
Kratzen im Hals, Husten oder Schnupfen: Mit der Herbstzeit beginnt auch wieder die Zeit für Erkältungen und Grippe. Ist das jetzt Corona oder doch nur eine Erkältung? "Das ist das Tückische", sagt der Giebelstädter Hausarzt Dr. Christian Pfeiffer. "Es sind fast die gleichen Anzeichen wie bei einer Erkältung oder bei der Grippe." Die Symptome einer Covid-19-Erkrankung unterscheiden sich: Manche Menschen hätten gar keine Beschwerden, andere die einer harmlosen Erkältung, wieder andere lägen tagelang wie bei einer schweren Grippe flach.
Der Bezirksvorsitzende des Bayerischen Hausärzteverbands für Unterfranken erklärt, wie Patienten Symptome einordnen können und wie sich Hausärzte auf den Winter vorbereiten.
Christian Pfeiffer: Das können Sie nur mit einem Test erkennen. Das Coronavirus und die verschiedenen Grippeerreger gehören zwar zu unterschiedlichen Virenstämmen, sie verursachen aber sehr ähnliche Symptome, vor allem: Fieber, Frösteln, Abgeschlagenheit, trockenen Husten, Schnupfen, Halsschmerzen, Kopf- und Gliederschmerzen. Grippe und Corona können zu einer gefährlichen Lungenentzündung führen. Tendenziell unterscheidet sich aber die Dauer der Erkrankungen. Ein grippaler Infekt ist nach einigen Tagen ausgestanden, eine Grippe fesselt Kranke auch mal eine ganze Woche ans Bett.

Pfeiffer: Die Patientinnen und Patienten klagen derzeit vor allem über eine laufende Nase Kopfschmerzen, schwere oder leichte Müdigkeit, Halsschmerzen und Husten. Anders als bei der Delta-Variante des Coronavirus klagen weniger Patienten über eine Störung des Geruchs- und Geschmackssinns.
Pfeiffer: Man sollte auf jeden Fall vorher beim Hausarzt anrufen und einen Termin für eine Infekt-Sprechstunde ausmachen. Wir versuchen auch weiterhin strikt zwischen den Patienten zu trennen, die wegen ihrer chronischen Erkrankungen kommen und denen, die einen Infekt haben. Derzeit haben wir sehr viel zu tun. Die Menschen haben aber nicht überwiegend Corona, sondern wir sehen in den Praxen sehr viele Erkältungen.
Pfeiffer: Wenn der begründete Verdacht auf Corona besteht, wird der Hausarzt einen PCR-Test veranlassen. Auch Selbsttests können einen Hinweis geben. Wie bei jeder Erkältung sollte man stets versuchen, Kontakte zu vermeiden und eine Maske zu tragen, um eine Übertragung zu verhindern.

Pfeiffer: Grundsätzlich kann man sich mit beiden Krankheiten parallel infizieren. In diesem Fall kann ein Patient deutlich schwerer erkranken als bei einer Infektion mit nur einer Virusart. Sein Immunsystem muss sich gleich mit zwei Krankheitserregern auseinandersetzen. Aus diesem Grunde raten wir Hausärzte allen Risikopatienten, sich jetzt gegen Grippe und Pneumokokken impfen zu lassen. Nur so werden wir gut durch den Winter kommen.
Pfeiffer: Sowohl bei Grippe als auch Covid-19 geht es vor allem darum, die Symptome zu lindern. Fieber senken, Husten lindern, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und Bettruhe sind die wichtigsten Maßnahmen. Auch Hausmittel wie Gurgeln mit Salbeitee oder einer Salzlösung oder ein warmer Kartoffelwickel um den Hals können helfen. Patienten, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben, sollen weiterhin von anderen isoliert werden. Tritt bei einer Grippe oder Covid-19 schwere Atemnot auf, muss der Patient womöglich ins Krankenhaus und erhält dort Sauerstoff.
Pfeiffer: Wir setzen den Virenhemmer Paxlovid ein, aber nur bei Risikopatienten und Hochbetagten, wo ein schwerer Verlauf nicht auszuschließen ist. Das Medikament muss allerdings sehr früh geben werden - idealerweise in den ersten 24 bis 48 Stunden. Spätestens fünf Tage nach Krankheitsbeginn bringt das Anti-Virus-Mittel nichts mehr. Betroffene sollten sich also sehr schnell beim Hausarzt melden. Die Symptome sind aber gerade am Anfang unspezifisch und können auch von einer normalen Erkältung herrühren.
Pfeiffer: Paxlovid hat Wechselwirkungen mit vielen anderen Medikamenten, wie mit Cholesterin-und Blutdruck-Senkern, Psychopharmaka, Anti-Epilepsie-Medikamenten oder Gerinnungshemmern, die Patienten nach einem Schlaganfall, Herzinfarkt oder einer Stentoperation brauchen. Der Hausarzt muss sich die Zeit nehmen, die Medikamenten-Liste seiner Patienten sehr genau durchsehen.
Pfeiffer: Der Corona-Positive sollte sich für mindestens fünf Tage in eine Selbstisolation begeben. Wenn möglich, sollte er keinen oder wenig Kontakt zu den anderen Haushaltsangehörigen haben. Bei Kontakt innerhalb der Familie ist es ratsam, den Mindestabstand von 1,50 Meter einzuhalten und auch in der Wohnung eine FFP2-Maske zu tragen.
Pfeiffer: Wichtig sind häufiges, gründliches Händewaschen, das Meiden von Großveranstaltungen und Menschenansammlungen, Abstand halten, Mund-Nasen-Schutz tragen und sich nicht mit ungewaschenen Händen in Augen, Nase oder Mund fassen.
Lassen Sie es uns bitte wissen! Ich nehme aber an, daß da nix kommt.
P.s.: habe gerade wieder eine 50-jährige Bekannte mit wochenlangen schweren Corona-Navhwehen; die wäre froh, wenn sie nur eine Erkältung (gehabt) hätte.
Ich habe immer öfters das Gefühl, die Ärzte wissen auch nicht wie oder was sie antworten können weil sie den Covid-Virus nicht so leicht identifizieren können.
Ich zweifle die Kompetenz von Dr.Pfeifer nicht an, aber solche weichen Aussagen bekommt man von vielen Ärzten, siehe Dr. Lauterbach.