Rinderbacken mit Senfkraut und Klößen, Trüffelpasta und Karthäuser Klöße - über das raffinierte Menü, das Alma Schwarz aus Sommerhausen (Lkr. Würzburg) für ihr völlig Fremde gekocht hat, hat sie sich lange Gedanken gemacht. Schließlich hatte sie zu keinem normalen Abendessen eingeladen. Schwarz ist eine von insgesamt fünf unterfränkischen Teilnehmern der Fernsehsendung "Das perfekte Dinner" auf Vox.
Fünf Hobbyköche lassen sich hierbei jeweils einen Tag lang in der heimischen Küche beim Zubereiten eines Drei-Gänge-Menüs über die Schulter schauen. Nach dem gemeinsamen Abend bewerten die anderen Kandidaten das Essen sowie die Qualitäten der Teilnehmer als Gastgeber. Wer am Ende der Woche die meisten Punkte gesammelt hat, gewinnt 3000 Euro. In dieser Woche wird täglich ab 19 Uhr eine Folge ausgestrahlt, die in Unterfranken aufgezeichnet wurde.
Alles anders wegen der Corona-Pandemie
"Es war sehr schön, aber auch sehr anstrengend. Trotzdem würde ich jederzeit wieder mitmachen", sagt Alma Schwarz in leichtem Fränkisch. Ihre Kochkünste kann man am Dienstagabend im TV mitverfolgen. Bereits vor drei Jahren habe sie sich beim Sender beworben, "doch erst jetzt wurde ich gefragt, ob mein Interesse noch besteht."
Nach mehreren Interviews mit dem Sender fanden schließlich Mitte August die Dreharbeiten statt, die wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr ganz anders ablaufen als sonst. So durfte Schwarz, die eigentlich als Metzgereifachverkäuferin in Würzburg arbeitet, zwar anfangs in ihrer Küche in Sommerhausen kochen, musste gegen Nachmittag jedoch nach Dettelbach in die Kochschule von Bernhard Reiser wechseln. Dort sei mehr Platz und die Corona-Bedingungen können besser eingehalten werden.
Die Gerichte durften ausschließlich mit Handschuhen und Mundschutz angerichtet werden, außerdem musste beim Servieren eine sogenannte Glosche, also eine Abdeckhaube, auf den Teller platziert werden. "Nach jedem Gang wurde die Haube von der Crew desinfiziert", erzählt Schwarz. "Und wenn man einen der Schritte vergessen hat, musste man alles wegschmeißen und neu kochen."
Auch Lüftungspausen mussten während des Drehs eingehalten werden und während des Einschenkens des Weins durfte nicht geredet werden. "Das sieht man aber im TV gar nicht, das wurde rausgeschnitten." Die strengen Auflagen haben sich auch auf die Stimmung während des Dinners ausgewirkt, weiß die 52-Jährige: "Ohne Corona hätten wir mit Sicherheit mehr Spaß gehabt, aber es war auch so eine tolle Erfahrung."
Schwarz hat bereits Erfahrung in der Küche
Die Teilnehmer dieser Koch-Woche kommen aus Rimpar, Hettstadt (beide Lkr. Würzburg) und Würzburg. Der Kandidat, der am Montag den Kochlöffel schwang aus Volkach (Lkr. Kitzingen). "Wir sind alle komplett verschiedene Typen, aber wir haben uns super verstanden", erinnert sich die Sommerhäuserin. So waren die fünf Hobby-Köche am letzten Abend bis frühs um Vier Uhr zusammen gesessen und haben die Woche Revue passieren lassen. "Wir haben auch geklärt, wer etwas Schlechtes über die anderen Kandidaten gesagt hat, so gibt es diese Woche hoffentlich keine Überraschungen", sagt Schwarz und lacht.
Die 52-Jährige hat schon früh Erfahrung in der Küche gesammelt. Sie ist eine Tochter von Ewald Beck aus dem "Deutschen Hof" in Erlabrunn. Ob ihr dies beim "Perfekten Dinner" geholfen hat? "Anfangs hätte ich mit Sicherheit Ja gesagt, doch nach den Dreharbeiten sage ich definitiv Nein." Es sei eine ganz andere Stresssituation als im Restaurant gewesen: "Ich habe beispielsweise einmal zehn Minuten einen Schneebesen gesucht, weil ich einerseits so aufgeregt war und andererseits in einer fremden Küche gekocht habe."
Wie gut sich Alma Schwarz beim Kochen angestellt hat, kann man am Dienstagabend um 19 Uhr auf Vox verfolgen. Wer die Kochshow gewonnen hat? Das dürfen die Teilnehmer natürlich noch nicht verraten.