Bis zu 10.000 Menschen sind in Würzburg bei Demonstrationen gegen Rechts gemeinsam auf die Straße gegangen, um die 6000 in Schweinfurt. Mit einer Beteiligung in dieser Größenordnung rechnet das Bündnis "Ochsenfurt solidarisch" zwar nicht. Doch auch die Gruppe will kommende Woche möglichst viele Menschen dazu bringen, aufzustehen und sich gemeinsam gegen Rechtsextremismus und für Demokratie, Vielfalt und Toleranz zu positionieren.
"Ich bin nicht 1989 in der DDR auf die Straße gegangen, damit jetzt die Demokratie mit Füßen getreten wird", sagt Karen Bauer. Gemeinsam mit Josef Meixner, Jürgen Schuhmann, Ingrid Stryjski, Burkard Fleckenstein und Werner Binnen organisiert sie am Samstag, 6. April, eine Kundgebung gegen Rechtsextremismus.
Unterstützung von Vereinen, Verbänden und Institutionen
Ab 15 Uhr soll es dann vor dem Ochsenfurter Rathaus vielfältige Redebeiträge, eine Lesung eines kurzen literarischen Impulses und Musik von Peter Wendel geben, kündigen die Organisatoren an. Jürgen Schuhmann und Karen Bauer werden jeweils in einer Rede von eigenen Erfahrungen und Gedanken zur Thematik sprechen. Daneben sollen unter anderem auch Bürgermeister Peter Juks, ein Geflüchteter, der die Berufsschule Kitzingen besucht, sowie ein Vertreter von Kolping zu Wort kommen.
Es gehe darum, zu zeigen, dass es für rechtsextreme, rassistische und antisemitische Ansichten in der Gesellschaft keinen Platz gebe, sagt Schuhmann. "Es reicht jetzt."
Seit Anfang März laufen die Planungen für die Kundgebung. Dabei hätten sie schon Unterstützung von einigen Vereinen, Verbänden und Institutionen vor Ort bekommen, sagt er. Darunter sind etwa die Arbeiterwohlfahrt, der Weltladen Ochsenfurt oder die Katholische Landvolkbewegung Würzburg. "Viele geben unsere Ankündigung zum Beispiel über ihre Verteiler weiter", sagt der 78-Jährige.
Auch sämtliche im Ochsenfurter Stadtrat vertretene Parteien hätten ihre Teilnahme an der Kundgebung angekündigt. Allerdings handle es sich um keine parteipolitische Veranstaltung, betont er. Auch die Gruppe "Ochsenfurt solidarisch" setze sich aus Menschen mit unterschiedlichen politischen Ansichten zusammen. "Wir haben alle andere Hintergründe, aber ein gemeinsames Ziel", sagt Josef Meixner.
Hinter dem Bündnis verbirgt sich eine lose Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürgern, die erstmals während der Corona-Pandemie zusammenkam, um gegen AfD-Anhänger und Demonstrantinnen und Demonstranten aus dem "Querdenker"-Spektrum zu protestieren.
Organisatoren hoffen auf Beteiligung aus umliegenden Gemeinden
Diesmal gehe es darum, den Widerstand gegen Rechts aufrechtzuerhalten, sagt Burkard Fleckenstein. Schließlich sei das Thema, das vor einigen Wochen dank einer förmlichen Protestwelle in ganz Deutschland noch sehr präsent in den Medien gewesen ist, schon jetzt wieder ein wenig aus dem Fokus verschwunden.
Dabei richte sich die Kundgebung nicht nur an die Menschen aus Ochsenfurt. "Ich hoffe auf viel Beteiligung auch vom Land", sagt Fleckenstein, der selbst in Aub lebt. Die Organisatoren rechnen mit etwa 400 Teilnehmenden.
"Mein Wunsch wäre, dass auch Menschen kommen, die sonst nie auf Demos kommen", fügt Jürgen Schuhmann hinzu. Schließlich gehe es nicht nur um irgendein Thema, sondern um Demokratie, Frieden und Menschenwürde – Themen, die alle etwas angingen.
Russland sieht sich im "Krieg gegen den kollektiven Westen" laut Kreml-Sprecher Peskow.
https://www.rnd.de/politik/russischer-angriffskrieg-moskau-sieht-sich-im-krieg-gegen-westliche-welt-XM5YRH27GRIZZEN7YFU6KTXRHU.html
"das Land wird überrannt von illegalen Zuwanderern"
Das klingt für mich irgendwie nach den üblichen hohlen Phrasen aus der rechten, alternativen Ecke.
Können Sie uns da Zahlen nennen, die dieses dramatische Bild wirklich rechtfertigen?
Wenn ich richtig recherchiert habe, wurden 2023 rund 320.000 Asylanträge gestellt. Da tue ich mir sehr schwer vorzustellen, wie die rd. 84.600.000 Einwohner Deutschland von den 320.000 Antragstellern "überrannt" werden. Bezieht man die Zahl auf die Fläche Deutschlands, wäre das weniger als 1 Person pro Quadratkilometer.
Ist also ein bisschen mehr als die von Ihnen genannten 320.000 Antragsteller. Nur, um das mal richtig zu stellen.
Um das Bild abzurunden hätten Sie vielleicht noch erwähnen sollen, dass diese Zahlen die Summe von mehreren Jahren sind und von den 3,1 Millionen Schutzsuchenden sich 2,5 Millionen (= 80%) mit anerkanntem Schutzstatus (befristet oder unbefristet) bei uns aufhalten, also keine "illegalen Einwanderer" sind.
Nebenbei bemerkt haben mehr als rd. 24 Millionen Menschen in Deutschland einen Migrationshintergrund und rd. 14 Millionen haben eine ausländische Staatsbürgerschaft. Und im Jahr 2023 gab es rd. 169.000 Einbürgerungen von Ausländern.
In der Gastronomie haben 46% der Angestellten einen Migrationshintergrund, in der Altenpflege 30% und bei Ärztinnen und Ärzten 27%.
Ohne Zugewanderte blieben da schnell die Teller in der Wirtschaft leer und die Hintern in den Altersheimen ungewaschen.
Ich hatte aber nicht die Zeit, das so ausführlich darzustellen wie Sie 😉