehr dahinter als nur die Warteschlange bei der Einreise am Flughafen. Sunwandi geht es wie vielen Menschen, die in Deutschland ein neues Zuhause gefunden haben. Denn die doppelte Staatsbürgerschaft ist nur ausgewählten Personengruppen vorbehalten. Dazu zählen zum Beispiel Bürgerinnen und Bürger aus Ländern der Europäischen Union und der Schweiz, Personen, deren Herkunftsland sie daran hindert, ihre Staatsbürgerschaft aufzugeben oder Personen, die einer besonders schutzbedürftigen Gruppe angehören.
Innenministerium stellt Liste der Modernisierungspunkte vor
Das könnte sich vielleicht bald ändern, denn mit einem Gesetzesentwurf zur Modernisierung des Einwanderungsgesetzes hat die Bundesregierung die Debatte um die doppelte Staatsbürgerschaft neu entfacht. Grund dafür ist der sich immer mehr zuspitzende Fachkräftemangel, dem die Regierung entgegenwirken will, indem sie die Hürden für Menschen, die zum Arbeiten nach Deutschland kommen, verringert.
So soll es künftig möglich sein, die deutsche Staatsbürgerschaft bereits nach fünf statt bisher acht Jahren zu erhalten. Bei "besonderen Integrationsleistungen" soll dies sogar schon nach drei Jahren möglich werden, heißt es in dem Entwurf. Zusätzlich sollen für Personen ab dem 67. Lebensjahr die Anforderungen an das Sprachniveau gesenkt werden. Und eben auch die doppelte Staatsbürgerschaft ist wieder im Gespräch.
Sunwandi würde gern die doppelte Staatsbürgerschaft beantragen
Darüber freut sich Lina Sunwandi, denn sie würde gerne Deutsche werden. "Dadurch hätte ich mehr Rechte in diesem Land und könnte zum Beispiel auch wählen gehen", sagt sie. Aktuell kann sie die Politik nur vom Spielfeldrand aus beobachten. Zwar werden Gesetze von der Regierung beschlossen, die sie direkt betreffen, eine politische Teilhabe habe sie aktuell aber nur, wenn sie ihren Heimatpass abgeben würde – und damit ein Teil ihrer Identität. "Jetzt habe ich immer das Gefühl, dass ich eine Außenseiterin bin und nicht zu Deutschland dazu gehöre. Dabei arbeite ich hier, zahle Steuern und tue Gutes für dieses Land."
Sunwandi hat in ihrer Heimat Medizin studiert, als Ärztin gearbeitet und wollte sich gern zur Fachärztin für Psychatrie und Psychotherapie ausbilden lassen. Doch in Indonesien hat sie vergeblich nach einem Ausbildungsplatz gesucht. Deshalb ist sie nach Deutschland gekommen, hat hier eine Stelle gefunden und arbeitet mittlerweile im Krankenhaus in Lohr am Main. "Meinen Uniabschluss hier anerkennen zu lassen, war kein Problem", so die Würzburgerin.
Ausländische Berufsabschlüsse werden häufig nicht anerkannt
Von einer problemlosen Anerkennung des Berufsabschlusses kann Tomy A. aus dem Iran nur träumen. Er heißt im echten Leben anders, aufgrund der aktuellen politischen Situation in seinem Heimatland möchte er jedoch lieber unerkannt bleiben. Anders als Sunwandi wird er in ein paar Monaten offiziell Deutscher sein – mit doppelter Staatsbürgerschaft. "In meinem Heimatland werde ich immer als Iraner anerkannt werden, ob ich das möchte oder nicht", begründet er.
Die Änderung des Einbürgerungsrechts hält er für wichtig, sagt jedoch: "Für mich kommt die Modernisierung zu spät." Denn als er vor acht Jahren nach Deutschland kam, mit einem abgeschlossenen Studium in der Tasche, wurden seine Abschlüsse nicht anerkannt. Er musste ganz von vorne anfangen. "Ich hatte keine Chance, als ich hierhergekommen bin. Trotz meines Studiums habe ich nur die Mittlere Reife anerkannt bekommen", sagt er.
Stück für Stück hat er die deutsche Sprache gelernt, erst Abitur und dann eine Ausbildung gemacht. Heute arbeitet er in einem Forschungsinstitut für angewandte Physik und ist verärgert über die hohen Hürden in Deutschland. Er sagt, wenn Deutschland auf Fachkräfte aus dem Ausland angewiesen ist, müssen diese Menschen auch die Chance bekommen, ihr volles Potenzial zu entfalten. "Deshalb ist es wichtig, den Zugang zum Arbeitsmarkt zu vereinfachen und Abschlüsse aus dem Ausland anerkennen zu lassen", sagt er.
CSU spricht vom "Verramschen des Deutschen Passes"
Gegenwind bekam die Ampelregierung für ihren Gesetzesentwurf von der Union. Alexander Dobrindt, Vorsitzender der CSU im Deutschen Bundestag, sprach gar vom "Verramschen des Deutschen Passes". Ein Unding, wie Antonino Pecoraro, Vorsitzender des Würzburger Ausländerbeirats, meint. "Die Verantwortung eines Staates, der sich als Einwanderungsland versteht, besteht darin, die Menschen zu sich zu holen", sagt er. Dazu gehöre auch die Einbettung in die Gesellschaft und das soziale Leben.
Deutschland sei in Europa eines der Länder mit dem höchsten Ausländeranteil, eben weil die Hürden zur Einbürgerung so hoch seien, erklärt Pecoraro. Dass man sich hierzulande so schwer mit der Einbürgerung von Personen aus dem Ausland tue, liege auch an der Mentalität der Deutschen. "Viele haben Angst, dass jemand, der eine doppelte Staatsbürgerschaft hat, sich nicht ausreichend mit Deutschland identifizieren und dem Land gegenüber untreu sein könnte. Das ist aber totaler Quatsch."
Das zeigen auch die Einzelbeispiele von Sunwandi und A. Beide wollen Teil der Gesellschaft sein – auch auf dem Papier. Und obwohl Tomy A. bald offiziell Deutscher ist, hält er rückblickend fest: "Für mich und mein Leben hätte es sehr viel verändert, wenn die Gesetze schon früher reformiert worden wären."
Wer die fremde Staatsbürgerschaft für die Deutsche nicht aufgeben will, bekommt halt keine Deutsche.
Doch. Über 2 Millionen können das bereits in Deutschland machen.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/654839/umfrage/deutsche-staatsbuerger-mit-zweiter-staatsangehoerigkeit-in-deutschland-nach-herkunftslaendern/
Allerdings ist diese für Personen aus Drittstaaten in Deutschland beispielsweise nicht möglich. Meines Erachtens komplett diskriminierend. Warum ist diese für EU-Bürger möglich aber beispielsweise für jemanden aus Thailand, Indonesien, Afrika oder ähnliches nicht möglich.
Aber solch diskriminierendes Verhalten bin ich von der Bundesrepublik mittlerweile gewöhnt.
Bürger der Europäischen Union können die deutsche Staatsangehörigkeit unter Beibehaltung ihrer ursprünglichen erwerben, in Beachtung des Gegenseitigkeitsprinzips! Das ist EU!
Und das ist logischerweise etwas komplett anderes als es für einen Drittstaatler gilt! Mal schön die Kirche im Dorf lassen! Das hat mit Diskriminierung nichts zu tun!
Warum gilt dieses Gegenseitigkeitsprinzip nicht mit USA und Kanada. Warum wollen sie Deutschen etwas - doppelte Staatsangehörigkeit - erlauben, aber umgekehrt Zuwanderern aus USA und Kanada aber nicht?
Sinnloser Kampf gegen Windmühlen. In Deutschland gibt es schon mehr als 2 Millionen Deutsche mit doppelter Staatsbürgerschaft und mehr als 1/2 Millionen davon mit Russland oder Türkei als 2te Staatsbürgerschaft.
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/654839/umfrage/deutsche-staatsbuerger-mit-zweiter-staatsangehoerigkeit-in-deutschland-nach-herkunftslaendern/
Es ist nicht schwer mit Prüfungen den Stand der Qualifikation festzustellen.
Wenn es an der Sprache scheitert gibt es noch ganz andere Probleme. Kundenkontakt oder spätestens die fehlerfreie Kommunikation mit Kollegen.
Es muss einfach sichergestellt sein dass ein Arbeiter den ihm aufgegebenen Auftrag erfolgreich ausführt.
Mit der bedingungslosen Abschaffung der „Meisterpflicht“ wurde dem Pfusch in vielen Bereichen schon Tür und Tor geöffnet.
Und das hat Alles überhaupt Nichts mit Staatsbürgerschaft zu tun.
Einzelne Positive Fälle die jetzt wieder die Mainpost herauskramt, können nicht über das generelle Problem hinwegtäuschen!
Werde ich gesperrt, wenn ich sage, dass der überwiegende Teil der kriminellen Vorfälle auf Migrationshintergründe zurückfällt? Oder dass die allermeisten Asylbewerber in unser Sozialsystem wollen ohne Gegenleistung?
Diese Fragen müssen diskutieret werden weil das die Menschen mehr beschäftigt als die Ausnahmen, die arbeiten wollen und klare Vorstellungen haben!
Es muss jeden klar sein, dass unser gesamtes System nur funktionieren wird, wenn wir Zuwanderer bekommen die auch in unser System einzahlen, sich integrieren wollen (nicht müssen), arbeiten wollen (in allen Bereichen) und die keine Böller auf Rettungskräfte werfen!
Und da müssen wir auf die zugehen, die seit vielen Jahren bereits hier leben und in Enklaven leben, sich an nichts beteiligen, sich in Clans organisieren (auch in WÜ, AB oder SW) !
Vorraussetzungen für eine Einbürgerung:
- Sie leben seit acht Jahren dauerhaft und rechtmäßig in Deutschland.
- Sie können Ihre Identität nachweisen.
- Sie besitzen ein unbefristetes Aufenthaltsrecht oder eine auf Dauer angelegte Aufenthaltserlaubnis.
-Sie können den Lebensunterhalt für sich und Ihre unterhaltsberechtigten Familienangehörigen finanzieren – ohne Sozialhilfe oder Arbeitslosengeld II („Hartz IV“).
- Sie haben ausreichende Deutschkenntnisse
- Sie haben ausreichende Kenntnisse über die Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie die Lebensverhältnisse in Deutschland.
- Sie bekennen sich zur freiheitlich- demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland.
- Sie ordnen sich in die deutschen Lebensverhältnisse ein.
- Sie sind nicht wegen einer Straftat verurteilt.
Frau Thiel stellen Sie sich doch mal vor den Jobcenter und interviewen Sie dort mal die Leute.
Herr Pecoraro ist natürlich aufgrund seines Postens pro Staatsbürgerschaft.
Man muss bei der Zuwanderung unterscheiden zwischen Fachkräften und Zuwanderer ins Sozialsystem.
2015 kamen fast nur Zuwanderer ins Sozialsystem, die meist immer noch darin hängen.
Sind denn die Zwischenfälle an Silvester in Neukölln keine Warnung, sie wurden meist von Migranten verübt.
Aber selbst offensichtliche Straftatbestände wie Mord werden von vielen als kulturelle oder religiöse Verpflichtung von Einwanderern befürwortet.
Ehrenmord klingt einfach ganz gut weil es so nach Ehre, Würde und damit auch fast schon wie Menschenwürde klingt.
Besonders schlimm daran ist dass auch schon seit Jahrzehnten hier lebende Zuwanderer diese Ansichten vertreten.
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- Sie haben ausreichende Kenntnisse über die Rechts- und Gesellschaftsordnung sowie die Lebensverhältnisse in Deutschland.
- Sie bekennen sich zur freiheitlich- demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik Deutschland.
- Sie ordnen sich in die deutschen Lebensverhältnisse ein.
- Sie sind nicht wegen einer Straftat verurteilt.
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Und wenn jemand erst einmal die Staatsbürgerschaft hat ist es zu spät, da ein Entzug kaum möglich ist.