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Würzburg
Die Sperrstunde fällt: 4 Gründe warum sich Würzburger Gastronomen freuen
Ministerpräsident Söder kündigte an, dass die Sperrstunde in der Gastronomie aufgehoben werde. In der Würzburger Gastro-Szene ist die Freude groß. Diese vier Gründe stehen im Vordergrund.
Neben der 2G-Regel, gilt in Bayern noch eine Sperrstunde der Gastro um 22 Uhr. Doch Ministerpräsident Söder macht nun Hoffnung.
Foto: Silvia Gralla | Neben der 2G-Regel, gilt in Bayern noch eine Sperrstunde der Gastro um 22 Uhr. Doch Ministerpräsident Söder macht nun Hoffnung.
Sophia Scheder
Sophia Scheder
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:01 Uhr

In Bayern stehen weitere Corona-Lockerungen bevor. So kündigte Ministerpräsident Markus Söder nach einer CSU-Vorstandssitzung in München am Montag an, dass die vorgezogene Sperrstunde in der Gastronomie aufgehoben werde. Seit dem 24. November letzten Jahres gilt im Freistaat wieder eine Sperrstunde, seitdem müssen Restaurants und Wirtschaften um 22 Uhr ihre Türen schließen. Zwar steht noch nicht fest, ab wann die neuen Regelungen gelten, doch viele Gastronomen atmen bereits jetzt auf. Auch in der Würzburger Gastro-Szene ist die Freude groß, diese vier Gründe stehen im Vordergrund.

1. Es kann wieder mehr Personal eingestellt werden

Viele Restaurants leiden immer noch stark unter der Corona-Krise. Auch wenn sie seit dem Frühjahr vergangenen Jahres wieder geöffnet sind, mussten viele Mitarbeitende entlassen. In den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres sank laut Statistischem Bundesamt die Zahl der Beschäftigten in der Gastronomie um 23,4 Prozent zum Vorkrisenjahr 2019. Längere Öffnungszeiten bedeuten nun auch, dass wieder mehr Personal eingestellt werden kann. "Wir könnten mit einigen Angestellten aus der Kurzarbeit gehen", freut sich Kurt Schubert, Geschäftsführer des Ratskellers in der Würzburger Innenstadt. So könne am Abend eine zweite Besetzung eingestellt werden und sogar Service-Kräfte aus dem Urlaub geholt werden.

2. Zufriedenere Gäste und eine ausgelassenere Stimmung

Doch nicht nur die Gastronomen haben sich über die vorgezogene Sperrstunde beschwert, auch viele Gäste zeigten sich unzufrieden. Kurt Schubert sei aufgefallen, dass viele Menschen einfach gar nicht mehr Essen gegangen sind. "Wir erhoffen uns nun, dass die Leute mehr Lust bekommen, wieder wegzugehen", sagt Schubert. Um 21.30 Uhr mache das Personal des Ratskellers derzeit die letzte Runde. Um 22 Uhr müssen die Gäste das Lokal verlassen haben. Da merke man schon, dass die Leute noch gerne etwas sitzen bleiben würden. "Es gehört doch zur fränkischen Gasthauskultur dazu, nach dem Essen noch einen Schoppen zu trinken und sich zu unterhalten", weiß Schubert. Dies falle derzeit komplett weg. "Längere Öffnungszeiten führen zu einer ausgelasseneren Stimmung."

"Es gehört doch zur fränkischen Gasthauskultur dazu, nach dem Essen noch einen Schoppen zu trinken und sich zu unterhalten."
Kurt Schubert, Geschäftsführer des Ratskellers

Ähnlich sieht das Kosta Zafiris vom Griechischen Restaurant Mykonos im Frauenland. Viele seiner Gäste kommen in sein Restaurant, um unter anderem Geburtstage zu feiern. Dass sie um Punkt 22 Uhr das Lokal verlassen haben müssen, würde oft zu schlechter Laune führen. "Und das ist doch nicht Sinn der Sache", sagt er.

3. Mehr Umsatz

Dass kürzere Öffnungszeiten auch weniger Umsatz bedeuten, darüber haben sich in der Vergangenheit viele Gastronomen beschwert. So hat der Würzburger Ratskeller seit der Sperrstunde Umsatzeinbußen von 40 bis 50 Prozent zu beklagen. "Längere Öffnungszeiten bedeuten mehr Gäste, bedeuten mehr Umsatz", so Schubert. Das bestätigt auch Marcel Demand, der seit zehn Jahren das Studentenlokal Wohnzimmer in der Tiepolostraße betreibt: "Nachts ist bartechnisch einfach mehr Action. Natürlich würde sich durch ein Wegfallen der Sperrstunde auch der Umsatz erhöhen." Erleichtert zeigt sich auch Kosta Zafiris. Die späteren Uhrzeiten seien "Getränkezeiten", erklärt er. "Das ist der reine Gewinn."

4. Entzerrung der Stoßzeiten

Aktuell konzentriert sich das Abendgeschäft durch die Sperrstunde auf wenige Stunden. Wie auch bei der Prime Family Hospitality Group, zu der unter anderem das Burgerheart oder das Wirtshaus am Dom in Würzburg gehören. Hier fokussiere sich das Abendgeschäft aktuell auf ein bis zwei Stunden, wie Marketingleitung Theresa Hußenöder erklärt. Eine Aufhebung der Sperrstunde würde eine Entlastung für die Küche sowie den Service bedeuten. "Man könnte auch von einer Entzerrung der Stoßzeiten sprechen", so Hußenöder.

 
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Kommentare
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  • Blum66
    Sperrstunde wieder ab 1.00 einführen. Genügend Zeit für die Leute um auszugehen und auch für die Anwohner ist es angenehmer. Polizei würde auch entlastet. Hätte jeder was davon. Manche müssten halt dann ein bisschen früher losgehen .
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  • attheendoftheday
    Was hat es gebracht, außer Frust bei den Wirten? Wie viele Risikopatienten sind nicht gestorben, durch das Schließen?
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  • kej0018@aol.com
    Diese Entscheidung finde ich richtig, denn sie entzerrt eindeutig die Situation in Lokalen, in denen viel los ist.

    Die anderen neuesten Maßnahmen des MP Söder sind allerdings mehr als merkwürdig, es sei denn, sie erklären sich einzig und allein als bockige Widersprüche zu den bundesweit gültigen Anordnungen. Das aber sind wohl kaum Argumente und das käme mir ziemlich pubertär vor...
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