In Sachen Sauberkeit gibt es inzwischen konkrete Überlegungen für die Sanderstraße, beim Verkehr bleibt vorerst alles, wie es ist: Der Ausschuss für Planung, Umwelt und Mobilität des Stadtrats (PUMA) hat in seiner jüngsten Sitzung einen Vorschlag zur Umwandlung von Johanniterplatz und Sanderstraße in einen verkehrsberuhigten Bereich einstimmig abgelehnt.
Der Antrag auf Verkehrsberuhigung kam von der Würzburger Liste und geht zurück auf das detaillierte Konzept einer studentischen Initiative, von dem sich die Antragsteller Jürgen Weber, Anke Wohlfahrt und Ingo Klünder überzeugen ließen. Um mehr Aufenthaltsqualität in der kompletten Sanderstraße zu schaffen, müsste das Gleisbett der Straßenbahn verbreitert werden, um die Fahrbahn auf die Gleise verlegen zu können. Damit würde auf der östlichen Seite der Sanderstraße ein 7,50 Meter breiter Bereich entstehen, der mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt und mit Sitzgelegenheiten ausgestattet werden könnte.
Umwandlung aus rechtlichen Gründen nicht zugelassen
Aus den bisher 30 Pkw-Stellplätzen zwischen Gehsteig und Fahrbahn werden in dem Konzept 25 Schräg-Stellplätze unter den Bäumen. Auf den Freiflächen wäre neben Flächen für Außengastronomie auch noch Platz für Fahrradstellplätze und logistische Haltepunkte zur Belieferung der Geschäfte und Kneipen. Die Verfasser können sich auch eine Verlängerung der Verkehrsberuhigung durch die Augustinerstraße bis zur Fußgängerzone vorstellen.
"Ich fand den Vorschlag sehr charmant, aber er ist leider nicht durchführbar. Wir haben uns das sehr detailliert angeschaut", fasste Stadtbaurat Benjamin Schneider das zusammen, was sein Baureferat bei der Überprüfung des Antrags herausgefunden hat.
Erste und höchste Hürde ist das Verkehrsaufkommen mit täglich rund 2200 Autos, 1200 Radfahrenden und der Straßenbahn, die die Umwandlung in einen verkehrsberuhigten Bereich, umgangssprachlich auch "Spielstraße" genannt, aus rechtlichen Gründen nicht zulässt. Außerdem würde ein verkehrsberuhigter Bereich mit vorgeschriebener Schrittgeschwindigkeit für alle Fahrzeuge den Radverkehr auf der Hauptradachse Altstadt gehörig ausbremsen.
Keine spielenden Kinder neben Straßenbahn
Eine Verlegung der Fahrbahn auf die Straba-Gleise lehnt die WSB ab – der eigene Gleiskörper dient der Beschleunigung der Straßenbahn, wurde deshalb mit staatlichen Zuschüssen gefördert und muss vom übrigen Verkehr klar abgegrenzt sein.
Außerdem wäre es zu gefährlich, aus den Schrägparkplätzen rückwärts auf die Gleisanlagen auszuparken – vielmehr wären nach Auffassung des Baureferats bei Umsetzung des Konzepts keine Pkw-Stellplätze in der Sanderstraße mehr möglich. Außerdem sind in verkehrsberuhigten Bereichen spielende Kinder auf der Straße erlaubt: "Das sehen wir direkt neben der Straßenbahn keinesfalls", so Schneider.
Was stattdessen geplant ist: Am Ende der Sanderstraße wird es künftig nur noch einen Fahrstreifen geben, weil die Straba-Haltestelle verbreitert und barrierefrei ausgebaut wird. Durch einen fahrradfreundlichen Ausbau der Kreuzung Augustiner- und Wirsbergstraße wird der Radverkehr in die Sanderstraße beschleunigt, auch die dortige Straba-Haltestelle wird ausgebaut. Eine Verbesserung der Aufenthaltsqualität kann sich Schneider aber am Johanniterplatz vorstellen: "Der taugt im Moment nicht sehr viel."
Als ich vor Jahren in der Sanderstraße ein Mietshaus baute mußte ich eine nicht unerhebliche Menge Geld für Autostellplätze bezahlen.Von Radabstellplätzen und Raum für Gastronomie Bestuhlung war nicht die Rede. Es handelte sich damals um mein sauer verdientes Geld nicht um das ihre!!!
Ich gebe dem Baureferenten recht: Lassen Sie Ihre Kinder neben den Gleisen spielen? Aber keine Angst, bisher gibt es in WÜ noch keine einzige Fußgängerzone, die den Namen verdient. Überall dürfen/müssen Straba, Omnibusse, Radfahrer durchfahren. Das sind keine "Fußgänger"-zonen oder Spielstraßen, sondern Straßen, die eben nur für den PkW-verkehr gesperrt sind.
Vollsperrung ! "Anlüger äh Anlieger frei. Da muss die Stadt dann einen *Wachsoldaten stellen, der die Lügen überprüft. Rund um die Uhr wohlgemerkt. Lasst mal die Sander strasse so wie sie ist. Kehrt sie lieber öfters maschinell. Das müsste doch ein EX-OB besser wissen.