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Würzburg
Die Bürgerinnen und Bürger sind gefragt: Wie soll die Würzburger Innenstadt in Zukunft aussehen?
Weniger Autos und Stellplätze, viel mehr Grün und Aufenthaltsqualität - darin sind sich viele Würzburger einig, die an entsprechenden Workshops teilnehmen.
Mit der Pflanzung von drei Bäumen am Rathaus möchte Würzburg für mehr Grün in der Innenstadt sorgen.
Foto: Torsten Schleicher | Mit der Pflanzung von drei Bäumen am Rathaus möchte Würzburg für mehr Grün in der Innenstadt sorgen.
Patrick Wötzel
 |  aktualisiert: 27.05.2024 02:51 Uhr

Wie soll die Würzburger Innenstadt der Zukunft aussehen? Über diese Frage dürfen Bürgerinnen und Bürger derzeit in verschiedenen Formaten diskutieren und ihre Vorschläge einbringen. Im Rahmen der Zukunftswoche fanden gleich drei Workshops zum Thema "Zukunftswoche statt", die vor allem einen Wunsch der Beteiligten gemeinsam hatten: Weniger Autos und Stellplätze, viel mehr Grün und Aufenthaltsqualität.

Vertreter des Würzburger Einzelhandels beteiligten sich nicht, sonst wäre das Ergebnis vermutlich anders ausgefallen. Beispiel Karmelitenstraße: Hier hat der Stadtrat die Pläne des Baureferats, Pkw-Stellpätze zu streichen und durch Ladezonen und Begrünung zu ersetzen, nach Protest von Geschäftsinhabern auf Eis gelegt. "Der Einzelhandel hat sich sehr deutlich dafür ausgesprochen, nichts zu verändern", berichtete Umweltreferent und Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) bei einem der Workshops im "Zukunftsraum" am Marktplatz.

Laut Umweltbürgermeister Heilig ist die Meinung der Geschäftsinhaber nicht repräsentativ

Heilig bezweifelt, dass die Meinung der Geschäftsinhaber repräsentativ für die Bevölkerung ist. Über verschiedene Formate der Bürgerbeteiligung soll daher herausgefunden werden, ob die Stadtgesellschaft wirklich mit Mehrheit gegen eine Verkehrswende und Maßnahmen ist, die die Aufenthaltsqualität erhöhen und für Abkühlung sorgen sollen.

Umweltreferent und Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) moderierte einen der  Workshops im 'Zukunftsraum'.
Foto: Ivana Bišćan | Umweltreferent und Bürgermeister Martin Heilig (Grüne) moderierte einen der  Workshops im "Zukunftsraum".

Die Attraktivität der Innenstadt sei weniger durch schlechte Erreichbarkeit und zu wenig Stellplätze, sondern vor allem durch die Klimaerhitzung bedroht, betonte Heilig und untermauerte das mit Zahlen. Die Besucherfrequenz in der Innenstadt liege inzwischen fast wieder auf dem Niveau der Zeit vor der Pandemie, ebenso die Auslastung in den Parkhäusern. Würzburgs Innenstadt ist laut Heilig die "am zweitbesten frequentierte in Bayern". Um die aktuelle Leerstandsquote von rund drei Prozent (Stand: April 2024) "werden wir in ganz Deiutschland beneidet", so der Klimabürgermeister weiter.

An besonders heißen Tagen, an denen die Temperaturen im Stadtzentrum um bis zu acht Grad höher liegen als im Umland, lasse die Frequenz spürbar nach. "Wie schaffen wir es, die Innenstadt für alle Menschen attraktiver zu machen und in Zeiten der Klimaerhitzung attraktiv zu halten?", wollte Heilig von den rund 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wissen.

Intensive Gespräche über mögliche Park & Ride-Parkplätze auch im Umland

Die Antworten fielen an den Stellwänden mit unterschiedlichen Arealen des Bischofshuts eindeutig aus: Weniger Platz für Kraftfahrzeuge, mehr Grün. "Ich gehe nicht in die Karmelitenstraße, weil dort nur Autos stehen", sagte eine Teilnehmerin. Zu den Forderungen zählten autofreie Bereiche in der Sanderstraße und der Semmelstraße sowie die Umgestaltung von größeren Parkplatzflächen in grüne Oasen, wie zum Beispiel am Franziskanerplatz.

Viele der Vorschläge waren nicht neu, sondern wurden in der Vergangenheit bereits im Stadtrat diskutiert und abgelehnt oder verschoben. Das gilt für die Umgestaltung von Karmelitenstraße und Paradeplatz ebenso wie für die Erweiterung der Fußgängerzone um Plattnerstraße, Bruderhof und Sterngasse/Sternplatz, für die es im Stadtrat 2018 keine Mehrheit gab.

Mehr Grün in der Stadt wünschen sich Bürger und Bürgerinnen, um die Stadt lebenswerter zu machen.
Foto: Ivana Bišćan | Mehr Grün in der Stadt wünschen sich Bürger und Bürgerinnen, um die Stadt lebenswerter zu machen.

Diese oder ähnliche Vorschläge finden sich auch im vom Stadtrat grundsätzlich beschlossenen Konzept "Besser leben im Bischofshut", für dessen Umsetzung durch die Neueröffnung des innenstadtnahen Parkhauses am Hauptbahnhof mit über 1000 Stellplätzen eine wichtige Voraussetzung geschaffen wurde. Auch in Sachen "Park & Ride" an den Stadtgrenzen könnte sich bald etwas tun: Heilig ist zuversichtlich, nach intensiven Gesprächen der Stadtverwaltung mit dem Landkreis und den Umlandgemeinden noch in diesem Jahr über konkrete Ergebnisse berichten zu können.

Noch bis Ende Juni können Bürgerinnen und Bürger auf der Online-Plattform "wuerzburg-mitmachen.de" ihre Wünsche und Ideen für eine lebenswerte Innenstadt äußern. Am 11. Juni findet in der Umweltstation außerdem eine Bürgerwerkstatt zum Thema "Klimaanpassungstrategie" statt.

 
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  • Günter Blöchinger
    Prima dann sind die Würzburger bald ganz unter sich weil die Leute von außerhalb nur noch in die Krankenhäuser kommen aber nicht mehr zum Geld ausgeben . Andere Städte wie Lohr , Marktheidenfeld, Gemünden, Kitzingen, Ochsenfurt und Karlstadt sind da Besucher freundlicher.
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  • Heribert Mennig
    Die Neugestaltung zwischen Rathaus und Karmelitenstraße ist in vollem Gange. Noch ist also Zeit, statt mit Steinplatten die Fläche um die drei neugepflanzten Bäume mit Rasen zu begrünen! Die Domstraße könnte man auch beidseitig mit Bäumen bepflanzen. Gleiches gilt für den Domvorplatz und dem Platz zwischen Dom und Neumünster! Man muss das halt von Seiten der Stadtverwaltung bzw. Kirchenverwaltung nur wollen!
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  • Hans-Martin Hoffmann
    Die "ansprechende" Gestaltung der diversen Zonen in WÜ

    kommt vmtl. daher, dass sie von Leuten in Auftrag gegeben werden, die nicht im betreffenden Bereich wohnen und oft genug nur im Dienstwagen dran vorbei (bzw. durch; XD) fahren, von Leuten geplant werden, die sich keinen Deut um diejenigen scheren, die das Ergebnis nachher ausbaden müssen, von Leuten ausgeführt werden, die genau das machen was im Plan steht, weil sie für mehr nicht bezahlt werden und eben vor allen Dingen daher, dass (warum auch immer...) eigentlich nicht genug Geld bereitgestellt wird, um etwas "Vernünftiges" zu schaffen.

    Habe ich was vergessen/ wer ist anderer Meinung?
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  • Johannes Metzger
    Vermutlich noch mit abgedunkelten Scheiben. ;)
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  • Irene Durak
    Die meisten Ideen scheitern sowieso am Stadtrat, der keine Logik kennt. So frage ich mich, wieso man den unteren Marktplatz vor etwa 15 Jahren in eine Betonwüste verwandelt hat und sich jetzt darüber beschwert, dass sich die City aufheizt. Das selbe Bild, nur mit ein paar Bäumen mehr, bietet die Eichhorn-/Spiegelstraße, die erst vor kurzem (!) fertig geworden ist. Dasselbe in der Kaiserstraße... Man müsste die Stadtstruktur grundsätzlich neu denken.
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  • Johannes Metzger
    Um solche Fehlentwicklungen zu verhindern, was halten Sie von meiner Idee solche Themen von Bürgerräten bearbeiten zu lassen?
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  • Irene Durak
    Die Idee finde ich gut, wenn man einen gewissen Rahmen setzt und dieses Gremium beratend tätig wäre.. auch im Stadtrat sitzen ja eigentlich Bürger...
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  • Johannes Metzger
    Die wenigsten sind allerdings direkt betroffen und in den Stadtrat schafft es nur eine ausgesuchte und zum Teil von Lobbyisten getragene Gruppe.
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  • Mirko Gasparovic
    Es gibt zu genüge Beispiele in Deutschland und Europa, das autofreie Städte sehr gut funktionieren. Allerdings muss davor die Infrastruktur entsprechend aufgebaut werden.

    Erst Infrastruktur, dann raus mit den Autos und nicht umgekehrt ist die Devise. Sonst endet es mit Autos sind draußen und die Infrastruktur kommt nie.

    In dem Fall brauchen wir einen ÖPNV mit guter Abdeckung und niedriger Takting sowie große Parkmöglichkeiten außerhalb der Stadt.

    Als Beispiel hat Pontevedra (ca. 80000 Einwohner) einen kostenlosen! Parkplatz für 15000 Autos außerhalb des Stadtzentrums, welches bis auf den Lieferverkehr Autofrei ist.
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  • Karin Böhm
    Da kann ich nur zustimmen
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  • Andrea Roso
    Mehr Grün würde der Innenstadt wirklich gut tun. Nicht nur ist es schöner anzusehen als durchgängiger Beton, gerade Bäume kühlen in den immer heißeren Sommern auch ihre Umwelt. Dann noch Bänke oder sogar Tischgruppen dazu und die Innenstadt wird direkt viel einladender. Gerade für die ältere Generation sind solche Möglichkeiten zum Pause machen unheimlich wichtig.
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  • Harald Schwarzmann
    Das Beispiel Karmelitenstraße triffts:
    Ich würde da niemals "bummeln" wollen, das ist an Tristesse kaum zu überbieten. Bei besserer Aufenthaltsqualität und weniger Autos aber schon, es gibt dort durchaus interessante Geschäfte. Parkplätze sind in unmittelbarer Nähe in der Marktgarage und im Parkhaus "Alter Kranen" genug vorhanden. Und das auch noch billiger als das Oberflächenparken.
    Attraktive Gestaltung würde den Geschäften mehr Umsatz bringen als die paar Parkplätze.
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  • Helga Scherendorn
    Mehr Parkplätze, anstatt weniger wäre sinnvoll!
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  • Johannes Metzger
    Blechkisten gehören nicht in die Stadt.
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  • Eberhard Gold
    Ich denke Sie parken beim Lidl in Karlstadt, weil Sie da so gerne in den Läden einkaufen. Da haben Sie sich doch schon über die verkürzte Parkdauer beschwert. Brauchen Sie jetzt auch noch einen Parkplatz in WÜ? :-)
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  • Daniel Hagmann
    Warum?
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  • Andrea Priebsch
    Es gibt jetzt über 1000 neue Stellplätze am Bahnhof und mit dem Parkticket hat man freie Fahrt in Straba und Bus!
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  • Anton Müller
    Absolut falsch! Mehr Platz und Grün für Menschen und viel weniger für herumstehendes Blech.
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  • Johannes Metzger
    Ich denke so manchem Blechkistenfahrer fällt es schwer über die eigene Motorhaupe hinauszudenken.
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  • Helga Scherendorn
    Höre ich da irgendwo Neid heraus?
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