Wie soll die Würzburger Innenstadt der Zukunft aussehen? Über diese Frage dürfen Bürgerinnen und Bürger derzeit in verschiedenen Formaten diskutieren und ihre Vorschläge einbringen. Im Rahmen der Zukunftswoche fanden gleich drei Workshops zum Thema "Zukunftswoche statt", die vor allem einen Wunsch der Beteiligten gemeinsam hatten: Weniger Autos und Stellplätze, viel mehr Grün und Aufenthaltsqualität.
Vertreter des Würzburger Einzelhandels beteiligten sich nicht, sonst wäre das Ergebnis vermutlich anders ausgefallen. Beispiel Karmelitenstraße: Hier hat der Stadtrat die Pläne des Baureferats, Pkw-Stellpätze zu streichen und durch Ladezonen und Begrünung zu ersetzen, nach Protest von Geschäftsinhabern auf Eis gelegt. "Der Einzelhandel hat sich sehr deutlich dafür ausgesprochen, nichts zu verändern", berichtete Umweltreferent und Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) bei einem der Workshops im "Zukunftsraum" am Marktplatz.
Laut Umweltbürgermeister Heilig ist die Meinung der Geschäftsinhaber nicht repräsentativ
Heilig bezweifelt, dass die Meinung der Geschäftsinhaber repräsentativ für die Bevölkerung ist. Über verschiedene Formate der Bürgerbeteiligung soll daher herausgefunden werden, ob die Stadtgesellschaft wirklich mit Mehrheit gegen eine Verkehrswende und Maßnahmen ist, die die Aufenthaltsqualität erhöhen und für Abkühlung sorgen sollen.
Die Attraktivität der Innenstadt sei weniger durch schlechte Erreichbarkeit und zu wenig Stellplätze, sondern vor allem durch die Klimaerhitzung bedroht, betonte Heilig und untermauerte das mit Zahlen. Die Besucherfrequenz in der Innenstadt liege inzwischen fast wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie, ebenso die Auslastung in den Parkhäusern. Würzburgs Innenstadt ist laut Heilig die "am zweitbesten frequentierte in Bayern". Um die aktuelle Leerstandsquote von rund drei Prozent (Stand: April 2024) "werden wir in ganz Deiutschland beneidet", so der Klimabürgermeister weiter.
An besonders heißen Tagen, an denen die Temperaturen im Stadtzentrum um bis zu acht Grad höher liegen als im Umland, lasse die Frequenz spürbar nach. "Wie schaffen wir es, die Innenstadt für alle Menschen attraktiver zu machen und in Zeiten der Klimaerhitzung attraktiv zu halten?", wollte Heilig von den rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wissen.
Intensive Gespräche über mögliche Park & Ride-Parkplätze auch im Umland
Die Antworten fielen an den Stellwänden mit unterschiedlichen Arealen des Bischofshuts eindeutig aus: Weniger Platz für Kraftfahrzeuge, mehr Grün. "Ich gehe nicht in die Karmelitenstraße, weil dort nur Autos stehen", sagte eine Teilnehmerin. Zu den Forderungen zählten autofreie Bereiche in der Sanderstraße und der Semmelstraße sowie die Umgestaltung von größeren Parkplatzflächen in grüne Oasen, wie zum Beispiel am Franziskanerplatz.
Viele der Vorschläge waren nicht neu, sondern wurden in der Vergangenheit bereits im Stadtrat diskutiert und abgelehnt oder verschoben. Das gilt für die Umgestaltung von Karmelitenstraße und Paradeplatz ebenso wie für die Erweiterung der Fußgängerzone um Plattnerstraße, Bruderhof und Sterngasse/Sternplatz, für die es im Stadtrat 2018 keine Mehrheit gab.
Diese oder ähnliche Vorschläge finden sich auch im vom Stadtrat grundsätzlich beschlossenen Konzept "Besser leben im Bischofshut", für dessen Umsetzung durch die Neueröffnung des innenstadtnahen Parkhauses am Hauptbahnhof mit über 1000 Stellplätzen eine wichtige Voraussetzung geschaffen wurde. Auch in Sachen "Park & Ride" an den Stadtgrenzen könnte sich bald etwas tun: Heilig ist zuversichtlich, nach intensiven Gesprächen der Stadtverwaltung mit dem Landkreis und den Umlandgemeinden noch in diesem Jahr über konkrete Ergebnisse berichten zu können.
Noch bis Ende Juni können Bürgerinnen und Bürger auf der Online-Plattform "wuerzburg-mitmachen.de" ihre Wünsche und Ideen für eine lebenswerte Innenstadt äußern. Am 11. Juni findet in der Umweltstation außerdem eine Bürgerwerkstatt zum Thema "Klimaanpassungstrategie" statt.
kommt vmtl. daher, dass sie von Leuten in Auftrag gegeben werden, die nicht im betreffenden Bereich wohnen und oft genug nur im Dienstwagen dran vorbei (bzw. durch; XD) fahren, von Leuten geplant werden, die sich keinen Deut um diejenigen scheren, die das Ergebnis nachher ausbaden müssen, von Leuten ausgeführt werden, die genau das machen was im Plan steht, weil sie für mehr nicht bezahlt werden und eben vor allen Dingen daher, dass (warum auch immer...) eigentlich nicht genug Geld bereitgestellt wird, um etwas "Vernünftiges" zu schaffen.
Habe ich was vergessen/ wer ist anderer Meinung?
Erst Infrastruktur, dann raus mit den Autos und nicht umgekehrt ist die Devise. Sonst endet es mit Autos sind draußen und die Infrastruktur kommt nie.
In dem Fall brauchen wir einen ÖPNV mit guter Abdeckung und niedriger Takting sowie große Parkmöglichkeiten außerhalb der Stadt.
Als Beispiel hat Pontevedra (ca. 80000 Einwohner) einen kostenlosen! Parkplatz für 15000 Autos außerhalb des Stadtzentrums, welches bis auf den Lieferverkehr Autofrei ist.
Ich würde da niemals "bummeln" wollen, das ist an Tristesse kaum zu überbieten. Bei besserer Aufenthaltsqualität und weniger Autos aber schon, es gibt dort durchaus interessante Geschäfte. Parkplätze sind in unmittelbarer Nähe in der Marktgarage und im Parkhaus "Alter Kranen" genug vorhanden. Und das auch noch billiger als das Oberflächenparken.
Attraktive Gestaltung würde den Geschäften mehr Umsatz bringen als die paar Parkplätze.