In wenigen Tagen ist Weihnachten und erstmals seit der Pandemie gibt es keine Corona-Schutzmaßnahmen mehr. Abstands- und Zutrittsregeln sind Vergangenheit, auf Weihnachtsmärkten und in Einkaufsstraßen herrscht wieder Getümmel. Doch die winterliche Infektwelle rollt, rundherum wird geschnieft und gehustet.
Was heißt das für die Feiertage? Was sollte man bei den Familientreffen beachten? Dr. Matthias Held, Pneumologe und Ärztlicher Direktor am Klinikum Würzburg Mitte (KWM), erklärt, wann unbeschwertes Feiern möglich ist, was man bei Erkältungssymptomen kurz vor dem Fest tun sollte - und wie man Ansteckungen unter dem Christbaum verhindern kann.
Dr. Matthias Held: Wir merken deutlich, dass die Zahl der Patienten mit Atemwegsinfektionen steigt, sowohl im ambulanten als auch im stationären Bereich. Das ist aber in dieser Jahreszeit nicht unüblich. Am Klinikum Würzburg Mitte betreuen wir aktuell 19 Corona-Patienten. Darunter sind allerdings meist keine schweren, reinen Covid-19-Verläufe mit Lungenentzündung oder Atemversagen, so wie wir das zu Beginn der Pandemie hatten. Meist handelt es sich um Patienten, deren Gesundheitszustand sich durch die Kombination aus einer Grunderkrankung und der Corona-Infektion verschlechtert hat.
Held: Das lässt sich pauschal nicht sagen. Für Patienten mit Vorerkrankungen besteht das Risiko, dass sie eine Lungenentzündung bekommen und sich ihr Zustand verschlechtert. Das gilt aber auch bei einer Grippe- oder RSV-Infektion. Nach unserer Erfahrung ist Corona momentan genauso einzuordnen wie all die anderen Erreger in der Atemwegsmedizin.
Held: Es ist ein normaler grippaler Infekt. Wir sehen derzeit keine Häufung von besonders schweren Krankheitsfällen bei Corona-Infektionen.
Held: Ich denke, dass Familien- und andere Weihnachtsfeiern ganz normal stattfinden können. In der aktuellen Lage ist das gerechtfertigt. Man sollte aber immer verantwortungsvoll mit sich und seinem Gegenüber umgehen.
Held: Wenn ich kurz vor der Familienfeier plötzlich Erkältungssymptome wie Husten oder Schnupfen spüre, dann sollte man reflektieren, ob man damit jemanden in Gefahr bringen könnte. Ich rate dazu, offen zu kommunizieren und zu überlegen, wie man sich und andere schützen kann.
Held: Das kommt darauf an, mit wem ich mich treffe, wer an der Weihnachtsfeier teilnimmt. Sind bei der geplanten Veranstaltung besonders gefährdete Menschen dabei, Menschen, die vielleicht ein geschwächtes Immunsystem haben oder Tumorpatienten, dann würde ich diese Personen besonders schützen wollen. Dann ist es wichtig, offen über eine Infektion zu sprechen, mindestens einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen oder den Besuch besser zu unterlassen. Besteht nur ein normales Risiko, weil keine vorerkrankten oder geschwächten Personen dabei sind, dann denke ich, man kann auch mit leichten Erkältungsanzeichen feiern. Allerdings muss man das gemeinsam besprechen und entscheiden: Treffen wir uns oder eher nicht – und tragen wir zum Schutz lieber Maske oder nicht?
Held: Da muss man differenzieren: Bei jüngeren, gesunden Menschen würde man eine Corona-Infektion nicht speziell behandeln und somit hat die Erkenntnis, ob es Corona ist oder nicht, keine Konsequenz. Anders sieht es bei älteren Personen mit Vorerkrankungen aus, gerade wenn die Lunge geschädigt ist. Für sie ist es sinnvoll, bei Erkältungssymptomen einen Test zu machen, da eine Corona-Infektion zu einer Lungenentzündung führen kann und man solche Patienten spezifisch behandeln würde, etwa mit entsprechenden Medikamenten.
Held: Ich denke, man sollte sich generell gut überlegen, ob man es riskiert, die Großeltern anzustecken. Ältere Menschen kann jeder Virusinfekt aus der Bahn werfen. Deshalb sollte man eben bei jedem Infekt offen miteinander sprechen.
Held: Am effektivsten ist es, schon bei leichten Symptomen einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Und wir appellieren an ältere und vorerkrankte Menschen, sich gemäß den Empfehlungen impfen zu lassen, sprich gegen Corona, Influenza und Pneumokokken.
Held: Die Impfempfehlung sehe ich unabhängig von Weihnachten. Allen Gruppen, denen eine Impfung empfohlen wird, würde ich dringend dazu raten. Mit Blick auf das Coronavirus muss man sagen, dass heute zum Glück viele Menschen vorimmunisiert sind, entweder durch eine Infektion oder eine frühere Impfung. Das bedeutet, dass jede erneute Impfung ein Booster ist und der Effekt oder die Wirksamkeit damit schneller als bei einer Grundimmunisierung eintritt.
Held: Man sollte das normale gesellschaftliche Leben wahrnehmen. Natürlich hat man in größeren Gruppen von Menschen ein gewisses Infektionsrisiko, egal wie der Erreger heißt. Dessen muss man sich bewusst sein. Aber angesichts der Tatsache, dass die aktuell kursierenden Viren kaum schwere Erkrankungen auslösen, gibt es keinen Grund, gesellschaftliche Zusammenkünfte generell zu meiden. Da hat sich im Vergleich zu den Pandemie-Jahren vieles normalisiert. Wir sind froh darüber, dass wir schwere Infektionen oder sogar eine Masse an schweren Infektionen, wie es vor drei Jahren der Fall war, heute im Klinikum nicht sehen.
Held: Ob Vitaminpräparate helfen, dazu gibt es keine gesicherten Daten. Mit Blick auf Atemwegsinfektionen gerade im Herbst und Winter ist es aber wichtig, darauf zu achten, dass man keine völlig trockenen Schleimhäute hat. Ausreichend trinken und ein gutes Raumklima können hier helfen. Ganz klar ist auch: Wer chronisch unter Schlafmangel leidet, erschöpft oder schlecht ernährt ist, der ist anfälliger. Das gilt für alle Infektionen. Grundsätzlich kann man sagen: Ausreichend Schlaf, ausreichend Bewegung, ausreichend frische Luft – das ist gut für die Atemwege und die Gesundheit und mindert damit das Risiko für Infektionskrankheiten.
Das war damals schon nicht anders.
- Impfung schützt vor einer Ansteckung
- Impfung schützt Ihre Angehörigen
- Impfung schützt vor Weitergabe des Virus`
- Impfung schützt vor schwerem Verlauf
NICHTS davon hat der Wahrheit entsprochen , und erst vor ein par Tagen hat die EMA dies auch so bestätigt.
Würden Sie vielleicht die Seite "verlinken"....... ich kann beim besten Willen nirgends eine solche Aussage von der "Europäischen Arneimittelagentur" in den "Medien" finden...Herr Cyran....
Hybride Immunität sogar 6-8 Monate!
Gruß... und bleib xund
Es waren beide Male nur leichter Schnupfen und etwas Gliederschmerzen. Sicher, es gibt auch andere Verläufe, finde aber trotzdem, man sollte jetzt vor Weihnachten die Leute nicht schon wieder verunsichern, wenn sie miteinander feiern oder auf Weihnachtsmärkte gehen möchten, schöne Bescherung hoffentlich ohne Corona!