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Würzburg
Für einen der drei neuen Bäume an der Alten Mainbrücke in Würzburg: Stadt bewirbt sich um "Vaclav Havel-Bank"
Es gibt sie weltweit bereits an 53 Orten, nun könnte Würzburg als Standort einer Vaclav Havel-Bank hinzukommen. Worum es konkret geht und wie die Stadt vorgeht.
Baustelle im Bereich zwischen dem Aufgang zur Alten Mainbrücke und dem Rathaus in Würzburg: An einem der drei neuen Bäume soll eine 'Vaclav Havel-Bank' aufgestellt werden. 
Foto: Torsten Schleicher | Baustelle im Bereich zwischen dem Aufgang zur Alten Mainbrücke und dem Rathaus in Würzburg: An einem der drei neuen Bäume soll eine "Vaclav Havel-Bank" aufgestellt werden. 
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 20.05.2024 02:39 Uhr

Wenn im Laufe dieses Jahres die Umgestaltung des Bereichs zwischen der Alten Mainbrücke und dem Rathaus abgeschlossen worden ist, soll einer der neuen drei Bäume am Brückenkopf eine besondere Sitzgruppe erhalten: Wie die städtische Pressestelle auf Anfrage bestätigte, wird die Stadt sich um eine "Vaclav Havel-Bank" bewerben. 53 davon gibt es derzeit weltweit. Die Europastadt Würzburg wäre die erste deutsche Kommune, in der die Sitzgelegenheit in Erinnerung an den ehemaligen tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel (1936-2011) aufgestellt wird.

Sie besteht aus einem runden Tisch um den Stamm eines Baumes herum, der Baum wächst also in der Mitte des Tisches. Dazu kommen zwei Holzstühle. Am Tischrand ist das bekannteste Zitat von Vaclav Havel eingraviert: "Wahrheit und Liebe müssen Lüge und Hass besiegen." Der Dissident, Dichter und Dramatiker Vaclav Havel wurde Ende 1989 zum tschechischen Präsidenten gewählt, er gilt als europäische Symbolfigur.

Ausstellung zu Vaclav Havel im Würzburger Rathaus

"Europa als Aufgabe" lautet daher auch der Titel einer Ausstellung mit Fotografien und ausgewählten Texten Vaclav Havels, die wenige Tage vor der Europawahl am 9. Juni in der Behr-Halle des Rathauses eröffnet wird. Sie soll vom 3. bis zum 26. Juni zum Nachdenken über Europa und seine Aufgaben anregen.

Die Vaclav Havel-Bank würde, wenn die Bewerbung der Stadt bei der Dagmar-und-Vaclav Havel-Stiftung in Tschechien erfolgreich ist, wenige Meter entfernt von der Behr-Halle an einem der drei sogenannten "Köhler-Bäume" installiert werden. Die Sitzgruppe, die von dem 2016 verstorbenen tschechischen Künstler und Architekten Bořek Šípek entworfen wurden, soll entsprechend den Idealen und der Lebenseinstellung von Václav Havel zur Begegnung und zum Dialog einladen.

Stadt holt für Bewerbung Empfehlungsschreiben ein

Havel starb 2011, zwei Jahre später wurde die erste Sitzgruppe mit seinem Namen auf dem Campus der Georgetown Universität in der amerikanischen Hauptstadt Washington installiert. 52 weitere sind inzwischen dazu gekommen, viele davon in tschechischen Städten, aber auch in Metropolen wie Tel Aviv, Barcelona, Hiroshima, Lissabon, Athen, Brüssel und zuletzt Paris im vergangenen Dezember.

Dichter, Dissident und Präsident: Vaclav Havel (1936-2011).
Foto: Volfik, dpa | Dichter, Dissident und Präsident: Vaclav Havel (1936-2011).

"Für die Bewerbung holt unsere Fachabteilung Internationale Beziehungen gerade Empfehlungsschreiben ein, die Würzburg als Standort einer Havel-Bank befürworten", teilt Stadt-Sprecherin Petra Steinbach mit. Die Bewerbung soll in den nächsten Wochen bei der Stiftung eingereicht werden, im Falle eines Zuschlags könnte die Bank im Oktober oder November aufgestellt werden. Die Idee zu der Bewerbung stammt vom ehemaligen Linken-Stadtrat Sebastian Roth.

 
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  • Jochen Freihold
    Bei aller großen Bewunderung und Wertschätzung für den großen tschechischen Bürgerrechtler, Schriftsteller, Dramatiker und späteren Staatspräsidenten Vaclav Havel - ich halte dieses Ansinnen für übertrieben. Da fehlt mir der unmittelbare Bezug zu Würzburg. Zunächst dachte ich bei flüchtigem Lesen der Überschrift, es handele sich brei dieser Bank um ein Kreditinstitut.
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  • Florian Evenbye
    Eine schöne Nachricht für Würzburg. Bezug wäre doch als Europastadt bereits gegeben. Aber ehrlich gesagt, es nervt mich, wenn Straßen und andere öffentliche Einrichtungen nach irgendwelchen Provinzleuten benannt werden, mit denen die wenigsten in der Bevölkerung etwas anfangen können. Stattdessen vermisse ich Persönlichkeiten, mit deren Wirken und Geschichte man sich auseinandersetzen könnte. Ob Havel, Ghandi oder Mandela, Möglichkeiten gäbe es viele, auch Ereignisse, demokratische Werte oder besondere Orte würden sich als Namensgeber anbieten. Jetzt freue ich mich aber, wenn es gelingt eine Havelbank zu installieren.
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  • Rudolf Thomas
    Auch "Provinzleute" leisten mitunter Großes.
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