Fränkisches Hochzeitsessen, Schäufele und Karthäuser Klöße – klingt nach traditionellen Gerichten, geht aber auch modern und raffiniert. Das hat der Würzburger Tobias Wiget in der TV-Show "Das perfekte Dinner" bewiesen und sich mit der Neuinterpretation beliebter Klassiker den Sieg erkocht. Das Feedback der anderen Teilnehmer habe zwar schon darauf hingedeutet, sagt Wiget: "Trotzdem war ich etwas überrascht, dass ich gewonnen habe."
Fünf Hobbyköche zauberten Drei-Gänge-Menüs
Die ganze Woche über waren in der Sendung fünf Hobbyköche aus den Landkreisen Würzburg und Kitzingen zu sehen. Die Teilnehmer ließen sich dabei jeweils einen Tag lang beim Zubereiten eines Drei-Gänge-Menüs über die Schulter schauen und bewerteten sich am Ende gegenseitig. Die Frage, wer die anderen mit seinen Kochkünsten am meisten überzeugt hat, wurde jedoch erst in der finalen Folge, die am Freitagabend auf Vox lief, beantwortet. Mit 38 von 40 möglichen Punkten fiel die Entscheidung klar auf Tobias Wiget. Auf Rang zwei landete Sabrina Mahler aus Rimpar.
Aufgezeichnet wurde die Sendung bereits im August. Abgesehen von seinem Partner und seinen Eltern habe bisher aber niemand von seinem Sieg gewusst, sagt Wiget, der beruflich stellvertretender Marktleiter im Einzelhandel ist. Seine Freunde hingegen hätten erst aus dem Fernsehen davon erfahren. "Jetzt will natürlich jeder mal bekocht werden", sagt der 32-Jährige und lacht. "Ich muss wahrscheinlich in nächster Zeit zwanzigmal Schäufele machen."
Neue Erfahrungen vor der Kamera
Sein Menü für die Sendung hat Wiget über Jahre hinweg geplant. "Trotzdem habe ich das nur zweimal gekocht – einmal beim Probekochen und einmal am Drehtag", erzählt er. Auch vor laufender Kamera zu kochen, war für ihn eine völlig neue Erfahrung. "Anfangs war es natürlich ein bisschen ungewohnt, aber man vergisst mit der Zeit, dass man gefilmt wird." Grundsätzlich könne er sich durchaus vorstellen, noch einmal im Fernsehen aufzutreten, sagt er. "Vorerst habe ich aber nicht vor, mich irgendwo zu bewerben."
In der Sendung fiel Wiget vor allem durch seine gründliche, perfektionistische Art am Herd auf. Was schlussendlich den Sieg ausgemacht hat, sei aber schwer zu sagen, sagt er. "Wir hatten immer einen tollen Abend und es ging ja auch bei mir nicht alles glatt." Trotzdem sei sein Menü am Ende bei allen sehr gut angekommen.
Freundschaften sind entstanden
"Das hat mich natürlich total gefreut", sagt der Würzburger. Allerdings sei der Sieg für ihn schlussendlich nur noch zweitrangig gewesen. "Am letzten Drehtag habe ich mich viel mehr darauf gefreut, mit der Gruppe noch den Abend zu genießen."
Wiget lobt vor allem die gute Stimmung unter den Teilnehmern: "Wir hatten immer sehr viel Spaß zusammen und uns immer etwas zu erzählen." Die Folge am Mittwoch habe die Gruppe deshalb auch gemeinsam bei ihm zu Hause angesehen. "Die Freundschaften mit den anderen sind mir am Ende wichtiger als der Sieg."
3000 Euro Preisgeld für den Staffelsieger
Auch was er mit dem Preisgeld von 3000 Euro anstellen will, wisse er noch nicht: "Vielleicht wird es ein schöner Urlaub oder ich kaufe etwas für die Küche." Dort verbringt der 32-Jährige auch privat jede Menge Zeit. Fast tägliche stehe er am Herd und koche frisch für sich und seinen Partner, sagt Wiget.
Dann darf es aber nicht nur traditionell fränkische Küche sein, wie er sie für "Das perfekte Dinner" vorbereitet hat. "Ich koche querbeet – mal asiatisch, mal gutbürgerlich, mal italienisch", erzählt Wiget. In seiner Jugend habe er sogar mit dem Gedanken gespielt, eine Ausbildung zum Koch zu beginnen. "Ich glaube aber, dass ich die Lust am Kochen verlieren würde, wenn ich auf der Arbeit tagtäglich nichts anderes machen würde." Deswegen soll das für ihn ein Hobby bleiben.