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Würzburg
Diözese Würzburg: Defizit auf 5,6 Millionen Euro gesunken
Der Fehlbetrag im Jahresabschluss der Diözese für 2020 fällt niedriger aus als geplant. Dennoch muss der Sparkurs fortgeführt werden. Der Finanzdirektor erklärt, warum.
Das Defizit im Jahresabschluss der Diözese Würzburg für 2020 fällt deutlich niedriger aus.
Foto: Christine Jeske | Das Defizit im Jahresabschluss der Diözese Würzburg für 2020 fällt deutlich niedriger aus.
Christine Jeske
 |  aktualisiert: 13.12.2021 02:21 Uhr

Das Defizit fällt deutlich niedriger aus als befürchtet. Die Sparmaßnahmen bleiben. Die Diözese Würzburg und der Bischöfliche Stuhl veröffentlichten am Donnerstag die Jahresabschlüsse für 2020. Der Fehlbetrag konnte den Angaben zufolge auf rund 5,6 Millionen Euro gesenkt werden, kalkuliert war er im Haushaltsplan mit 12 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor musste die Diözese noch das Rekord-Minus in Höhe von über 40 Millionen Euro bekanntgeben.

Die Absenkung des Fehlbetrags für 2020 sei trotz 14 Millionen Euro weniger Kirchensteuereinnahmen möglich gewesen, teilte der Pressedient des Ordinariats mit. 2019 lagen sie bei 183 Millionen, 2020 bei 169 Millionen Euro.

Die Einnahmen der Diözese betrugen insgesamt 210 Millionen Euro (2019: 246,5 Millionen Euro). Die Aufwendungen, etwa für Seelsorge, Caritas und Kirchengemeinden, werden mit 216,5 Millionen Euro bilanziert. Zu ihnen zählen auch die Personalkosten in Höhe von 122 Millionen Euro (2019: 124 Millionen Euro).

Laut Finanzdirektor Sven Kunkel habe ein Großteil der Einsparungen der Diözese einen "einmaligen Effekt", unter anderem aufgrund der Einführung einer Haushaltssperre. Diese hatte Auswirkungen auf die Zuschüsse und Zuweisungen. Betrugen sie 2019 noch 105,9 Millionen Euro, waren es 2020 nur noch rund 48,2 Millionen Euro. Weitere "strategische Entscheidungen" sind laut Kunkel nötig, um nachhaltige Einsparungen zu erzielen. Das heißt: Der Sanierungskurs der Diözese müsse fortgesetzt werden.

"Das Ziel ist bei Weitem noch nicht erreicht: ein ausgeglichener Haushalt."
Generalvikar Jürgen Vorndran

Zum Sparkurs der Diözese gehört zum Beispiel das 2019 beschlossene Bau-Moratorium, es werden nur Notmaßnahmen an Gebäuden genehmigt. Ebenfalls aus Spargründen wurde vor einem Jahr die Schließung von Tagungshäusern angekündigt. Dazu gehören nach momentanen Stand das Haus Sankt Michael in Bad Königshofen sowie die Thüringer Hütte (beide Lkr. Rhön-Grabfeld), ebenso die Benediktushöhe in Retzbach (Lkr. Main-Spessart).

Es sei eine massive Kraftanstrengung nötig gewesen, dieses Jahresergebnis zu erzielen, so Generalvikar Jürgen Vorndran. "Damit sei es zwar gelungen, die Wende einzuleiten, das Ziel jedoch ist bei Weitem noch nicht erreicht: ein ausgeglichener Haushalt." Finanzdirektor Sven Kunkel hatte im vergangenen Jahr angekündigt, dass dieses Ziel bis 2025 angestrebt wird.

Fehlbetrag auch im Jahresabschluss des Bischöflichen Stuhls

Auch der Jahresabschluss des Bischöflichen Stuhls weist einen Fehlbetrag aus: 17,9 Millionen Euro (2019: 20,9 Millionen Euro). Grund sei vor allem die Zuführung zur Pensionsrückstellung für die Altersversorgung der Priester von 16,4 Millionen Euro wegen der aktuell niedrigen Zinsen. Die Gesamtrückstellungsverpflichtungen  betragen 339,3 Millionen Euro, das Gesamtvermögen 413,6 Millionen Euro.

Weitere Informationen zum Jahresabschluss 2020 im Internet: www.bistum-wuerzburg.de

 
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