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Hammelburg
Keine Fachkräfte mehr: Firma muss schließen
Der Familienbetrieb Stockheimer steht vor dem Aus. Endet nun die langjährige Familiengeschichte?
In die neuen Räumlichkeiten im Gewerbegebiet „Am Weiten Weg“ in Hammelburg zog der Familienbetrieb 1993 ein. Hier gab es ausreichend Platz für Büro, Werkstätten und Lager.       -  In die neuen Räumlichkeiten im Gewerbegebiet „Am Weiten Weg“ in Hammelburg zog der Familienbetrieb 1993 ein. Hier gab es ausreichend Platz für Büro, Werkstätten und Lager.
Foto: Archiv Eberlein | In die neuen Räumlichkeiten im Gewerbegebiet „Am Weiten Weg“ in Hammelburg zog der Familienbetrieb 1993 ein. Hier gab es ausreichend Platz für Büro, Werkstätten und Lager.
Winfried Ehling
 |  aktualisiert: 07.11.2023 16:28 Uhr

Zum Jahresende schließt der heimische Handwerksbetrieb Stockheimer, eine Traditionsfirma für, Sanitär-, Heizungs- und Spengler-Technik. Als Grund nannte einer der Geschäftsführer, Hans-Georg Eberlein, den „eklatanten Fachkräftemangel “, von dem er besonders betroffen ist.

Die Firma Stockheimer feierte heuer ihr 110-jähriges Bestehen. Ur-Großvater Adolf Stockheimer, legte mit dem Haushaltswarengeschäft nebst Spenglerei am 1. April 1912 den Grundstein für den Familienbetrieb. Heuer ist es ein Familienbetrieb einer in der Saalestadt raren Branche, dessen Existenz endet.

Probleme mit der engen Zufahrt

Nach mehr als 60 Jahren war das Firmengebäude zu klein geworden und die Familie Eberlein riss den Altbau ab, um 1978 mit einem neuen Geschäftshaus die Weichen zu stellen. Auch die Spenglerei und der Installationsbetrieb waren einbezogen. Jedoch gab es öfter Probleme mit der Belieferung in der beengten Zufahrt im „Langen Graben“, die auch benachbarte Firmen und Geschäfte für ihre Lieferungen nutzten.

Daher fiel im Jahr 1990 der Entschluss im Gewerbegebiet „Am Weiten Weg“ eine neue Betriebsstätte zu errichten. Hier gab es ausreichend Raum für Werkstätten, Büro und Lager.

Alles aus einer Hand

Mitte der 50er Jahre trat Schwiegersohn Adolf Eberlein, Hans-Georgs Vater und Enkel des Firmenbegründers in die Firma ein. Sohn Hans-Georg legte nach der Ausbildung im elterlichen Betrieb 1993 die Meisterprüfung als Gas- und Wasserinstallateur ab.

Durch mehrere Weiterbildungsmaßnahmen erwarb er die Berechtigung zur Ausübung von Heizungsarbeiten. Dadurch war es möglich, die komplette Haustechnik aus einer Hand anzubieten.

Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war die 100-Jahr-Feier 2012. In den darauffolgenden Jahren spitzte sich die Mitarbeitersituation durch zwei Todesfälle von über Jahrzehnten beschäftigten Monteuren zu.

Zeitweise war nur noch ein Monteur verfügbar und es gab Situationen in denen, krankheitsbedingt, kein Mitarbeiter mehr zur Verfügung stand. Auch trug die Unterbrechung von Lieferketten in jüngster Zeit zur Schließung des Betriebs nach 111 Jahren bei.

Kein Notdienst mehr

Darüber hinaus stand in Urlaubszeiten kein Notdienst mehr wegen der personellen Engpässe bereit. „Das wollte ich meinen Kunden nicht zumuten. Denn eine schnelle Hilfe - wie früher üblich - war nicht mehr möglich. Auch die Suche eines Nachfolgers blieb erfolglos“, bedauert Hans-Georg Eberlein. Sein Dank galt den zwei verbliebenen Mitarbeitern und den Kunden für deren Vertrauen und Treue.

Das Betriebsgelände ist bereits veräußert und wird im neuen Jahr einer anderen Nutzung zugeführt.

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Hans-Georg Eberlein und die beiden verbliebenen Mitarbeiter Peter Schum und Martin Bickel (von links), die beide einen neuen Arbeitsplatz haben, bei den letzten Tätigkeiten im Familienbetrieb.       -  Hans-Georg Eberlein und die beiden verbliebenen Mitarbeiter Peter Schum und Martin Bickel (von links), die beide einen neuen Arbeitsplatz haben, bei den letzten Tätigkeiten im Familienbetrieb.
Foto: Winfried Ehling | Hans-Georg Eberlein und die beiden verbliebenen Mitarbeiter Peter Schum und Martin Bickel (von links), die beide einen neuen Arbeitsplatz haben, bei den letzten Tätigkeiten im Familienbetrieb.
Adolf Stockheimer (in der Tür) eröffnete im April 1912 das Haushaltswarengeschäft mit Spenglerei in der Bahnhofstraße 43 in Hammelburg. Die stolze Gattin Karolina schaut aus dem Fenster.       -  Adolf Stockheimer (in der Tür) eröffnete im April 1912 das Haushaltswarengeschäft mit Spenglerei in der Bahnhofstraße 43 in Hammelburg. Die stolze Gattin Karolina schaut aus dem Fenster.
Foto: Archiv Eberlein | Adolf Stockheimer (in der Tür) eröffnete im April 1912 das Haushaltswarengeschäft mit Spenglerei in der Bahnhofstraße 43 in Hammelburg. Die stolze Gattin Karolina schaut aus dem Fenster.
Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war das 100. Bestehen des Betriebs dieses Jahr. Zum Geburtstag gratulierte Hugo Neugebauer (2. v.l.) von der Handwerkskammer Unterfranken mit einer Auszeichnung den Firmenchefs (v. l.) Adolf und Hans-Georg E...       -  Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war das 100. Bestehen des Betriebs dieses Jahr. Zum Geburtstag gratulierte Hugo Neugebauer (2. v.l.) von der Handwerkskammer Unterfranken mit einer Auszeichnung den Firmenchefs (v. l.) Adolf und Hans-Georg Eberlein sowie Frau Silke Grohganz.
Foto: Winfried Ehling | Ein Meilenstein in der Firmengeschichte war das 100. Bestehen des Betriebs dieses Jahr. Zum Geburtstag gratulierte Hugo Neugebauer (2.
 
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