"Das Klima-Café ist ein Versuch, mehr Menschen auf eine niedrigschwellige Art und Weise anzusprechen", sagt Monika Zeugner, Besitzerin des Cafés Macaron in Sommerhausen und Mitglied der Initiative Omas for Future, an der deutschlandweit über 70 Gruppen, in Würzburg insgesamt sieben Omas teilnehmen. "Es soll bei selbst gebackenen Kuchen einen Austausch über verschiedene Aspekte zum Thema Nachhaltigkeit geben", so Zeugner. Das Klima-Café, das im Café Macaron stattfindet, wurde vor circa fünf Monaten von Omas for Future ins Leben gerufen und lädt ein, mit den Mitgliedern über das Thema Klimawandel zu sprechen.
Einmal im Monat findet ein Gesprächstag zu Themen wie Kleidung und Konsum statt, bei der nächsten Sitzung am 2. Dezember soll es um gesunde Ernährung gehen. "In unserer Ernährung ist schon ursprünglich viel vegan. Für den Weihnachtsmarkt habe ich zum Beispiel Rohkostkugeln gemacht, da hat früher keiner gesagt, das ist vegan. Da wollen wir wieder hin", sagt Monika Zeugner. "Der Genuss darf nicht fehlen, und man muss nicht auf alles verzichten, darum geht es nicht", so Angela Deyerling, die vor zwei Jahren Omas for Future in Würzburg gegründet hat. Vielmehr würde zum Beispiel beim Fleischverzehr Qualität über Quantität stehen.
Was die Gruppe mit dem Projekt bewirken möchte
"Wir wollen nicht belehren, nur mit den Menschen ins Gespräch kommen und gemeinsam schauen, wie man als Einzelperson einen Beitrag leisten kann", sagt Monika Zeugner. Die Gruppe erhofft sich, durch ihr Klima-Café Menschen zum Nachdenken anzuregen und vielleicht sogar ein paar neue Mitglieder zu finden. "Bei uns sind jetzt auch Opas herzlichst eingeladen." Früher ginge es bei ihnen auch manchmal um das Thema Frauen und Patriarchat, jetzt würden sie aber den Fokus nur auf das Thema Klima setzen. "Uns geht es darum, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, an welchem Punkt wir mit der Erde schon stehen", sagt die Gründerin.
Trotzdem wollen sie nicht nur ältere Leute erreichen, "ganz und gar nicht. Wir wollen auch Verantwortung für die Jugend übernehmen, unsere Enkel werden nicht mehr ein so leichtes Leben haben wie wir", so Angela Deyerling. Eingeladen ist also jede und jeder. An die Themen wollen sie mit "Freude, Buntheit und Genuss" gehen, da nur Negativität auch niemandem weiterhelfen würde. "Wir wollten ein bisschen aus unserer Fridays for Future-Blase raus. Gerade so ein Café ist ein Rahmen, in dem man unterschiedlichste Menschen treffen kann", sagt die Gründerin.
Die nächste Aktion von Omas for Future in Würzburg steht schon fest
Mit dem Klima-Café möchte sich die Gruppe direkt an die Menschen wenden und versuchen, die Bevölkerung zum Nachdenken anzuregen. Mit anderen Projekten sprechen sie aber auch die Politik direkt an: "Unser erstes Projekt war vor der Wahl vor zwei Jahren, bei der jeder, der wollte, seine Klimawünsche auf Bänder schreiben konnte", sagt Angela Deyerling. Diese wurden eingesammelt und mit dem Fahrrad von den bundesweiten Omas for Future-Gruppen nach Berlin transportiert. "Damals haben wir uns direkt an die Politik gewandt, jetzt sprechen wir die Bevölkerung an."
Die nächste Aktion der Omas steht schon fest: Ende Dezember wird das Café Macaron und somit auch das Klima-Café in die Winterpause gehen. Dafür soll es im Frühjahr eine Ausstellung der Gruppe im Würzburger Rathaus zu den verschiedensten Themen rund um den Klimawandel geben. Jeder soll daran teilhaben können und diesmal seine persönlichen Ziele auf Bänder schreiben können. Eventuell wird das Klima-Café dann zu dieser Zeit in der Bäckerei Köhlers an der Alten Mainbrücke stattfinden.