Zwei Tage Dauerfrost braucht es für einen Eiswein. Am Dienstag konnten Winzer, die den seltenen Wein produzieren, wieder zur Ernte schreiten. Allerdings würden es immer weniger Weinbetriebe, die auf Eiswein setzen, so Michael Bock vom Fränkischen Weinbauverband. Denn wenn es im Dezember nicht ausreichend friere, verliere der Eiswein merklich an Qualität.
Winzer aus Randersacker versucht sich an rotem Eiswein
Vor allem große Weingüter und die Genossenschaften würden deshalb zunehmend auf Trockenbeerenauslesen setzen, so Bock. Doch eine gute Handvoll Winzer von Hammelburg (Lkr. Bad Kissingen) bis Frickenhausen (Lkr. Würzburg) hätten in diesem Jahr wieder Eiswein gelesen.
Darunter ist Martin Göbel aus Randersacker (Lkr. Würzburg). Er wagt sich mit seinem Spätburgunder sogar an einen roten Eiswein. Um 5 Uhr früh sei er am Dienstag in seinem Weinberg am Sonnenstuhl gewesen und habe kontrolliert, ob die Trauben gut durchgefroren seien. Von 6 bis 7 Uhr wurde dann gelesen. 95 Liter des süßen Saftes tropften aus der Kelter. Da hätte er sich etwas mehr gewünscht, aber die Qualität sei mit 210 Grad Öchsle "völlig verrückt". Das vierte Mal probiere er in diesem Jahr einen Eiswein zu bekommen, die ersten drei Versuche scheiterten. Doch diesmal habe alles gepasst.
Am Pfaffenberg erntete Winzer Christian Reiss aus Würzburg am frühen Dienstagmorgen auf einem halben Hektar einen Silvaner. Er gehe das Risiko Eiswein seit über 20 Jahren ein. Die Klimaveränderung macht das Produkt Eiswein immer schwieriger und seltener, da der gewünschte tiefe Frost meist erst im Januar oder gar Februar komme. Dieses Jahr aber sei man sehr zufrieden mit der Eisweinlese. Bei minus elf Grad seien die Trauben gut durchgefroren gewesen, so Reiss. Und mit 110 Litern bei 200 Grad Oechsle erwarte er einen außergewöhnlichen Wein.
Eiswein ist ein meist teurer Tropfen
Eisweine gelten als Krönung eines Weinjahrgangs, weil die aromatischen Inhaltsstoffe der vollreifen Beeren durch das Gefrieren konzentriert werden. Sie werden vor allem als Aperitif oder zu Süßspeisen und Käse getrunken. Eine 0,375 Liter große Flasche kann zwischen 20 und 70 Euro kosten, manchmal auch mehr.
Dass dennoch nur wenige Winzer sich auf das Abenteuer Eiswein einlassen würden, liege auch daran, dass es immer schwieriger werde, zu dieser Jahreszeit an einem bestimmten Tag ganz früh Erntehelfer zu finden, so Bock.
Sehr schlechter Vergleich.
Mögen tue ich solche Tröpfchen schon, es ist eher so, dass ich mir sowas wegen der Preise kaum gönne.
Ein gut ausgebauter Eiswein ist ein feines Stöffchen, das alle Aromen der Traube in konzentrierter Form in sich birgt.
Wer so etwas "süßes Zeug" nennt, hat, so leid es mir tut, keine Ahnung, wovon er redet und hätte besser geschwiegen.
Und dann ist es in der Tat besser, wenn er sein Geld für etwas anderes ausgibt.
Prosit!