Sie sind immer zu zweit unterwegs, tragen schwarze Jacken mit dem magentafarbenen T-Aufdruck und halten ein Klemmbrett unter dem Arm. Direktvertrieb nennt es sich, wenn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Unternehmen an der Haustür klingeln und versuchen, neue Kundinnen und Kunden zu gewinnen.
Nicht immer stecken dahinter aber tatsächlich auch Beschäftigte des Telekom-Unternehmens. Das zeigt ein Fall von Anfang November aus dem Frauenland in Würzburg. Dort wurde eine 81-jährige Seniorin Opfer von Trickbetrügern, die sich als vermeintliche Beschäftigte eines Telekommunikationsunternehmens ausgaben. Am Ende stahlen sie der Frau 100 Euro Bargeld.
Das Problem an der Sache: In Würzburg sind auch echte Direktvermarkterinnen und -vermarkter der Telekom unterwegs, wie uns das Unternehmen auf Anfrage dieser Redaktion bestätigte. Damit Sie die echten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von den Trickbetrügern unterscheiden können, gibt es hier die wichtigsten Tipps im Überblick:
1. Tipp: Telekom kündigt Haustürbesuche in den meisten Fällen an
Auf Nachfrage dieser Redaktion, erklärt Telekom-Pressesprecher Markus Jodl, dass Hausbesuche in Glasfaserausbaugebieten vorab angekündigt werden, "über Postwurfsendungen oder Anzeigen in den lokalen Medien". Auch würden die örtlichen Gemeinden und die Polizei "in der Regel über das Kommen der Kundenberater informiert."
2. Tipp: Immer den Mitarbeiter-Ausweis mit Lichtbild zeigen lassen
"Mitarbeitende tragen Telekom-Kleidung und einen Ausweis mit Lichtbild in Sichthöhe", erklärt Jodl. Diesen sollte man sich immer zeigen lassen. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme ist auf dem Mitarbeiterausweis ein QR-Code angebracht. Scannt man den Code, kommt man automatisch auf die Internetseite der Telekom, auf der ebenfalls ein Bild des Mitarbeiters hinterlegt ist. So können Hausbewohnerinnen und Hausbewohner sicher gehen, "ob es tatsächlich ein autorisierter Vermarkter" der Telekom ist.
3. Tipp: Das Original-Schreiben der Telekom zeigen lassen
Laut Jodl führen echte Telekom Beraterinnen und Berater "zur Legitimation ein Original-Schreiben der Telekom bei sich." Das sollte man sich an der Haustür zur zusätzlichen Absicherung unbedingt zeigen lassen. Auf dem Schreiben sei auch eine Telefonnummer aufgeführt, "über die man im Zweifel per Telefon den Mitarbeitenden identifizieren lassen kann", so der Pressesprecher. Die Telefonnummer ist die (0800) 8266347.
4. Keine Haustürverkäufe bei Personen über 85 Jahren
Um Personen im höheren Alter zu schützen, werden potenzielle Kundinnen und Kunden zur Beratung an einen Telekom-Laden oder an die Telefonhotline verwiesen und keine Verträge an der Haustür abgeschlossen. Ausnahme sind laut Unternehmen Glasfaseranschlüsse, die auch bei Personen über 80 Jahren an der Haustür abgeschlossen werden. Dies gilt jedoch nur bis zum 85. Lebensjahr.
5. Tipp: Fremde Personen keinen Zutritt zur Wohnung oder zum Haus gewähren
Die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt rät generell zur Vorsicht bei Haustürbesuchen. "Trickdiebe sind erfinderisch und schauspielerisch begabt", heißt es in einer Pressemitteilung. Häufig würden sich die Täterinnen und Täter als Personen von Unternehmen oder einer öffentlichen Stelle ausgeben, um Zutritt zu Wohnung zu gelangen. Opfer seien häufig ältere Menschen.
6. Tipp: Im Zweifelsfall immer die Polizei oder Angehörige informieren
Besteht der Zweifel, dass es sich an der Haustür um echte Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter handelt, dann sollen Betroffene in jedem Fall die Polizei informieren oder andere Angehörige. Wer etwas beobachtet oder unsicher ist, kann die Polizeiinspektion Würzburg-Stadt unter folgender Telefonnummer kontaktieren (0931) 457-2230.
MMn gibts bei ungebetenen Besuchern nur eine Antwort: "Wir kaufen nichts!"