Sie kämpften sich über meterhohe Holzwände, robbten in bester Bundeswehr-Manier durch den Schlamm und schwammen durch Teile des Hafenbeckens. Den insgesamt circa 1400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des achten Würzburger "Rock the Race" Crosslaufs war die Anstrengung der 14 Kilometer langen Parcours-Strecke sichtlich anzusehen.
Beim "Rock the Race" handelt es sich um einen Cross-Hindernislauf, der die Athletinnen und Athleten vom Viehmarkt unterhalb der Friedensbrücke aus zunächst dreieinhalb Kilometer mainabwärts führte. Dort befand sich der Wendepunkt der Strecke. Wieder zurück am Viehmarkt angekommen, hatte die Läuferinnen und Läufer bereits sieben Kilometer und damit das Ende der Kurzstrecke erreicht.
Wetter spielte beim "Rock to Race" Lauf in Würzburg verrückt
Hartgesottenen, die die 14-Kilometer-Runde in Angriff nahmen, mussten anschließend noch einmal in einer Extraschleife um die Festung herum. Dort brachten die 200 Höhenmeter in den Weinbergen die Oberschenkel so mancher Teilnehmerinnen und Teilnehmer wohl zum Brennen. Das Kinder-Rennen fand auf dem Parcours im Start-Ziel-Bereich statt und wurde ebenfalls sehr gut angenommen.
Wer den "Rock the Race" Crosslauf überstehen will, der oder die braucht unter anderem Ausdauer, Balance, Geschick, Kraft und nicht zuletzt einen eisernen Willen. In diesem Jahr sorgte auch das wechselhafte Wetter für schwierige Bedingungen. Am Sonntagmorgen kam es immer wieder zu leichten Niederschlägen. Doch starten konnten die meisten Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch bei Sonnenschein. Danach spielte das Wetter verrückt und es gab mehrere mittelstarke Regenschauer. Diese sorgten nicht nur für einen aufgeweichten Boden, sondern auch für teilweise glitschige Hindernisse.
Großer Teamgeist und gegenseitige Hilfe bei "Rock the Race" in Würzburg
Die Zieleinlaufzeit sei aber für viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer nebensächlich, verrät Veranstalter Jürgen Schweighöfer. "Durchhalten ist für die meisten das wichtigste und gemeinsam Spaß haben, steht am Ende über dem Leistungsgedanken." An den Hindernissen würden viele Läuferinnen und Läufer auf die Anderen warten und ihnen beim Überqueren der Wand zur Hilfe kommen. In der Tat konnte man viel Kameradschaft beobachten. Kam jemand nicht die Halfpipe-Wand hoch, wurde auch schon mal von unten gedrückt und von oben gezogen, sodass am Ende alle ihr gemeinsames Ziel erreichten.
Doch wer sind überhaupt die zahlreichen Kämpferinnen und Kämpfer, die sich der Herausforderung stellten? Der Beste auf der 14-Kilometer-Strecke war Chris Lemke in einer Zeit von 1:01:41 Stunde. Lemke ist erfahrener Triathlet und lief im letzten Jahr den Ironman auf Hawaii mit.
Ebenfalls unterwegs war Roberto Hickmann. Der Mittdreißiger feierte dieses Jahr bereits seine dritte Teilnahme. In bester Tradition verzichtete der Hobbysportler auf eine gezielte Vorbereitung und ging locker an die Sache ran. Die Wetterlage nahm er vor dem Rennen gelassen zur Kenntnis: "Ich überlege so einen Crosslauf auch mal im Winter zu machen, also ist das für mich gar kein Problem. Und nass werden wir an den Hindernissen sowieso", sagt Hickmann.
Fazit des Veranstalters fällt trotz Wetter durchweg gut aus
Bei den Frauen waren unter anderem die Korbball-Spielerinnen Eva Schüller, Rebecca Dünisch und Sophia Sterzinger dabei. Sie liefen zusammen die sieben Kilometer Runde. "Eine Zielzeit haben wir uns nicht gesetzt, wir wollen einfach Spaß haben und durchkommen", war sie sich kurz vor dem Start einig. Am Ende erreichten die drei das Ziel nach fast 90 Minuten auch gemeinsam.
Am Ende der Veranstaltung fiel das Fazit von Schweighöfer euphorisch aus: "Vor allem die Kinder haben mich echt bewegt. Wie viele dabei waren und was da geleistet wurde, war einfach phänomenal." Auch die Erwachsenen hätten Spaß gehabt, das Feedback sei ausschließlich positiv ausgefallen. Größere medizinische Notfälle habe es laut Veranstalter nicht gegeben.
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