
Das Läuten der Kirchenglocken in Würzburg zum Gedenken an die Bombardierung der Stadt am 16. März 1945 berührten Jürgen Roth aus Erlabrunn (Lkr. Würzburg) sehr. Im vergangenen Jahr setzte sich der Künstler danach zuhause an seine Staffelei und zeichnete ein Aquarell seiner zerstörten Heimatstadt. "Dass am 16. März 2022 nun in einem europäischen Land Krieg herrscht, ist schockierend und unfassbar", sagt Roth. "Ich denke, die meisten Würzburger und Würzburgerinnen fühlen und weinen mit den Bürgern der Ukraine vor dem Hintergrund unserer Geschichte."

Die Berichterstattung dieser Redaktion über die jüngste Würzburger Stadtratssitzung, bei der die Klitschko-Brüder live aus Kiew zugeschaltet waren, sowie die bewegende Reaktion von Oberbürgermeister Christian Schuchardt, haben ihn erneut berührt. "Deshalb habe ich mich spontan entschlossen, mein Gemälde zu modifizieren und mit der ukrainischen Nationalflagge zu ergänzen." Sein Bild, so Jürgen Roth, sei ein "Zeichen der Solidarität und soll unser Mitgefühl mit den Betroffenen ausdrücken".
Der 56-jährige Techniker arbeitet neben seinem Beruf seit 30 Jahren im künstlerischen Bereich und ist Mitbegründer der Erlabrunner Kunstgruppe. Nach einem Nebenstudium zum Gestalter im Handwerk gehörte er mehrere Jahre dem Prüfungsausschuss der Akademie für Gestaltung Würzburg/Ebern an.
Sein Bild würde er gerne mit der Botschaft verbinden: "Lasst uns alle an den Frieden glauben."