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Würzburg
Frankenhalle ist Geheimsache, aber ein Investor zeigt Pläne
Zur Zukunft der Frankenhalle ist noch nichts entschieden, Konzepte und Investoren bleiben unbekannt. Nur ein Stadtrat und sein Kompagnon legen die Karten auf den Tisch.       
Die Pläne des Investors 'Grünes Stadttor Würzburg' sehen eine umfangreiche Bebauung hinter der Halle vor. Foto-Simulation: Grünes Stadttor Würzburg GmbH
| Die Pläne des Investors "Grünes Stadttor Würzburg" sehen eine umfangreiche Bebauung hinter der Halle vor. Foto-Simulation: Grünes Stadttor Würzburg GmbH
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 27.04.2023 07:06 Uhr

Was passiert mit der Frankenhalle und ihrem Umfeld in der Veitshöchheimer Straße? Auf Nachfrage dieser Redaktion erklärt Rathaussprecher Christian Weiß, dass in der Stadtratssitzung am Donnerstag keine Entscheidung dazu gefallen ist. "Auf Grund der Wichtigkeit des Projektes will man sich die verschiedenen Konzepte noch einmal näher anschauen." Im März hatte die Stadt einen Wettbewerb ausgelobt, um einen Investor und eine neue Nutzung der denkmalgeschützten Halle zu finden.

Welche Konzepte vorgestellt wurden und welche Details der Stadtrat noch klären will, erfährt die Öffentlichkeit nicht. Denn, wie berichtet,  debattierte der Stadtrat über die Zukunft der städtischen Immobilie hinter verschlossenen Türen. 

Stadt will Bieter schützen

Begründet hat die Verwaltung die "Geheimhaltung" des Verfahrens damit, dass bei der Vorstellung der verschiedenen Konzepte der Investoren der Kaufpreis genannt werde. Durch die Behandlung hinter geschlossenen Türen wolle man "die Bieter vor der jeweiligen Konkurrenz" schützen.  

Ein Investor hat sich aufgrund der Berichterstattung über diese Vorgänge jetzt gemeldet. "Uns ist Transparenz wichtig und wir halten es für richtig, städtebauliche Konzepte offen mit den Mitbürgern und Mitbürgerinnen in unserer Heimatstadt zu diskutieren", schreibt Georg Seissiger in einer Mail an die Redaktion. Die Familien Seissiger und Spatz haben die Gesellschaft Grünes Stadttor Würzburg gegründet und sich mit einem Konzept beworben. Dieses stellen die Projektentwickler auf ihrer Homepage www.grünes-stadttor.de vor.

Im Hintergrund erhebt sich geplante Wohnbebauung, davor erstreckt sich das Dach der Frankenhalle. Foto-Simulation: Grünes Stadttor Würzburg GmbH 
| Im Hintergrund erhebt sich geplante Wohnbebauung, davor erstreckt sich das Dach der Frankenhalle. Foto-Simulation: Grünes Stadttor Würzburg GmbH 

Die Frankenhalle ist nicht das einzige gemeinsame Projekt der Familie Seissiger und der Familie des FDP-Stadtrats Spatz: Gemeinsam sind sie auch in die Hans-Löffler-Haus Augustinerstraße GmbH involviert, die das leer stehende Ämterhochhaus gekauft hat. Das Haus wird abgerissen, stattdessen ist an gleicher Stelle ein historisierender, höherer Neubau geplant.    

Auf dem 6000 Quadratmeter großem Areal der Frankenhalle stellen sich Spatz und Seissiger  eine umfassende Wohnbebauung mit Sozialstation, Kinderkrippe und Hotel vor. Die Frankenhalle soll zu einem öffentlichen Marktplatz und Veranstaltungsort werden. Nach Informationen dieser Redaktion haben vier weitere Investoren Konzepte zur Umgestaltung des rund 6000 Quadratmeter großen Areals abgegeben. Die aus den 1920er Jahren stammende Halle wird seit dem Umzug der Vieh-Auktionen im Jahre 1999 nach Dettelbach nicht mehr genutzt.

Verfahren lässt Transparenz nicht zu 

Dass die Konzepte nicht öffentlich vorgestellt werden, hat der Stadtrat im März auf Vorschlag der Verwaltung beschlossen. Hätte man damals ein anderes Verfahren gewählt, könnten die Konzepte - ohne Nennung des Kaufpreises - jetzt den Bürgern präsentiert werden. In dem Verfahren, das für die Frankenhalle gewählt wurde, geht das dagegen nicht. Laut Rathaussprecher Weiß wird die Entscheidung, mit welchem Investor weiter verhandelt wird, in einer der nächsten Stadtratssitzungen getroffen.           

 
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  • evenbye2@gmx.de
    Das sieht insgesamt nach einem guten Plan aus. Dass der Investor an die Öffentlichkeit geht ist ehrenwert. Klar, die Stadtverwaltung mit dem OB will alles als Geheimsache und die Bürger vor vollendete Tatsachen stellen. Leider muss man von Herrn Schuchard als OB hier immer enttäuschter sein. Er ist der größte Stadtverschandeler geworden.
    Aber zurück zum Entwurf. Gut finde ich, dass vorne der für die Zeit typische Kopfbau erhalten werden soll und sogar die alten Seitengebäude. Dadurch wird die Erscheinung der Strasse positiv saniert statt irgendein Neubaugedöns. Die Seitenstraße entsigeln und als offenen Park gestalten, geniale Idee! Vermutlich werden die Hochhäuser noch ein bisschen Höhe verlieren müssen und vielleicht lassen sich die alten Stallungen noch etwas mehr erhalten. Aber ich vermute mal die anderen Entwürfe machen da eh fast alles platt. Also erst meckern, wenn alle Entwürfe auf dem Tisch liegen. Und dafür muss der OB sorgen!
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  • badhitman
    Endlich das was uns im Viertel fehlt statt Leerstand seit Jahrzehnten: Supermarkt, Kita, Markthalle mit Wochenmarkt und einer hoffentlich bunten Gastronomie, Pflege für die Älteren dort wo man wohnt, Platz für Gründer und Selbständige (ist wohl mit Co-Working und Inkubator gemeint?) und Lebensqualität für alle in der ansonsten nicht mit vielen Treffpunkten gesegneten vergessenen Viertel Äußere Pleich

    Lieber auf hochklassig designte richtig gescheit grüne Architektur unserer Zeit von Christoph Ingenhoven schauen als Lärm von Bahn und Bundesstrasse hören.

    Und endlich wird die Straße vom Kinoparkplatz zum Platz für Anwohner wo man sich mal auf ein Bier treffen kann.

    verzockt die Stadt wiedermal eine große Chance nur weil die Ewiggestrigen rummosern?
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  • kej0018@aol.com
    Das Posting verstößt gegen unsere Netiquette und wurde daher gesperrt.
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  • fabian-koenig@t-online.de
    Nun, wenn Sie mich als „Ewiggestrigen“ bezeichnen, fühle ich mich natürlich herausgefordert. Ich denke, es handelt sich hier um ein Missverständnis: Dem ersten Absatz Ihres Kommentars stimme ich 100%-ig zu! Selbstverständlich ist es wichtig, das Viertel zu entwickeln, mit allem was Sie aufgezählt haben. Und wenn eine schöne Architektur entsteht, die Alt und Neu miteinander verbindet, dann bin ich der Allerletzte, der dagegen etwas einzuwenden hätte. Bspw. finde ich das neue Einkaufszentrum oben am Hubland (ehem. Hangar mit Neubauten) sehr stylisch. So in der Art, gerne auch mit einer modernen Ergänzung, könnte ich mir das vorstellen. Aber, mit Verlaub, nicht so ein riesiges und m.E. wirklich unästhetisches Ding, das alles drumherum geradezu erschlägt. Mir gefällt einfach diese Halbpyramidenform nicht. Und mir gefällt sie erst recht nicht an dieser Stelle. Das ist nun mal meine Meinung. Die muss man nicht teilen, aber deswegen bin ich noch lange kein „Ewiggestriger“.
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  • Chmelzer
    Was ist da grün? Bäume in Töpfen auf den Balkonen? Ist doch bei der Hitze sofort vertrocknet. Und dahinter dann nur Glas und Beton. Wie fast überall in Würzburg....
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  • Ich finde die Konzeption nicht schlecht. Da hat sich wenigsten mal jemand Gedanken von vorne bis hinten gemacht. Und das ganze ist für eine künftige, heiße Stadtentwicklung optimal gedacht.

    Aber, was nicht geht, dass ein Investor mal eben vorprescht und von sich auch veröffentlicht.
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  • fabian-koenig@t-online.de
    Ähm... Ist das eigentlich wirklich ernstgemeint? Ein sieben- bzw. neunstöckiges (!) „Gewächshaus“ im brutalistischen Stil (der durch Glasfassaden kaschiert werden soll) als grünes Vorzeigeprojekt verkaufen zu wollen?! Ich will nicht wissen, wie hoch die Temperaturen da drin im Sommer sein würden - überhaupt: Mir erschließt sich der energetische Nutzen noch nicht, selbst nach intensivem Studium der Homepage. Ich kann wirklich nur hoffen, das sich der Stadtrat nicht für so einen hässlichen Blödsinn entscheiden wird. Aber einem Stadtrat, der sich mit dem Forum sein eigenes Rathaus verbaut, ist leider alles zuzutrauen... Ich bin nicht gegen eine (behutsame!) Stadtentwicklung, aber in einem Quartier, in dem bislang wirklich klug und ästhetisch gebaut wurde (z.B. mit Blick auf die ehem. Oberzolldirektion oder den Kulturspeicher, die mit einigen anderen ähnlichen Gebäuden die eigentlichen Fixpunkte darstellen) wäre es eine Todsünde, wenn man dort so ein unruhiges Monster reinstellen würde.
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