
Der imposante Götterbaum vor dem Seniorenstift des Juliusspitals in der Klinikstraße soll als Naturdenkmal unter Schutz gestellt werden – das hat der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma) des Stadtrats in seiner jüngsten Sitzung am Mittwoch einstimmig beschlossen.
Der 80 Jahre alte Baum mit seinem Stammumfang von 4,21 Metern "ist eines der größten Exemplare seiner Art in ganz Deutschland und auch eines der ältesten", betonte Umwelt-Bürgermeister Martin Heilig: "Es ist ein besonderer Baum, den man erhalten muss, wenn es irgendwie geht."
Baum steht geplantem Bauprojekt im Weg
Das Problem: Der Baum sorgt seit einem guten halben Jahr für Schlagzeilen, weil er an der Ecke Klinikstraße/Marcusstraße der geplanten Erweiterung des Juliusspital-Seiorenstifts im Weg steht. Die Stiftung möchte den Baum entfernen oder zumindest zurückschneiden, deshalb hatte die Stadt ihn bereits vor einigen Wochen vorläufig unter Schutz gestellt. Dagegen hat das Juliusspital Klage vor dem Verwaltungsgericht eingereicht.
Geschützt werden muss der Götterbaum, weil "Baurecht normalerweise immer Baumrecht bricht", erläuterte Helig: "Das können wir an dieser Stelle nicht akzeptieren und wollen dem Baum deshalb einen besonderen Status verschaffen." Die Verwaltung wolle aber keinesfalls die Erweiterung des Altenheims verhindern und sei deswegen weiterhin in Gesprächen mit der Juliusspital-Stiftung auf der Suche nach einer Lösung.
Der Status als Naturdenkmal führt nach Paragraf 28 (Absatz 2) des Bundesnaturschutzgesetzes dazu, dass die Beseitigung "sowie alle Handlungen, die zu einer Zerstörung, Beschädigung oder Veränderung des Naturdenkmals führen können", verboten sind.
Seltsame Logik. Jetzt soll ein Baum also gefällt werden weil er den falschen pass hat, oder wie? 😁