
Knapp sechs Monate vor der Bundestagswahl hat die Union noch nicht entschieden, wer aus ihren Reihen für die Kanzlerschaft kandidiert. Als Vorsitzender der CDU hat Armin Laschet traditionell das erste Zugriffsrecht. Doch angesichts sinkender Umfragewerte des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten mehren sich die Rufe nach einem alternativen Kandidaten: Markus Söder (CSU). Auch einige unterfränkische Abgeordnete sprechen sich für den bayerischen Ministerpräsidenten als möglichen Merkel-Nachfolger aus. Welche das sind und warum sie auf Söder setzen:
Alexander Hoffmann: Söder trauen die Bürger am meisten zu

Der Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Main-Spessart/Miltenberg, Alexander Hoffmann, würde eine Kandidatur des Mittelfranken sehr befürworten. "Ich wünsche mir, dass Markus Söder kandidiert", sagt der Retzbacher (Lkr. Main-Spessart). Eine der größten Herausforderung der kommenden Jahre werde es sein, Ökonomie und Ökologie unter einen Hut zu bekommen. "Da hat Söder als bayerischer Ministerpräsident eine hervorragende Visitenkarte abgegeben", so Hoffmann. Aus Sicht der Union müsse man "den Spieler aufs Feld schicken, dem die Bürger am meisten zutrauen. Und das ist Markus Söder". Auch in der Pandemie habe er sich als Krisenmanager bewährt. Bei Armin Laschet habe man hingegen das Gefühl, "dass er sich aktuell in einem Auf-zu-Lockdown verheddere" und keine klare Strategie verfolge, wie der jüngste Vorschlag des "Brückenlockdowns" zeige.
Paul Lehrieder: Söder ist deutlich souveräner aufgetreten

"Wenn Laschet geeignet ist, ist Söder allemal geeignet", sagt Paul Lehrieder (CSU). Der Bundestagsabgeordnete aus Würzburg sieht in der Corona-Politik einen wesentlichen Prüfstein für die beiden Ministerpräsidenten. Im Vergleich zu Laschet sei Söder hier in den letzten Wochen deutlich souveräner aufgetreten. Dennoch schätzt er die Chancen der beiden gleich hoch ein. Ob Söder für das Amt des Bundeskanzlers kandidieren möchte, müsse er zunächst für sich selbst entscheiden. Lehrieder ruft den Werdegang von Franz Josef Strauß und Edmund Stoiber ins Gedächtnis. Beide waren bayerische Ministerpräsidenten. Beide scheiterten einst bei Bundestagswahlen. "Das wird auch Markus Söder vor Augen haben", sagt der unterfränkische Abgeordnete.
Steffen Vogel befürchtet "Abschmieren" der Union ohne Söder als Kandidat

Steffen Vogel (CSU) ist seit 2008 Mitglied des Landtags in München und vertritt den Stimmkreis Haßberge/Rhön-Grabfeld. Er würde es zwar einerseits sehr bedauern, andererseits müssten CDU und CSU Markus Söder als Kanzlerkandidaten aufstellen "wenn die Union nicht total bei der Bundestagswahl abschmieren" wolle. So äußerte sich der Abgeordnete auf Facebook vor dem Hintergrund einer Umfrage des ARD-Deutschlandtrends. Die Frage "Wer wäre ein guter Kanzlerkandidat?" beantworteten 79 Prozent der befragten Unions-Anhänger mit "Markus Söder". Lediglich 29 Prozent schrieben Armin Laschet diese Eigenschaft zu.
Gerhard Eck sagt Söder und Laschet seine Unterstützung zu

Gerhard Eck, der Vorsitzende des CSU-Bezirksverbandes Unterfranken sagt Söder bei einer möglichen Kandidatur seine Unterstützung zu. "Dass man für seinen eigenen Landesvertreter lichterloh brennt, ist ja selbstverständlich", so Eck. Sollte die gemeinschaftliche Entscheidung zu Laschets Gunsten ausfallen, könne der CDU-Chef aber auch mit 100-prozentigem Rückhalt rechnen.
Anja Weisgerber: "Markus, es gibt nur einen, der das in Berlin machen kann, und das bist du."

In einer Videokonferenz des CSU-Vorstands, dem auch die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber aus Schweinfurt angehört, sprachen die Politiker laut Informationen des "Spiegel" Ende März auch über die sinkenden Umfragewerte der Union. Unter den Spitzenvertretern von CDU, CSU, SPD und Grünen sei laut Söder nur einer, dem die Mehrheit der Bundesbürger vertraue. "Euer Parteivorsitzender", sagte der CSU-Parteivorsitzende. Weiter führte Markus Söder diesen Gedanken nicht aus, wie ein Teilnehmer dem "Spiegel" berichtete. Das habe Weisgerber übernommen: "Markus, es gibt nur einen, der das in Berlin machen kann, und das bist du." Söder soll nicht widersprochen haben.
Es ist an uns Korruption, Unfähigkeit und Arroganz bei der Wahl zu
bestrafen.
Denn man kann ja nicht nur zu allem "Nein" sagen.
Wenn man es nüchtern betrachtet, das kleinere Übel ist eben CDU/CSU. Links/Rechts ist unwählbar, GRÜN ganz und gar, naja und die SPD hat sich selbst disqualifiziert, FDP ein Nebenherläufer. Und Nichtwählen sei auch ein eher größeres Übel.
Was nu?
Sollte es tatsächlich soweit kommen werden sie sich bald damit beschäftigen müssen sie Politik des Sonnenkönigs zu verteidigen. Da werden sich einige wünschen sie wären in einer anderen Partei.
Mit Angela Merkel hatte es die CSU einfach. Im Zweifelsfall war sie eben die Ossifrau aus der CDU und nicht aus der CSU. Die Milchmädchenrechnung funktioniert bei einem Herrn Söder nicht.
wäre für uns Franken in Bayern eher ein negatives Ereignis.
Denn nochmal würden die Oberbayern in der CSU es nicht zulassen, dass ein anderer Bezirksverband den Ministerpräsidenten stellt.
Und wer wäre dann der wahrscheinliche Nachfolger in der Staatskanzlei in München.
Doch am ehesten der Dobrindt.
Die Konzentration der finanziellen Aufwendungen in Bayern auf München und Umgebung wäre die Folge, genau so wie es jahrzehntelang der Brauch war. Was unter Beckstein in Ansätzen begonnen hat, unter Seehofer weitgehend ausgebremst, und unter Söder endlich ein wenig Fahrt aufgenommen hat, die Schaffung gleicher Lebensverhältnisse in Bayern, käme wieder zum Stillstand.
Ergo, wir Franken können uns eigentlich nur wünschen, dass Seehofer die Kanzlerschaft nicht anstrebt.
dass Söder die Kanzlerschaft nicht anstrebt.
Seehofer ist ja schon weiter gekommen als es ihm gut getan hat.
Ich wüsste auf Anhieb keine Partei die sich mit Ruhm bekleckert hat. Und deswegen hat Herr Söder gute Chancen - trotz allem! Eine demokratische Partei sollte man trotz allem wählen - eben das geringste Übel.
Meine Stimmen bekommt seine Partei jedenfalls nicht mehr. Das war schon einmal anders.
als kanzlerkandidat, aber spätestens jetzt muss man erkennen, dass die confuse coronapolitik die im land und bund bayern herrscht doch nicht ausreicht für eine kanzlerkandidatur!