
Angesichts begrenzter Mittel und steigender Ausgaben diskutieren Stadtrat und Verwaltung in Würzburg derzeit viel über den Haushalt im kommenden Jahr. Das gilt auch für den Erhalt und die Erneuerung der knapp 200 Spielplätze im Stadtgebiet.
Ein Beispiel: Der große Spielplatz im Ringpark zwischen Justizzentrum und Klein-Nizza. Das Gartenamt will den in die Jahre gekommenen, aber sehr beliebten Spielplatz zeitnah neu gestalten. Im Haushalt wurden dafür 500.000 Euro angemeldet. In den Entwurf der Kämmerei wurde der Spielplatz fürs Jahr 2025 aber nicht aufgenommen.
Wieder geht es um die Frage: Wie viel darf ein Spielplatz in Würzburg kosten?
Warum das so ist, begründete Kämmerer Robert Scheller kürzlich im Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität (Puma), als die Planungen vorgestellt wurden. "Ich halte eine halbe Million für die Sanierung eines vorhandenen Spielplatzes, der Qualität hat, für unglaublich viel Geld", sagte Scheller und forderte das Gartenamt auf, seine Standards bei der Planung von Spielplätzen zu überprüfen.
Dennoch seien in den Haushaltsjahren 2026 und 2027 insgesamt 500.000 Euro als Verpflichtungsermächtigung für das Projekt vorgesehen, "sodass im kommenden Jahr wunderbar geplant werden kann".
Spielplatz am Justizzenrum in Würzburg: das "enorme Potenzial" nutzen
Den Spielplatz gibt es seit mehr als hundert Jahren. Wegen der Unterversorgung mit Spielmöglichkeiten in der Innenstadt, im Frauenland und der Sanderau habe er eine hohe Bedeutung, erläuterte Helge Bert Grob, der Leiter des Gartenamts. Er bescheinigte dem Spielplatz an der Bastionsmauer und umrahmt von altem Baumbestand ein "enormes Potenzial".

Geprägt wird der Spielplatz von einem kleinen steinernen Elefanten, der früher als Trinkwasserbrunnen genutzt wurde. Der Entwurf sieht vor, die Figur ins Zentrum des Geländes zu versetzen. Drumherum soll es Spiel- und Sportbereiche geben. Die Tischtennisplatte und der Streetball-Korb im vorderen Teil werden mit einem kleinen Fußballtor und weiteren Bewegungsangeboten ergänzt.
Unter Beteiligung Würzburger Kindergärten: Wieder ein Wasserspielplatz geplant
Im hinteren Teil des 2600 Quadratmeter großen Grundstücks soll ein neues großes Klettergerät mit Röhrenrutsche in Form eines Elefanten im Mittelpunkt stehen, dazu weitere kleinere Geräte wie ein Karussell und Schaukeln. Außerdem ist eine große Sandbaustelle mit einer Wasserpumpe und einem Wasserspeier geplant. Der Spielplatz am Justizzentrum wäre damit einer der wenigen im Stadtgebiet mit Wasserspielmöglichkeit.
Die Planung wurde in einem Beteiligungsverfahren, unter anderem mit den fünf benachbarten Kindergärten, bewertet und für gut befunden. "Wir würden gerne im kommenden Jahr mit Planungskosten von 25.000 Euro loslegen", sagte Grob im Hinblick auf die Haushaltsberatungen in dieser Woche. Kritik am vorgelegten Entwurf kam vom Grünen-Stadtrat Patrick Friedl, der sich für den Erhalt der vorhandenen langen Sitzbank und mehr Schaukeln aussprach. Mit dieser Änderung hat der Puma die Umgestaltung des Spielplatzes schließlich einstimmig beschlossen.
Stadtratsfraktionen wollen mehr Geld für Kinderspielplätze in Würzburg
Ob und wann die Pläne tatsächlich umgesetzt werden, entscheidet sich in den anstehenden Haushaltsverhandlungen am Donnerstag und Freitag. Grüne und SPD beantragen, die Planung schon 2025 in den Haushalt aufzunehmen. Die Grünen möchten darüber hinaus am Kupschacker in Grombühl und am Bechtolsheimer Hof in der Hofstraße alte Spielgeräte erneuern. Linke, SPD und ÖDP beantragen gemeinsam 250.000 Euro für die Ertüchtigung des Kupschacker-Spielplatzes.
Die CSU möchte, statt konkrete Spielplätze zusätzlich zu finanzieren, den Haushaltsansatz für allgemeine Spielplatzsanierungen um 200.000 Euro erhöhen. Denn aufgrund dort fehlender Mittel seien defekte Spielgeräte in der Vergangenheit oft einfach entfernt worden, ohne für Ersatz zu sorgen.