Energiewende im Eigenheim? Für Ehepaar Schmitt aus Zell am Main keine Frage des Alters, sondern notwendiger Beitrag zum Umweltschutz. Auch mit Anfang und Mitte Siebzig haben sie sich für den Einbau einer innovativen Solaranlage samt Wärmepumpe entschieden und könnten nicht zufriedener sein, wie sie sagen: Bereits in den ersten Tagen lieferte die Anlage genug Solarstrom, um größtenteils autark zu sein.
Die weitverbreitete Photovoltaik-Anlage war für sie dabei keine Option
Als Mitglied des Zeller Arbeitskreises für Energiewende beschäftigten sich Rudolf Schmitt und seine Ehefrau Adelgunde bereits seit längerem mit energetischen Themen. Als feststand, dass das Ziegeldach ihres knapp 35 Jahre alten Hauses sanierungsbedürftig ist, sahen sie sich nach Möglichkeiten um.
Die weitverbreitete Photovoltaik-Anlage, die auf bestehende Dächer montiert wird, war für sie dabei keine Option: "Es hat uns nicht gefallen. Wir wollten etwas, das auch optisch ansprechend aussieht", so Rudolf Schmitt im Gespräch mit dieser Redaktion. Gut drei Jahre hat das Ehepaar damit verbracht, die für sie passendste Lösung zu finden. Fündig wurden sie schließlich bei einem Schweizer Hersteller für In-Dach-Solaranlagen.
Eine Frage der Ästhetik: In-Dach-Solaranlagen gelten als optisch besonders ansprechend
Während sich die klassischen, montierten Solaranlagen auf vielen Dächern in der Region finden lassen, sieht man Solardachziegel bisher deutlich seltener. Diese sogenannten In-Dach-Systeme gelten als effizient und zugleich optisch ansprechender, da die Ziegel direkt durch die Solarmodule ersetzt werden.
Prominentestes Beispiel der innovativen zwei-in-eins-Lösung ist das Dach des Mutterhauses der Erlöserschwestern in der Würzburger Innenstadt, welches im vergangenen Jahr ebenfalls mit dieser nachhaltigen Technik ausgestattet wurde. Ehepaar Schmitt hat sich für großflächige In-Dach-Solarplatten auf Haus- und Garagendach entschieden, die sich leicht austauschen lassen und selbst reinigende Eigenschaften haben. Auch Schnee bleibe nicht darauf liegen, so Rudolf Schmitt.
Nach Abzug der Förderungen dauert es wohl rund 15 Jahre bis sich die Investition amortisiert
Durch die Kombination der beiden Dächer bekommt die Anlage aus allen Himmelsrichtungen Licht. Selbst bei Bewölkung produziert sie so genug Strom, um den Haushalt zu versorgen und überschüssigen Strom bei den Mainfranken Netzen einzuspeichern. Stolze 300.000 Euro hat das Paar für das Gesamtpaket aus Solaranlage, Speicher, Wärmepumpe und Ladestation für das neue Elektroauto gezahlt. Nach Abzug der Förderungen dauert es schätzungsweise 15 Jahre, bis sich die Investition von knapp 200.000 Euro amortisiert haben wird.
Wichtiger als das ist den beiden aber die Tat selbst: "Meine Maxime als gründenkender Mensch ist nicht zu fragen, was der Staat oder die Gemeinde für die Umwelt tun kann, sondern was ich als Bürger tun kann", so Rudolf Schmitt.
Energiewende in Zell: Tag der offenen Tür und Vortrag
Um andere zum Umdenken zu bewegen, lädt das Ehepaar Schmitt am kommenden Samstag, 28. September, von 14 bis 17 Uhr, zur Besichtigung in ihr Haus im Schwalbenweg 1 nach Zell ein. Dort besteht auch die Möglichkeit, den ausführenden Firmen Fragen zu stellen. Ab 16 Uhr findet außerdem ein Vortrag zum Thema "Ist eine PV-Anlage etwas für mich?" im Gasthaus "Zur Rose" in Zell statt. Vortragender ist Lars Hinrich vom Arbeitskreis Energiewende.
werden dafür leider kein Geld mehr haben...
da muss eher die Hütte verkauft werden
damit man was zum beißen hat...
Das ist wie mit dem Auto. Man kann mit einem Auto für 150.000 Euro von A nach B fahren, es geht aber auch mit einem Auto für 30.000 Euro. Jeder wie er will und nach Geldbeutel...