Die schlechten Nachrichten aus dem Würzburger Nautiland reißen nicht ab: Nachdem im April großflächig Fliesen von der Wand des erst drei Jahren alten Schwimmbads gefallen waren, wurde bekannt, dass fast alle Wandfliesen in der Schwimmhalle locker sind. Insgesamt 260 Quadratmeter Wandfläche müssen saniert werden, so das vernichtende Urteil eines Gutachters. Verantwortlich sei der Fliesenleger, das ergaben die Untersuchungen. Seit Monaten sind ein Großteil der Wände im Schwimmbad abgesperrt.
Nach monatelangem Hin und Her zwischen Fliesenleger, Gewährleistungsüberwacher, Gutachter, Planungsbüro und WVV stand dann der Termin: Ab dem 13. September sollte das 34-Milionen-Bad schließen, die Reparaturen direkt im Anschluss beginnen und zwei bis drei Wochen dauern. Daraus wurde nichts: Nicht mal eine Woche vor Beginn der Arbeiten sagte der Fliesenleger ab.
Mindestens acht Wochen lang soll das Hallenbad zu haben
WVV-Bäderchef Robert Konrad war entzürnt ob der Absage, kündigte an, die Rechtsabteilung einzuschalten. Nun scheint Bewegung in die Sache gekommen zu sein. Auf Nachfrage der Redaktion gab die WVV bekannt, dass das Nautiland ab dem 4. Oktober schließen werde - allerdings nicht wie angekündigt für zwei bis drei Wochen, sondern wesentlich länger: Mindestens acht Wochen lang soll das Hallenbad zu haben, ein genaues Datum zur Wiedereröffnung gibt es derzeit noch nicht. In der Zeit werde der verantwortliche Fliesenleger den Schaden beheben - und auch die Kosten für die Sanierung tragen, so die WVV.
"Sowohl die Wasserlandschaft als auch der Saunabereich sind von der Schließung betroffen. Nach Behebung des Schadens, der anschließenden Reinigung und der Wiederinbetriebnahme der Wassertechnik kann das Bad wieder öffnen. Ein genauer Termin hierzu kann leider noch nicht genannt werden", schreibt die WVV in einer im Anschluss an die Main-Post-Nachfrage verschickten Pressemitteilung.
Schaden größer als gedacht: Der Putz muss bis auf rohen Beton runter
Offenbar ist der Schaden größer, als zunächst angenommen. Deswegen nehmen die Arbeiten nun auch mehr Zeit in Anspruch: "Die Verlängerung der Sanierungsarbeiten ergibt sich aus der Feststellung, dass auch der Putz unter den Fliesen bis auf die rohe Betonwand entfernt werden muss. Hier entsteht mehr Arbeit und Trocknungszeiten des neuen Wandaufbaus", so Cornelia Wagner, einer Sprecherin der WVV auf Nachfrage. Auch mit Reinigungsarbeiten wird die längere Schließung begründet: Dadurch, dass zusätzlich der Putz und nicht nur die Fliesen und der Fliesenkleber entfernt werden müssen, würde es laut WVV hinterher länger dauern, das Hallenbad wieder auf Vordermann zu bringen. So käme man auf die Vervierfachung der eigens veranschlagten Zeit.
Gutachten zu Baumängeln liegt seit Monaten vor
Offen bleibt in den Erklärungen der WVV allerdings, warum nicht gleich mit einer mehrmonatigen Schließung kalkuliert wurde - immerhin liegt das Gutachten zum Wandaufbau und den verantwortlichen Baumängeln seit Monaten vor. Eine Nachfrage dazu liegt derzeit der WVV vor. Ebenfalls angefragt hat die Redaktion, wer denn für die Einnahmeausfälle aufkommen werde, die das Schwimmbad in den Herbstmonaten verzeichnen wird müssen.
Eine gute Nachricht gibt es aber zum Schluss: Bis auf die losen Fliesen scheint das Schwimmbad super in Schuss. Auf die Frage, ob in der Sanierungszeit weitere Mängel behoben werden, schreibt die WVV: "In den 8 Wochen wird der Fliesenschaden saniert. Weitere Mängel an der Bausubstanz wurden nicht festgestellt." Lediglich die jährliche Revision samt Grundreinigung wird parallel stattfinden.
Entsprechend war sicherlich das Vergabeverfahren gemäß den Vorgaben der Zentralen Vergabestelle der Stadt Würzburg durchzuführen.
Dann muss halt der Billigste gewinnen und der muss sehen wie er das umsetzt ohne pleite zu gehen. Es kann doch niemanden wundern, dass Probleme und hohe Folgekosten wahrscheinlich sind.
Fast kein gut etabliertes mittelständisches Unternehmen beteiligt sich an derartigen Ausschreibung, weil es einfach nicht leistbar ist und keinen wirtschaftlichen Sinn ergibt seine qualifizierten Ressourcen zu Dumpingpreisen zu verschwenden.
Aber auch der Stadt sind hier die Hände gebunden, es ist ein politischer Irrsinn und Teufelskreis der sich wohl kaum ändern wird.
Wenn jetzt auch der Putz bis auf den Beton entfernt werden muss, dann ist wohl auch der Putz nicht in Ordnung. Dieses Gewerk hat normalerweise der Fliesenleger nicht zu verantworten.
warum da keiner kontrolliert und warum dies ganze immer solange dauert .
Es gibt doch hoffentlich bei der WVV noch ein paar Fachmänner , welche auch die handwerklichen Tätigkeiten überprüfen und auch einschätzen können .
Da wird alles immer digitalisiert und für die Zukunft gedacht , aber die Gegenwart
und die Realität immer mehr vergessen !
In den Ersatzplänen für die Schwimmkurse der Vereine ist das Nautiland bzw. das Adamibad.
Quo vadis?
Warum lässt man den Schaden nicht wie er ist und repariert ihn erst im nächsten Sommer?
Unterem Strich mal wieder ein Nachteil für die Kids!
Keine Schwimmkurse! Keine Schwimmsport! Kein Spaß!
Und kommt mir nicht mit Energie einsparen! Das Bad ist nagelneu! Warum ist keine Solar- oder Photovoltaikanlage auf dem Dach? Da hätte man dauerhauft auf Jahrzehnte Energie sparen können, aber nein da haben mal wieder alle Verantwortlichen gepennt!!!
Wir fahren dann regelmäßig ins Palm Beach oder Atlanitis! Und nein sicher nicht mit dem Zug, sondern mit dem Auto!
Ein nicht benutzbares Hallenbad muss nur wenig geheizt werden.
Ebenso ist es bei einem nicht benutzbarem Theater.
Und egal welches Virus im Winter daherkommt, in diesen Gebäuden kann es sich nicht verbreiten.
Alles gut!