Die Stadt Würzburg wird versuchen, die Frankenhalle mittels eines Investorenangebotsverfahrens an den Mann zu bringen. Nach jeweils einstimmigen Gutachten im Umwelt- und Planungsausschuss und Hauptausschuss stimmte am Donnerstag der Stadtrat bei nur einer Gegenstimme den Plänen der Verwaltung zu.
Neu aufgenommen in die Auslobungsunterlagen werden der Vorschlag von Josef Hofmann (FWG), dass potenzielle Investoren, die Wohnbau vorsehen, dabei einen Anteil vom mindestens 15 Prozent öffentlich gefördertem Wohnungsbau mit einplanen. Alexander Kolbow (SPD) hatte sogar 20 Prozent beantragt, erhielt bei der Abstimmung für diesen Antrag aber keine Mehrheit.
Mindestpreis ist die Untergrenze
Ebenfalls in die Ausschreibung mit aufgenommen wird die Anregung von Patrick Friedl, Investoren zur Freiraumplanung, also Umwandlung von bisher befestigten Flächen zu mehr Grün zu verpflichten.
Auf die Frage von Joachim Spatz (FDP) informierte Stadtkämmerer Robert Scheller, dass der durch einen städtischen Gutachter im Vorjahr festgestellte und in der Auslobung angegebene Mindestpreis von 1,95 Millionen Euro als Untergrenze für die Investoren verpflichtend sei. „Das ist Bedingung, laut Gemeindeordnung sind wir verpflichtet, diesen Preis zu verlangen“, so Scheller. „Gibt es kein Angebot, müssen wir darüber nachdenken und dann gegebenenfalls neu ausschreiben.“
Wenn also im jetzt anstehenden Verfahren ein Investor weniger biete, weil er nach seiner Argumentation das Geld zur Verwirklichung seiner Planungen brauche, helfe das nichts. Ein Mindestpreis bezeichne die Untergrenze.
Vermehrt Anfragen seitens privater Investoren
Die aus den 1920er Jahren stammende Halle wird seit dem Umzug der Viehauktionen im Jahre 1999 in eine neue „Frankenhalle“ nach Dettelbach kaum mehr genutzt. Seit zwei Jahren gebe es vermehrt Anfragen seitens privater Investoren, das Areal zu erwerben und mit neuen Nutzungen und Konzepten zu versehen, hatte Scheller im Ausschuss informiert. Aus den im Rahmen des Wettbewerbs eingegangenen Angeboten soll die Verwaltung dann Vergabevorschläge erarbeiten, die den städtischen Gremien vorgelegt werden. „Wenn uns kein Angebot gefällt, sind wir aber zu nichts gezwungen“, so Scheller weiter.
Andere Städte haben sehr erfolgreich ehemalige Gewerbe- und Industrieimmobilien umgewidmet, nur in WÜ fehlen die dazu nötige Fantasie und vor allem der Wille...