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Würzburg
CSU-Landtagskandidatin: Wie präsentiert sich Andrea Behr beim Neujahrsempfang?   
Mit Andrea Behr will die Würzburger CSU einen Sitz im Landtag von den Grünen zurückerobern. Gab sich die 53-Jährige Zahnärztin beim Neujahrsempfang angriffslustig?
Landtagskandidatin Andrea Behr beim Neujahrsempfang der Würzburger CSU im Congress Centrum.
Foto: Silvia Gralla | Landtagskandidatin Andrea Behr beim Neujahrsempfang der Würzburger CSU im Congress Centrum.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 08.02.2024 12:25 Uhr

In diesem Oktober ist Landtagswahl und die Würzburger CSU ist in diesem Wahlkampf erstmals in der Defensive: 2018 hat Patrick Friedl das Direktmandat für die Grünen geholt. Die 53 Jahre alte Andrea Behr soll es im Herbst für die CSU zurückerobern. Beim Neujahrsempfang des CSU-Kreisverbands Würzburg-Stadt und der Stadtratsfraktion sprach die Kandidatin zum ersten Mal nach ihrer Nominierung im Oktober bei einer größeren öffentlichen Veranstaltung. Man war gespannt auf ihren Auftritt.    

Landtagskandidatin Andrea Behr begrüßt die Gäste.
Foto: Silvia Gralla | Landtagskandidatin Andrea Behr begrüßt die Gäste.

CSU-Fraktionsvorsitzender Wolfang Roth und die CSU-Bezirkstagsrätin und Sozialreferentin Hülya Düber begrüßten unter anderem den Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland Josef Schuster und Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU) . Gekommen waren auch Abgeordnete verschiedener Parteien, Bürgermeister zahlreicher Gemeinden des Landkreises sowie Landrat Thomas Eberth (CSU), Vertreter der Glaubensgemeinschaften, der Wissenschaft, der Wirtschaft, von Verbänden und Behörden, der Kultur, des Sports und aus dem Bereich Ehrenamt.

Was sind die politische Inhalte von CSU-Landtagskandidatin Andrea Behr?

Landtagskandidatin Andrea Behr nutzte ihren Teil der Begrüßung, um "die mir wichtigen Politikfelder anzureißen".  Die Zahnärztin, die von 2009 bis 2014 Vorsitzende des CSU-Ortsverbands Stadtmitte und von 2008 bis 2014 Mitglied des Würzburger Stadtrats war, erwähnte in ihrer knapp 20-minütigen Rede unter anderem die Bereiche Bildungs-, Sicherheits- , Wirtschafts- und Klimapolitik.    

"Der Schutz und die Verbesserung von Klima und Natur ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit," erklärte Behr. Deswegen baue Bayern auf regenerative Energien. "Wir setzen auf Geothermie und Photovoltaik wie kein anderes Bundesland."

Behr sieht sich als Vertreterin der Wirtschaft 

Das Thema Bildung liege ihr nicht nur als Mutter von drei Kindern am Herzen. Auch hier sei Bayern dank der CSU gut aufgestellt. "In den letzten zwölf Jahren wurden mit Hilfe der CSU 20.000 neue Lehrerstellen geschaffen." Ebenso wichtig sei die Unterstützung der herausragenden Würzburger Universitätsklinik , "an der ich selbst studiert und promoviert habe". 

Rund 650 geladene Gäste waren auf Einladung der CSU ins Congress Centrum gekommen.
Foto: Silvia Gralla | Rund 650 geladene Gäste waren auf Einladung der CSU ins Congress Centrum gekommen.

"Der Mittelstand ist der Motor der bayerischen Wirtschaft", sagte die selbstständige Zahnärztin, die sich als Leiterin eines "kleines Wirtschaftsbetriebs" als "Vertreterin der Wirtschaft und des Mittelstands" versteht. Als sie sich bei der Begrüßung der anwesenden Bezirksvorsitzenden von Ver.di und Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB) verhaspelte, erklärte Behr mit einem Lachen: "Ich hab' halt mit den Gewerkschaften ein bisschen Probleme, deswegen komme ich hier ins Stottern."     

Im Hinblick auf die Ausschreitungen in der Hauptstadt in der Silvesternacht erklärte Behr: "Ich stimme Markus Söder zu, wenn er sagt, die Berliner Polizei ist unterfinanziert und wird von der Rot-Rot-Grünen Mehrheit im Abgeordnetenhaus im Stich gelassen." Und: "Die Sicherheitspolitik der Berliner Ampel ist im Gegensatz zu Bayern eine Unsicherheitspolitik."

"Wer Polizisten angreift, greift nicht nur die Demokratie an, sondern jeden Einzelnen von uns."
CSU-Landtagskandidatin Andrea Behr

Sie sei mit diesem Wert aufgewachsen: "Die Polizei dein Freund und Helfer." "Wer Polizisten angreift, greift nicht nur die Demokratie an, sondern jeden Einzelnen von uns."  Eine Vereinfachung der Asylpolitik lehnt sie ab.

"In diesem Bereich muss vehementer durchgegriffen werden. In diesem Bereich brauchen wir einfach mehr Konsequenz", sagte Behr ohne näher auszuführen, was sie damit meint. Es ginge um Grundfragen der Demokratie und des Rechtsstaates. "Für uns ist die Grenze der gesellschaftlichen Toleranz dann erreicht, wenn das Strafrecht beginnt. Und das gilt auch für Klimakleber."

Ein Seitenhieb in Richtung des Grünen-Landtagsabgeordneten Friedl

Den Wahlkampf eröffnete Behr mit dieser Rede nicht. Einen einzelnen Seitenhieb teilte sie gegen den anwesenden Landtagsabgeordneten Patrick Friedl aus. Bei der Finanzierung der Würzburger Universität hätten CSU-Mandatsträger früher für Fördergelder gesorgt. "Seit vier Jahren gibt es hier ein Vakuum, ein großes, grünes Loch". 

Dagegen zählte der Festredner  des Neujahrsempfang, der Staatsekretär und unterfränkische CSU-Landtagsabgeordnete Sandro Kirchner (Lkr. Bad Kissingen), viele Investitionen auf, mit denen der Freistaat die Stadt Würzburg unterstützt. Neben den hohen Schlüsselzuweisungen und der Förderung des Bahnhofumbaus nannte der Staatssekretär des Innenministeriums unter anderem die Förderung der Würzburger Universität, "die zur Exzellenzuniversität werden kann". 

Anschließend kamen die rund 650 geladenen Gäste noch an den Stehtischen miteinander ins Gespräch. Beim ersten CSU-Neujahrsempfang nach zweijähriger Corona-Pause konnten wieder  ausgiebig gute Wünsche und Neuigkeiten ausgetauscht und Netzwerke geknüpft werden.  

 
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  • mppthi
    Der Arschuss hat auch wieder seinen kommi wichtigen beitrag verbreitet
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  • Arcus
    Wieder ein CSU Fossil, das in den LT will.
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  • Radler15402510
    Genauso "alt" wie der Kandidat der Grünen, aber da ist Ihnen das egal, oder?
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  • Albatros
    Sie haben schon recht @Arcus, wir bräuchten mehr so hochkarätig ausgebildete Fachkräfte wie unseren Herrn Wirtschaftsminister Herrn Habeck oder Frau Baerbock. Nicht zu vergessen, die hochdekorierte Ricarda Lang, für mich persönlich die kommende Kanzlerin.
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  • Mainheini
    Zu Ricarda Lang und Co: Irgendein kluger Kopf hat mal gesagt: "Wer zu klug ist, in die Politik zu gehen, wird dadurch bestraft, dass er von Politikern regiert wird, die dümmer sind als er. "
    Bin ich froh, dass ich zu alt bin, um noch zu erleben, dass diese Lang Karriere macht.
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  • olivergehrsitz@web.de
    Immer wenn ich diese uralten PolitikerInnen sehe, wird es mir Angst und Bange um unsere Zukunft. Längst von der Zeit abgehängt, aber trotzdem richtungsweisende Entscheidungen treffen wollen...
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  • Mainheini
    Wenn man viele Jahre einen Betrieb geführt, Leute beschäftigt uind ausgebildet, Steuern bezahlt und natürlich auch Geld verdient hat und jetzt mit 53 dem Bürger etwas zurückgeben will in Form von Egagement, nennen Sie fossil, uralt, von der Zeit abgehängt? In dem Alter hat man etwas bewegt, man weiß etwas vom Leben, hat Erfahrung. Ich habe viel mehr Angst vor den Grünschnäbeln, die ein paar Jahre studiert, meist dies abgebrochen, nie gearbeitet haben und uns nun weißmachen wollen, wie wir leben sollen?
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  • matthiasr
    Keine Ahnung vom Leben, von Pflichten und tatsächlichen Ängsten arbeitender Steuerzahler als Politiker*in zu haben macht mir viel viel mehr Angst!
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  • kujuhi
    Wenn es bei den Fördergeldern für die Uni Würzburg seit dem Verlust des CSU-Direktmandats einen Stau gibt dann frage ich mich schon, nach welchen Kriterien in Bayern "Fördergelder" bewilligt werden?
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  • Radler15402510
    Nach den Abgeordneten die „hier“ brüllen oder Anträge stellen.
    Evtl. hat der aktuelle auch seine Präferenzen wo anders.
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  • Mainheini
    Hättet ihr damals richtig gewählt, hätten wir heute zwei Abgeordnete im Landtag: Jörg als Direktkandiat, Friedl über die Liste. Und wer nicht laut und oft genug HIER schreit, bekommt nun mal kein Geld. Und an den Fördertöpfen sitzen CSU und FW, aber nicht die GRÜNEN.
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  • Radler15402510
    Da bin ich mit ihnen einer Meinung…
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  • info@sjr-wuerzburg.de
    Bezeichnend, dass die Kandidatin der CSU ein Problem mit den Gewerkschaften hat.
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  • norbert.zirnsak@igmetall.de
    In Sachen Burschenschaften scheint die CSU Kandidatin sprechsicherer zu sein, als beim Aufrufen einiger Organisationen während eines Parteiempfangs. Das Schaulaufen der Parteien zum Jahresbeginn hat groteske Züge. Jeweils die gleichen Leute posieren auf Bildern, die dann von den gleichen Leuten auf facebook und Co. beklatscht werden. Zum Jahresauftakt, gerade im Jahr der Landtagswahl, müssten Antworten auf die Fragen der Zeit kommen. Krieg und Frieden, günstige und saubere Energieversorgung, sichere Arbeitsplätze, Wohlstand, Rente, eine intakte Umwelt, Schule und Ausbildung und nicht zuletzt das Thema Sicherheit sind einige Beispiele. Wie wäre es, wenn die Würzburger Parteien künftig auf ihr Stelldichein zum Jahresbeginn verzichten, sich nur noch einmal beim städtischen Neujahrsempfang zuprosten und das viele Geld für die entfallenen Veranstaltungen spenden. Zum Beispiel, um den wichtigen Einsatz der Ärzte ohne Grenzen zu unterstützen.
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  • Radler15402510
    Da würde sich Frau Dr. Behr sicher freuen, da sie selbst für Ärzte ohne Grenzen unterwegs war.
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  • g-rinke@t-online.de
    Mir ist nicht bekannt, daß Frau Dr. Behr CSU Ortsvoritzende von der Stadtmitte war!
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  • peter.nembach@t-online.de
    War nicht Stadtmitte, war Sanderau.
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