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Würzburg
Straßenbahnlinie 6: Kommt das Baurecht im Frühjahr?
2019 könnte das wichtigste Jahr der Würzburger Straßenbahn seit der Eröffnung der Linie 5 zum Heuchelhof im Jahr 1989 werden. Gleich zwei Projekte sollen starten.
Streckenneubau: Mit der Straba zu ZIM und ZOM       -  Blick auf die aktuelle Wendeschleife der Straßenbahn in der Josef-Schneider-Straße an der Uniklinik. Ab 2024 soll die Strecke ab hier weitergehen: zu den Unikliniken ZIM und ZOM.
Foto: Daniel Peter | Blick auf die aktuelle Wendeschleife der Straßenbahn in der Josef-Schneider-Straße an der Uniklinik. Ab 2024 soll die Strecke ab hier weitergehen: zu den Unikliniken ZIM und ZOM.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:02 Uhr

Noch hält uns der Winter fest im Griff, doch bald können wieder die Bagger rollen. Und es steht ein großes Bauprojekt des ÖPNV in der Stadt an: Der Baubeginn zur Verlängerung der Straßenbahnlinien 1 und 5 von der Petrinistaße in Grombühl zur neuen Endhaltestelle Oberdürrbacher Straße an das Zentrum für Innere Medizin (ZIM) und das benachbarte Zentrum für Operative Medizin (ZOM). Das ist nicht alles: Schon bald soll auch das seit dem Jahr 2012 laufende Planfeststellungsverfahren für die seit langem geplante Linie 6 ans Hubland  abgeschlossen werden.

"Es fehlen noch Unterlagen"
Johannes Hardenacke, Regierung von Unterfranken, zum Planungsstand der Linie 6 

Seit den 1990er Jahren wird die 1,3 Kilometer lange Trasse der Straßenbahn entlang der Josef-Schneider- und der Oberdürrbacher Straße bis zur einer Wendeschleife am Sportgelände des TSV Grombühl geplant. Doch immer noch enden die Linien 1 und 5 in der Wendeschleife zwischen Petrinistraße, Josef-Schneider- und Robert-Koch-Straße. Mit den Planungen des Uni-Klinikums für die Zentren für Operative und Innere Medizin war vor über 20 Jahren auch die Forderung nach einer Erschließung mit der Straßenbahn laut geworden. Die Bahn sollte die Verkehrssituation für Patienten, Besucher und das Klinikpersonal verbessern.

 

Und ursprünglich sollte die Straßenbahn auch bereits 2008, also noch vor der Eröffnung des ZIM, fahren. Doch das Areal der Kliniken ist unterirdisch höchst komplex. Allein unter der Josef-Schneider-Straße verlaufen rund 300 Leitungen, teils über 100 Jahre alt: Dampf-, Elektro-, EDV-Leitungen. Sie queren die Josef-Schneider-Straße oder laufen längs entlang. Für den Bau der Straßenbahn müssen sie verlegt werden. Darum wurde lang gestritten, zuletzt auch über die Kosten der Verlegung. Hintergrund sind so genannte Gestattungsverträge mit der Stadt aus den 1960er Jahren: Basierend auf diesen Verträgen durften die Uniklinik bzw. der Freistaat damals Leitungen verlegen, müssen nun aber die Trasse für den Bau der Straßenbahn frei räumen. Die Leitungen wandern in einen sogenannten Medienkanal unter der Straße.

Streckenneubau: Mit der Straba zu ZIM und ZOM       -  1,3 Kilometer lang wird die Verlängerung: Die Grafik zeigt die erweiterte Trasse entlang von Josef-Schneider- und Oberdürrbacher Straße. Die Sperrung des Zinklesweges für den Durchfahrtsverkehr soll mit Fertigstellung der Straba erfolgen – sofern der Stadtrat bei seiner früheren Absicht bleibt.
Foto: Heike Grigull | 1,3 Kilometer lang wird die Verlängerung: Die Grafik zeigt die erweiterte Trasse entlang von Josef-Schneider- und Oberdürrbacher Straße.

"Und jetzt geht's los", so Jan Knippel, Bereichsleiter Universitätsbau beim staatlichen Bauamt Würzburg. "Die von uns beauftragte Firma Glöckle wird am 26. Februar mit der Baustelleneinrichtung oben am ZIM/ZOM beginnen", erklärt Knippel gegenüber der Redaktion. "Los geht es zuerst mit dem Tiefbau für den Medienkanal in der Josef-Schneider-Straße. Dies wird wohl bis 2020 andauern. Anschließend werden die Medien eingezogen, also die Leitungen und und Kabel. Das wird bis Mai 2021 dauern", weiß der Bereichsleiter.

Streckenneubau: Mit der Straba zu ZIM und ZOM       -  Die Straßenbahn-Verlängerung der Linien 1 und 5 in Grombühl vor der Frauenklinik, hier auf einer Darstellung aus dem Jahr 2011.
Foto: Schneider + Schumacher | Die Straßenbahn-Verlängerung der Linien 1 und 5 in Grombühl vor der Frauenklinik, hier auf einer Darstellung aus dem Jahr 2011.

Parallel plant bereits die Straßenbahn: "Die Ausschreibung der Gewerke für den Straßenbahn-Gleisbau soll im Frühjahr 2020 erfolgen, der Baubeginn der Straßenbahn-Verkehrsanlagen ist für das dritte Quartal 2020 geplant", erklärt Cornelia Wagner von der Würzburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (WVV) auf Anfrage. Momentan gehe man bei der WVV von einer Fertigstellung der Straßenbahnstrecke im Jahr 2024 aus.

Dann wird man von Bahnhof aus mit der Straßenbahn in zehn Minuten die Zentren für Innere und Operative Medizin der Uniklinik erreichen können. Für Pendler sind Park & Ride-Plätze und Bushaltestellen vorgesehen. Die Verlängerung der Strecke, die Haltestellen und die Wendeschleife sollten laut Stand Frühjahr 2018 rund 27 Millionen Euro kosten. Etwa neun Millionen davon übernimmt die Stadt Würzburg, die restlichen knapp 18 Millionen der Freistaat.

Linie 6: Kommt Baurecht im Frühjahr?

Unklarer ist der derzeitige Zeitplan für den Abschluss des Planfeststellungsverfahrens der Linie 6 zum Hubland, das schon seit dem Jahr 2012 läuft und nach dessen Abschluss Baurecht vorliegt. "Es fehlen noch Unterlagen, einen genauen Endzeitpunkt kann ich noch nicht nennen", sagt Johannes Hardenacke, Sprecher der Regierung von Unterfranken, auf Anfrage.  Im Rahmen des Erörterungstermins, der bis zum 15. Dezember vorigen Jahres dauerte, hätten sich Punkte ergeben, die  der Klärung oder Ergänzung bedürften. Einige Punkte hätten bereits geklärt werden können, wie zum Beispiel die Situation am Kardinal-Faulhaber-Platz. Dort hatten sich, wie bereits berichtet, Probleme durch die per Bürgerentscheid gewünschte Neugestaltung des Kardinal-Faulhaber-Platzes ergeben. Diese seien nun ausgeräumt. Andererseits stünden aber auch noch Unterlagen aus.

Aufgrund der Komplexität des Vorhabens habe die Würzburger Straßenbahn noch diverse Untersuchungen, unter anderem eine Fortschreibung der Verkehrsprognose bis 2030, bei Fachbüros in Auftrag gegeben, die aufgrund der Untersuchungsumfänge noch nicht abgeschlossen seien, bestätigt Cornelia Wagner von der WVV. "Wir gehen davon aus, dass die Unterlagen im Frühjahr 2019 der Regierung vorgelegt werden können", so Wagner. So lange werde es also dauern, bis das Planfeststellungsverfahren abgeschlossen werden kann.

 
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  • Mainheini
    @maryan: winzige Korrektur: Die Strabs zu Fall gebracht haben viele tausend Bürger und Initiativen. Die FW hat nur politisch die Petition auf den Weg und dann den erforderlichen Antrag dazu im Landtag eingebracht. Aber egal, Hauptsache sie ist weg.
    Die Anlieger wären wirklich sonst wirklich an den Umbaukosten hängengeblieben.
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  • Maryan
    Egal! Wech iss Wech und das ist gut so!
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  • hans-martin.hoffmann@t-online.de
    Leute nehmts mir nicht übel

    ich glaub das alles erst wenn ich es sehe und ich glaub nicht dass ich das noch sehen werde... oder ich müsst echt anfangen an WÜ zu zweifeln...
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  • Mainheini
    @holle4es: Die Stadt plant voraus: 90 PkW-Plätze = 900 Fahrradplätze
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  • kej0018@aol.com
    @rhoenwasser

    Den Kommentar verstehe ich nicht.

    Soll das heißen, Sie gehen davon aus, daß Radfahrer bis zur Endhaltestelle auf den Berg fahren, um dann ich die Staba umzusteigen? Klingt irgendwie unlogisch...
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  • holle4es
    Kann ja wohl nicht wahr sein: 90 Park and Ride Parkplätze (laut Infografik)? Das ist doch ein Witz, oder? das ist ja nicht mal eine halbe Straba voll! Die Stadt Würzburg und ihr WVV Konzern haben es echt drauf zukunftsgerichtet zu planen. Aber wenn die Pläne schon über 20 Jahre alt sind, kein Wunder..
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  • evenbye2@gmx.de
    Aber alles dauert ewig hier. In anderen europäischen und gar anderen Bundesländern vergehen nicht annähernd so viele Jahre. Bei der autofreundlichen Regierung drängt sich mir der Gedanke des bewussten Verbummelns auf. Und dann vier Jahre bauen für 1.3 km Strassenbahn? In Frankreich braucht man für die Strecke keine drei Monate.
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  • stefan.behringer@web.de
    meinen Sie in Berlin? Oder in Stuttgart?
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  • lausdeandl@yahoo.de
    Linie 6:
    Hat sich die Stadt schon mal Gedanken zur Finanzierung gemacht, nachdem man die Anlieger nicht mehr mit den Straßenausbaubeiträgen belasten kann?
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  • schorschmeitropfe
    Seit wann konnten Anlieger denn mit "Straßenausbaubeiträgen" beim Neubau von Straßenbahnlinien belastet werden?
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  • lausdeandl@yahoo.de
    Weil da auch die Straße neu gebaut wird, neue Bäume, neuer Gehsteig, ... zahlte alles zu einem hohen %-Satz die Anlieger.
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  • Maryan
    Das mit den Gebühren ist doch Geschichte! Das haben doch die Freien Wähler zu Fall gebracht. Jetzt geht es nur noch darum, wieviele Jahre zurück werden die entschädigt, die damals noch zur Kasse gebeten worden sind!
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  • al-holler@t-online.de
    Das ham halt wieder mal nicht alle mitbekommen - aber....
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  • lausdeandl@yahoo.de
    Ich hatte in meinem Kommentar gefragt, woher die Stadt jetzt das viele Geld hernimmt, das man den Bürgern jetzt nicht mehr aus der Tasche ziehen kann!
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  • al-holler@t-online.de
    Wir haben einen Hinweis zu Ihrem Kommentar: Kommentar auf eigenen Wunsch gelöscht.
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  • sepele
    Die „Das Oeggtor bleibt offen“ Anlieger sind die letzten, über die ich mir Gedanken mache bei der Linie 6. ich hoffe Sie kommt bald.
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  • Maryan
    Würde sich, glaube ich, jeder wünschen, irgendwie muss ja die UNI als größter Arbeitgeber in Würzburg versorgt werden!
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