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Ende des Tankrabatts in einer Woche: Die Preise für Benzin und Diesel steigen laut ADAC aber schon jetzt
Am 1. September steigt die Energiesteuer wieder auf ihr Normalniveau. Welche Preise dann an den Zapfsäulen drohen und wie die Spritpreisbremse gewirkt hat.
Kommt für Autofahrerinnen und Autofahrer im September das böse Erwachen?
Foto: Sven Hoppe, dpa | Kommt für Autofahrerinnen und Autofahrer im September das böse Erwachen?
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:14 Uhr

Zum 1. Juni hat die Bundesregierung die Energiesteuer zeitlich befristet auf das EU-weite Mindestniveau gesenkt. Gemeinsam mit dem 9-Euro-Ticket sollte die Maßnahme Verbraucherinnen und Verbraucher angesichts der explodierenden Energiepreise entlasten. Durch den sogenannten Tankrabatt sank der Benzinpreis zumindest rechnerisch um rund 35 Cent pro Liter, der Liter Diesel war rund 17 Cent günstiger. Am 1. September läuft die Sonderregelung wie geplant aus. Doch laut ADAC steigen die Preise schon jetzt wieder.

So habe sich der Liter Super E10 bereits von Sonntag auf Montag im Schnitt um knapp 2 Cent auf 1,730 Euro verteuert. Diesel kostete demnach 1,974 statt vorher 1,964 Euro. Tendenz: weiter steigend. Am Mittwoch lag der E10-Preis schon bei 1,734 Euro, der Liter Diesel bei 1,988 – im Vergleich zur Vorwoche ein Plus von mehr als 6 Cent. Grund für den Anstieg sei vermutlich eine höhere Nachfrage mit Blick auf einen drohenden Preissprung in der kommenden Woche, so der ADAC.

Benzin und Diesel wieder deutlich über 2 Euro

Bei den Preisen handelt es sich um bundesweite Durchschnittswerte. Die tatsächlichen Preise können deutlich abweichen: Nach Angaben des ADAC gibt es zurzeit je nach Anbieter und Region größere Preisunterschiede als sonst. Hinzu kommt ein weiter großes Nord-Süd-Gefälle: Unter anderem durch die hohen Transportkosten aufgrund des Niedrigwassers im Rhein müssen Menschen im Süden im Schnitt mehr für Sprit bezahlen als im Norden.

Zudem schwanken die Preise im Tagesverlauf teils erheblich: Morgens um 7 Uhr ist Sprit meist am teuersten. Am günstigsten tanken Fahrerinnen und Fahrer zwischen 20 und 22 Uhr.

Nun droht also zum 1. September zumindest theoretisch ein echter Preissprung. Vor allem wer Benzin tankt, könnte dann mit 35 Cent mehr pro Liter wieder tiefer in die Tasche greifen müssen, was einen Benzinpreis von deutlich über 2 Euro bedeuten würde.

Der ADAC rechnet aber zunächst nicht damit, dass die Benzinkosten empfindlich steigen, weil auch Tankstellen durch den Rabatt günstiger einkauften. Deshalb sei davon auszugehen, dass sie ihre Treibstofftanks vor dem 1. September noch einmal auffüllten und Benzin und Diesel dann zunächst weiter vergünstigt abgäben, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.

ADAC: Tankrabatt wurde nicht immer direkt weitergegeben

Doch kam der Tankrabatt in den vergangenen Monaten wirklich komplett bei den Fahrerinnen und Fahrern an? Nein. Auch wenn ein Blick auf Zahlen des ADAC zeigt, dass die Benzin- und Dieselpreise bei der Einführung des Tankrabatts zum 1. Juni gefallen sind, bestätigt ein ADAC-Sprecher auf Nachfrage dieser Redaktion: "Kritisch zu sehen ist, dass der Tankrabatt nicht vollständig an Autofahrerinnen und Autofahrer weitergegeben wurde."

Ende des Tankrabatts in einer Woche: Die Preise für Benzin und Diesel steigen laut ADAC aber schon jetzt

Immerhin: "Mit dem Tankrabatt und weiteren Maßnahmen hat die Bundesregierung Bewusstsein für die steigenden Belastungen der Bevölkerung dokumentiert." Aus Sicht des ADAC müssten jetzt jedoch insbesondere "jene entlastet werden, die besonders von höheren Spritpreisen betroffen sind". Gemeint sind vor allem Pendlerinnen und Pendler, die für den Weg zur Arbeit längere Strecken zurücklegen müssen und keine Alternative zum Auto haben.

Forderung nach höherer Pendlerpauschale

Der ADAC fordert daher, "die höhere Pendlerpauschale bereits ab dem ersten Kilometer greifen zu lassen und nicht erst ab Kilometer 21". Um die finanzielle Mehrbelastung durch lange Wege zur Arbeit abzufedern, war die Entfernungspauschale bereits zum 1. Januar 2021 ab dem 21. Kilometer von 30 auf 35 Cent gestiegen. Im Mai dieses Jahres wurde beschlossen, sie rückwirkend zum 1. Januar 2022 auf 38 Cent pro Kilometer anzuheben - allerdings erneut erst ab dem 21. gefahrenen Kilometer.

 
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  • J. H.
    War doch nicht schwer vorauszusehen! Die Leute werden vor der Erhöhung der Steuer die Tanks noch mal voll machen. So eine Gelegenheit auf extra Nachschlag lässt sich doch die Mineraöllindustrie nicht entgehen!

    Die ganze Benzinpreisbremse war von Anfang an nichts als populistischer Schwachsinn der FDP. Das ist jetzt nach drei Monaten nicht besser geworden.
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  • S. K.
    das ist eine Riesenfrechheit, jetzt schon die Preise zu erhöhen, ab September kommts dann eh wieder knüppeldick...wozu haben wir eigentlich Aufsichtsbehörden, Bundekartellamt etc.?! traurig
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  • H. S.
    Das Volk hat gewählt….bitte nicht vergessen
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  • P. M.
    Richtig - aber nur 9% die FDP und Herrn Lindner.
    Warum ist er nicht bei seiner Aussage von 2017 geblieben, "Es ist besser, nicht zu regieren, als falsch zu regieren." 😎
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  • H. A.
    Politiker und Energiekonzerne sind die größten Lügner in unserem Universum. Erst hieß es es müssten die teuer verkauften Öle zum alten preis verkauft werden, jetzt steigen die Preise schon vor dem Ende des Rabat Zeitraumes deutlich an an. Anders als Verlogenheit kann man dazu nicht mehr sagen und Gier kann man dazu nicht mehr sagen, vor allem weil der Rohölpreis derzeit sehr günstig ist.
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  • H. K.
    Dublette.
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  • P. K.
    Der Preis für Rohöl ist mittlerweile auf Vorkriegsniveau, also müsste der Preis für Sprit momentan weit unter dem Preis von Anfang Februar 2022 liegen. Aber der Finanzminister Lindner denkt ja nicht im Traum daran seine Freunde in den Energiekonzernen zu Kasse zu bitten. Warum sollte er auch, er fährt einen Dienstwagen auf unsere Kosten.
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  • S. C.
    Genau. Bei "Finanztip" ist nachzulesen, daß vor dem Ukrainekrieg das Rohöl 10 Cent billiger war, aber jetzt zahlen wir ander Zapfsäule 60 Cent mehr.
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  • H. G.
    Übergewinnbesteuerung in ganz Europa, nur in Deutschland nicht, Gasumlage in Deutschland aber nicht in Europa.
    Deutschland macht alles richtig.
    Wir geben alles und werden nichts bekommen.
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  • D. H.
    Der Verbraucher hätte es eigentlich in der Hand. Eine Woche nicht bei Shell, dann Esso, dann Jet tanken. Usw. Vermutlich gingen dann die Preise runter.
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  • P. M.
    Bis zu 26 mal innerhalb von 24 Stunden ändert sich der Sprit Preis. Warum setzt die Politik da nicht mal an.
    Es ist immer leicht über fremdes Geld zu entscheiden und es macht es noch einfacher wenn es keine Konsequenzen hat.
    Wenn man mal betrachtet wieviel Milliarden seit Jahren verbraten werden nur weil Politiker glauben, sie haben den Stein der Weisen gefunden und es hat sich nichts geändert.
    Doch etwas hat sich geändert, wir müssen länger arbeiten, unsere Mieten und Lebenshaltungskosten steigen.
    Wir müssen alles ausbaden, was die Politiker entscheiden.
    "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe. “
    Was ist daran nicht zu verstehen? 😎
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  • K. F.
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  • D. W.
    @pmueller55:
    ".......... üben werde. So wahr mir Gott helfe. “

    Ihre Frage: Was ist daran nicht zu verstehen?
    Meine Antwort: Es kommt darauf an wie "Volk" von den Verantwortlichen in der Politik definiert wird.
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  • K. F.
    stimme ich euch in euren beiträgen voll zu. diese handlungsunfähigen typen in berlin sind doch wohl der grund, dass die ölkonzerne mit uns machen können, was sie wollen. bestes beispiel: seid monaten jaulen sie in der politik schon herum, dass der ständige wechsel am tag an den zapfsäulen mit den preisen endlich aufhören müsse. wenn man eine halbe stunde früher oder später an einer tanke vorbeifährt, sieht man stets andere preise. gut, da können die tankstellenbesitzer wirklich nichts dazu, die oberen bosse von den benzinlieferanten drücken einmal auf den knopf und schon fallen oder steigen die preise in ganz dl. wielange schauen wir uns eigentlich das noch an? müssten doch mal solangsam auf die straße gehen wie in frankreich oder spanien. aber solange wir nur schmollend dem ganzen schmieretheater zuschauen, wird sich nichts aber auch gar nichts daran ändern und diese ölkonzerne verarschen uns weiter, samt scholz und co!
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  • H. K.
    Der Michel hat das so gewollt und gewählt, passt scho.
    Wie hoch ist eigentlich die Gasumlage in den anderen eu Ländern?
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  • K. F.
    ich hab die ampelkoalition nicht gewählt und beim letzten mal auch schon nicht schwarz-rot,
    in bayern haben wir ja gott sei dank den oiwanger, der hat uns nämlich ein schönes geschenk gemacht: hier müssen keine straßenbaumaßnahmen mehr bezahlt werden. klar ist dann darauf hin gleich wieder unser lieber markus aufs gleiche pferd gesprungen und nutze diese chance. aber der vorreiter war der hubsi.
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  • M. F.
    Solange die politischen Verantwortlichen aufgrund ihres Dienstwagenprivilegs nichtmal ansatzweise die Spritpreise kennen wird auch hier nicht ernsthaft und sinnvoll nachgebessert.
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  • K. F.
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  • R. B.
    Die Reduzierung der Energiesteuer ist ein klassisches Beispiel dafür, wie naiv und lebensfremd ein Großteil unserer Politiker sind. Mit Bekanntgabe eben dieser Steuer schlugen sich die Mineralölgesellschaften vor lauter Lachen auf die Schenkel, denn kurzerhand wurden wie von Geisterhand die Preise erhöht; im Klartext, die Konzerne verdienten doppelt. Dabei wäre es ein einfaches gewesen, z.B. die Kfz-Steuer zu reduzieren oder wie jetzt bei der Energiepauschale die Gelder direkt an den Bürger auszuzahlen. So wurden vermutlich fast die Hälfte der Energiesteuer in die ohnehin vollen Fleischtöpfe der Energiemultis gespült.
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  • R. B.
    Wissen Sie Hentinger, wenn man von Dingen nicht viel oder gar keine Ahnung hat, dann liest man sich ein und verwendet Quellen. Ich habe Millionen Liter Kraftstoffe an den Börsen weltweit gehandelt und glaube diese Branche ganz gut zu kennen. Ich konnte jahrelang hautnah miterleben, wie die Branche tickt und welche Szenarien sie weltweit nutzt, um Preiserhöhungen zu rechtfertigen. Da dies meine eigenen gemachten Erfahrungswerte sind, wüsste ich nicht, welche Quelle ich Ihnen nennen sollte. Außerdem ist es schon bemerkenswert, dass ausgerechnet Sie die Nennung von Quellen einfordern. Ich erinnere mich nicht an irgendwelche Quellangaben von Ihnen hinsichtlich Ihrer wirren und sektenartigen Aussagen in Bezug auf Corona.
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