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Hubland
Kein Zweifel an Inklusion: Warum der umstrittene Spielplatz in Würzburg jetzt trotzdem neu geplant wird
Nach Kritik an Kosten und Standort eines neuen, inklusiven Spielplatzes am Würzburger Hubland hat der Stadtrat jetzt eine Kompromisslösung gefunden.
Im Streit um den an dieser Stelle im Würzburger Hubland geplanten Spielplatz wurde ein Kompromiss gefunden. Dieser fließt nun in eine neue Planung ein.
Foto: Silvia Gralla | Im Streit um den an dieser Stelle im Würzburger Hubland geplanten Spielplatz wurde ein Kompromiss gefunden. Dieser fließt nun in eine neue Planung ein.
Christoph Sommer
 |  aktualisiert: 20.11.2024 02:44 Uhr

Der "Mikadowäldchen"-Spielplatz am Hubland ist zumindest in der bisher geplanten Form vom Tisch. Im zuständigen Ausschuss präsentierte Klimabürgermeister Martin Heilig zwar noch Kompromissvorschläge. Aber auch mit diesen konnte er grundsätzliche Zweifel am Projekt nicht ausräumen.

Dabei wurde in der Sitzung schnell klar, dass bei zwei Punkten Einigkeit herrscht: an der Franz-Brentano-Straße soll ein Spielplatz entstehen und er soll inklusiv sein. 

In den vergangenen Wochen gerieten die Pläne für den Spielplatz in Kritik. Eine Gruppe von sieben Stadträtinnen und Stadträten hatte mit ihrer Reklamation der Entscheidung für den inklusiven Spielplatz das Thema wieder auf die Tagesordnung gebracht

Inklusiver Spielplatz ist für Würzburg neu, aber ab jetzt der neue Standard

Der Streit entfachte sich vor allem an den begrenzten Parkplätzen im kleinen Neubaugebiet am Hubland. Die Frage war: Ist der geplante Spielplatz mit seinem inklusiven Anspruch etwas Besonderes, wofür Familien aus dem Umkreis anreisen, oder ist er nur für die in der Nähe wohnenden Familien interessant?

Diese Frage beantwortete Gartenamtsleiter Helge Bert Grob gleich zu Beginn: "Das ist kein Spezialgerät, sondern der neue Standard." Auch wenn dieser Standard der Inklusion in Würzburg neu sei, werde er für alle zukünftigen Bauprojekte gelten.

Wie teuer darf ein kleiner Spielplatz sein, wenn ein großer in direkter Nähe ist?

Für Diskussionen sorgte aber weiter der Standort: "In 200 Metern Entfernung ist der nächste Spielplatz", sagte etwa Raimund Binder (ÖDP). Auch Wolfgang Roth (CSU) verwies auf den Spielplatz im Park der Landesgartenschau. Dieser solle mit dem großen Spielgerät, das im Mikadowäldchen geplant war, ausgestattet werden, während das Mikadowäldchen selbst auf ein kleineres Gerät plus Tischtennisplatte reduziert werden solle.

Die Kosten von rund 500.000 Euro für einen "normalen Quartiersspielplatz" in direkter Nähe zu größeren Alternativen erschienen auch Alexander Kolbow (SPD) "wahnsinnig hoch". Nachdem sich dieser Einschätzung eine große Mehrheit angeschlossen hatte, zog Heilig seine Pläne zurück. Unter Berücksichtigung der Diskussion kündigte er an, das Gartenamt werde einen einfachen Quartiersspielplatz entwerfen. Die neuen Pläne werden dann erneut im Stadtratsausschuss präsentiert.

 
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  • Lars Hoffmann
    So langsam bewegt es sich in die richtige Richtung : wenn überhaupt nötig ( was ich bezweifle) ein kleiner Spielplatz am Standort Brentanostrasse und das wichtige Thema Inklusion an anderer Stelle - ergänzend zu bereits vorhandenen Spielgeräten ( Stichwort Miteinander/Integration ) im ehemaligen LGS Areal z.B. nahe des gut erreichbaren Brunnens

    Hans Sartoris
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  • Martin Heberlein
    Wenn es um die "begrenzten Parkplätze" geht: Direkt gegenüber von dem Gelände gibt es eine Tiefgarage, deren Betreiber seit Monaten Parkplätze wie Sauerbier anbieten.
    Offensichtlich erwartet hier eine bestimmte Bevölkerungsschicht, dass ihr von der Stadt selbstverständlich kostenlose Parkplätze direkt vor der Haustür angeboten werden, die dann auch freizuhalten sind und nicht von Eltern beeinträchtigter Kinder belegt werden sollen...
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