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Würzburg
Der bekannte Würzburger Pfarrer Werner Schindelin ist gestorben: So lautete seine wichtigste Botschaft
Mit Pfarrer Werner Schindelin ist eine engagierte Person des öffentlichen Lebens in Würzburg gestorben. In Erinnerung bleibt er als großer Menschenfreund.
Der Würzburger Pfarrer Werner Schindelin (Archivbild aus dem Jahr 2022) ist im Alter von 89 Jahren gestorben.
Foto: Thomas Obermeier | Der Würzburger Pfarrer Werner Schindelin (Archivbild aus dem Jahr 2022) ist im Alter von 89 Jahren gestorben.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 17:36 Uhr

 "Nach kurzer, schwerer Krankheit" ist der bekannte Würzburger Pfarrer Werner Schindelin am 15. September im Alter von 89 Jahren gestorben, berichtet das evangelische Sonntagsblatt. Seelsorger, Menschenfreund, geschickter Verhandlungspartner: Schindelin hat Zeit seines Lebens viele Rollen ausgefüllt.

Das wohl größte Werk des gebürtigen Münchners ist der 1969 von ihm mitgegründete Verein für Menschen mit Körper- und Mehrfachbehinderung am Heuchelhof, für den er sich bis zuletzt einsetzte. Schnell entwickelte sich der Verein zu einem der größten Förderzentren Bayerns.

Doch auch sein Engagement in anderen Institutionen prägten Schindelin. Als Schlüsselerlebnis beschrieb er einst ein Zusammentreffen im König-Ludwig-Haus: "Eines Tages war ein Mädchen in die Klinik eingeliefert worden, das gelähmt war und eine schwere Spastik aufwies. Aus ihrem Mund lief dauernd Speichel. Ich konnte es schlecht ertragen und habe mich weggewendet. In diesem Augenblick hatte ich den Gedanken: Was hätte Jesus an meiner Stelle getan? Also drehte ich mich wieder um und lachte sie an. Da lachte sie auch, mit dem ganzen Körper! Und ich sah ihre Schönheit."

Diese wichtige Botschaft hatte der Würzburger Pfarrer verbreitet

Vielen Würzburgerinnen und Würzburgern wird Schindelin auch als Religionslehrer am Mozart-Gymnasium, als Gemeindepfarrer in der Gartenstadt Keesburg und durch seine Arbeit für die Evangelische Bürgerstiftung in Erinnerung bleiben.

So kannte man ihn: Pfarrer Werner Schindelin (Mitte) im Jahr 2021 in einer Wohngruppe im Würzburger Konradshaus (Archiv).
Foto: Thomas Obermeier | So kannte man ihn: Pfarrer Werner Schindelin (Mitte) im Jahr 2021 in einer Wohngruppe im Würzburger Konradshaus (Archiv).

"Pfarrer Werner Schindelin hat sich bis ins hohe Alter ohne Rast und Ruh für die Schwächsten in unserer Gesellschaft stark gemacht", würdigt Oberbürgermeister Christian Schuchardt Schindelins Lebensleistung in einer Pressemitteilung. "Werner Schindelin war ein großer Menschenfreund und ein geschickter Verhandlungspartner", erinnert sich Sozialreferentin Hülya Düber.

Für sein Engagement wurde Schindelin 2013 mit dem Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Die Stadt Würzburg verlieh ihm 2005 die Behr-Medaille. Mit Ehrungen konnte Schindelin Berichten zufolge nie sonderlich viel anfangen. Stattdessen gab er den Menschen um ihn herum bereits im Jahr 2014 einen Rat mit an die Hand: "Liebe Gott und die Nächsten wie dich selbst. Das reicht eigentlich zum Seligwerden."

Ergänzung: Schindelin war als Seelsorger in Würzburger Lukaskirche aktiv

Udo Feldinger, SPD-Stadtrat in Würzburg, hat sich im Namen des Kirchenvorstandes St. Paul Heidingsfeld bei der Redaktion gemeldet und folgende Ergänzung mitgeteilt: "Pfarrer Schindelin war seit 34 Jahren als emeritierter Pfarrer und als treuer Wegbegleiter und Seelsorger in der Lukaskirche im Steinbachtal tätig. Die Lukaskirche wurde im März 1982 der Kirchengemeinde St. Paul zugeordnet. Pfarrer Schindelin unterstützte den 'Lebendigen Adventskalender', eine in der Vorweihnachtszeit bei verschiedenen Familien täglich stattfindende Zusammenkunft, und seit der Corona-Zeit die Andachten für Gebetsanliegen im Steinbachtal. Mit dem Freundeskreis 'Soziales Netz im Steinbachtal und Heidingsfeld' akquirierte er Spenden für viele soziale Projekte.

 
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Kommentare
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  • Jerzy Dr. Staus
    Gerade einmal vor 3 Wochen bin ich Werner Schindelin noch zufällig im Café begegnet. Ich war anderweitig verabredet und dachte mir, beim nächsten Mal hab ich bestimmt mehr Zeit. Nun gibt es, zumindest hier auf Erden, kein nächstes Mal. Dabei wirkte er so frisch und geistig rege wie immer! Möge es ihm wohl ergehen und möge er für sein segensreiches Wirken reich belohnt werden. Einer der großartigsten Menschen, die mir je begegnet sind, ein enorm empathischer Mensch, der sehr viel Wärme und Liebe ausstrahlte, und der auch für mich segensreich gewirkt hat. Danke, Werner! Danke, dass ich Dir begegnen durfte!
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  • Gerhard Müller
    Soziales Engagement ist immer wertvoll - das ist sein Erbe…
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