Was ist geblieben? Vor einem Jahr öffnete die Landesgartenschau auf dem Gelände der Leighton-Barracks erstmals ihre Tore für die Besucher. Rund 700.000 Menschen besuchten die Ausstellung in den folgenden 179 Tagen. Eine reine Erfolgsgeschichte war die LGS 2018 dabei allerdings nicht. Neben Lob für die Gestaltung, gab es auch immer wieder Kritik an dem Konzept: zu wenig Blumen, zu wenig Schattenplätze, zu weite Wege.
Die Vergabe der Landesgartenschauen werde oftmals an Stadtentwicklungsmaßnahmen für das jeweilige Areal, in Würzburg die Leighton Barracks, geknüpft. Sie seien "keine Blümchenschauen", sagt der LGS-Geschäftsführer Klaus Heuberger. Die Diskrepanz zwischen der Stadtteilentwicklung und den Interessen der Besuchern, die sich oftmals vom Namen Landesgartenschau leiten ließen, sei eine große Herausforderung – auch für künftige Gartenschauen. Doch bis eine endgültige Bilanz der Veranstaltung gezogen werden kann, werden noch einige Monate ins Land ziehen, so Heuberger. Obwohl die LGS nicht alle Erwartungen erfüllen konnte, zeigen sich die Veranstalter sowie die Stadt Würzburg auch mit etwas Abstand noch zufrieden mit der Ausstellung – und mit den von ihr ausgehenden Impulsen für das Areal.
LGS als Taktgeber für Erschließung des Hubland-Geländes
"Es war klar, dass mit Beginn der Landesgartenschau bereits ein Teil der Stadtentwicklung vorangeschritten sein muss", sagt Claudia Kaspar, Leiterin des Fachbereichs Stadtplanung. "Der Eröffnungstermin war daher wichtiger Taktgeber für die Erschließung des Hubland-Geländes", darin sind sich Kaspar und Heuberger einig. Dabei haben sich nach Meinung der beiden Macher viele Themen der LGS und der Stadtentwicklung ergänzt. Vorgabe der Stadt sei die Umsetzung eines urbanen Parks, erinnert sich Heuberger. Zentral war die Frage: "Wie wollen wir morgen leben und wohnen?"
So manche Idee, die während der LGS noch auf Unverständnis bei den Besuchern gestoßen sei, würde ihren Charakter erst jetzt zeigen, meint Heubeuger und verweist etwa auf die wilde Blumenwiese im Westen des Wiesenparks rund um den Zeppelin. Ihre Bedeutung zeige sich vor allem in der derzeitigen Diskussion um das Bienensterben. Vielen würde erst jetzt die ökologische Funktion dieser wilden Wiese klar.
Hubland-Park seit Beginn des Jahres für Besucher zugänglich
"Was zählt ist die neue Grünanlage, die wir ohne die LGS so nicht bekommen hätten", sagte der Würzburger OB Christian Schuchardtin einem frühen Gespräch mit dieser Redaktion. Und nun, einige Monate nach dem Ende der Landesgartenschau, zeigt sich, in welcher Geschwindigkeit sich der neue Stadtteil und auch der Hubland-Park, der im Februar auch für die Öffentlichkeit zugänglichgemacht wurde, entwickelt.
Als die Landesgartenschau nach knapp fünf Monaten ihre Tore schloss, bedeutete das auf dem Areal der Leighton Barracks allerdings keinen Stillstand. Seitdem wurden und werden einige der temporären Ausstellungselemente um- und abgebaut, viele Gebäude werden neu errichtet.
Inklusioncafé im Belvedere eröffnet Ende des Jahres
Beispielsweise am, oder besser gesagt im Belvedere, jener Empore, von der aus man einen weiten Blick über den Wiesenpark bis hin zur Festung Marienberg hat. Das Inklusionscafé, das dort am Rande des Aktivbands entsteht, werde voraussichtlich Ende des Jahres eröffnet, so Kaspar.
Auch mit Blick auf die insgesamt sieben Wohnquartiere wird an vielen Orten gebaut. Insgesamt rund 2300 Wohnungen sollen in dem neuen Stadtteil am Hubland entstehen und zu einer Entspannung des angespannten Wohnungsmarktes in Würzburg beitragen. Ob das gelingt, werde sich erst im Laufe der Zeit zeigen, so Kaspar, aber immerhin sei das das aktuell größte Wohnungsbauprojekt der Stadt.
Derzeit sei bereits die Hälfte der Wohnungen fertig gestellt. Der Hubland-Park sei für den neuen Stadtteil ein verbindendes Element zwischen Uni und Stadt, so Kaspar. Weitere Impulse erwarte sie vom Ausbau der Straßenbahnlinie 6, die die Vernetzung noch optimieren könne.
"Ein Glücksfall für Würzburg", sagt Kaspar, wenn man sie nach der Bedeutung der Landesgartenschau für die Stadt und insbesondere für den Stadtteil am Hubland fragt. Ein Besuch auf dem Areal zeigt: Bis alle Projekte umgesetzt sind und alle Bauvorhaben verwirklicht sind,werden noch einige Jahre ins Land gehen.
Zitate: "Vorgabe der Stadt [WÜ] sei die Umsetzung eines urbanen Parks [...] Insgesamt rund 2300 Wohnungen sollen in dem neuen Stadtteil am Hubland entstehen [...] Zentral war die Frage: Wie wollen wir morgen leben und wohnen? [...] Auf insgesamt sieben neuen Quartieren entstehen neue Wohnhäuser."
Nichts von alledem in SW !
Zitat: "Die Vergabe der Landesgartenschauen werde oftmals an Stadtentwicklungsmaßnahmen [...] geknüpft. Sie seien keine Blümchenschauen".
Die LGS in SW würde eine sinnfreie Blümchenschau in der hinteresten, öden Stadtecke. Sie würde zur Pleite während der LGS und danach. Weil sie auf 30 Jahre wegen der Zuschüsse auf dem Areal Stadtentwicklung nicht förderte (z. B. Erweiterung für Hochschule & Forschung) sondern blockierte! Und das für 19 Mio. Euro Steuergelder!
Die einzige Hoffnung: in 11 Monaten sind Kommunalwahlen, dann kann der Wähler vielleicht noch diesen Skandal verhindern.