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Würzburg
Überraschung bei Würzburger CSU: Andrea Behr wird Direktkandidatin für die nächste Bayerische Landtagswahl
Die Würzburger CSU will bei der Bayerischen Landtagswahl Patrick Friedl (Grüne) schlagen und das Direktmandat im Landtag zurück erobern. Jetzt ist klar mit wem.
Andrea Behr soll für die Würzburger CSU bei der Landtagswahl 2023 das Direktmandat zurück erobern. Das Foto zeigt sie mit Ehemann Andre Trojanski beim Prinzenball 2018.
Foto: Angelika Cronauer | Andrea Behr soll für die Würzburger CSU bei der Landtagswahl 2023 das Direktmandat zurück erobern. Das Foto zeigt sie mit Ehemann Andre Trojanski beim Prinzenball 2018.
Manuela Göbel
 |  aktualisiert: 09.02.2024 09:48 Uhr

Wird es Christine Bötsch? Oder Judith Jörg? Die Namen der CSU-Kreisvorsitzenden und der Bürgermeisterin in Würzburg wurden zuletzt in der Gerüchteküche hoch gehandelt, wenn es um die Frage ging, mit wem die CSU in den nächsten Landtagswahlkampf gehen will.

Die Wahl ist zwar erst im September 2023, doch die Ausgangslage ist eine ganz besondere: Nur aus dem Stimmkreis Würzburg und aus einigen Münchner Stimmbezirken hat die CSU aktuell keinen Abgeordneten im Maximilianeum und tritt bei der nächsten Landtagswahl aus der Defensive an. 2018 hatte der CSU-Landtagsabgeordnete Oliver Jörg sein Mandat an Patrick Friedl verloren. Der Stimmkreis Würzburg wird seitdem erstmals von einem Abgeordneten der Grünen in München vertreten.

CSU-Kreisvorsitzende Christine Bötsch bei einer Parteiveranstaltung in Würzburg im Jahr 2020.
Foto: Johannes Kiefer | CSU-Kreisvorsitzende Christine Bötsch bei einer Parteiveranstaltung in Würzburg im Jahr 2020.

In der Folge zog Oliver Jörg aus Würzburg weg und die CSU-Stadträtin und Fraktionsvorsitzende Christine Bötsch übernahm 2019 seinen Posten als Kreisvorsitzende. Allerdings betonte die Kommunalpolitikerin schon damals, dass dieser Schritt nicht automatisch bedeute, dass sie auch die neue Landtagskandidatin ihrer Partei werden wolle.

Im Gespräch mit dieser Redaktion löst Bötsch jetzt alle Spekulationen um eine Landtagskandidatur auf. Der Vorstand des Würzburger CSU-Kreisverbandes habe sich bei seiner jüngsten Sitzung auf eine Kandidatin geeinigt hat, die für viele Beobachter der Würzburger Politik eine Überraschung sein dürfte: Andrea Behr.

Andrea Behr war von 2008 bis 2014 im Würzburger Stadtrat

Die 53-Jährige war bis 2014 Ortsvorsitzende der CSU-Sanderau und von 2008 bis 2014 für eine Wahlperiode im Stadtrat. Zur Kommunalwahl 2014 trat sie nicht mehr an, was sie damals damit begründete, dass sie als Zahnärztin mit eigener Praxis Beruf und Ehrenamt nur schlecht unter einen Hut brächte.

"Heute ist die Situation anders", sagt Behr. "In meinem Beruf habe ich alles erreicht und jetzt reizt es mich, etwas Neues auszuprobieren und mich wieder mehr politisch zu engagieren." Wenn sie in den  Landtag gewählt werden würde, würde sie sich aus der Praxis, die sie gemeinsam mit ihrem Mann betreibt, zurückziehen.

"Ich bin bestimmt nicht die typische CSU-Tante."
Andrea Behr, designierte CSU-Landtagskandidatin

"Unsere Mitglieder kennen Andrea Behr gut", meint Kreisvorsitzende Bötsch. Sie hätte in jüngster Zeit bei der CSU keine Funktion inne gehabt, sei aber aktives Mitglied gewesen. Bei der Kommunalwahl 2020 übernahm Behr einen hinteren Platz auf der CSU-Stadtratsliste. Seit 1997 ist die gebürtige Würzburgerin Mitglied der CSU.

"Meine Biographie ist anders als die von Berufspolitkern, die ab der Jungen Unionen in der Partei Karriere gemacht haben", sagt Behr. Sie habe stattdessen seit 25 Jahren Verantwortung für 20 Beschäftigte. Die Mutter von drei Kindern beschreibt sich als "offenen, sehr aufgeschlossenen Menschen". Sie sei werteorientiert aber nicht traditionell. "Ich bin bestimmt nicht die typische CSU-Tante."

Mittelstand, Hochschule, Frauenthemen

Dass sie als CSU-Kandidatin ausnahmsweise nicht einfach das Mandat eines Vorgängers "erbt", schreckt Behr nicht, es spornt sie eher an. "Der Wettbewerb reizt mich." Politisch will sie sich für den Mittelstand, für Würzburg als Hochschulstandort sowie "alle Frauenthemen" einsetzen.

Kreisvorsitzende Bötsch weiß, dass ein Wahlkampf aus der Defensive nicht leicht ist, glaubt aber an ein offenes Rennen. "Wir werden 2023 unsere Chancen ergreifen und nutzen", sagt sie. Da ist sie ganz bei CSU-Chef Markus Söder. "Uns schmerzt, dass wir in Würzburg kein Landtagsmandat mehr haben. Das müssen wir beim nächsten Mal wieder ändern", sagte der Ministerpräsident im Gespräch mit der Redaktion.

Im Herbst wollen die CSU-Delegierten Andrea Behr als  Direktkandidatin für den Stimmkreis Würzburg offiziell nominieren.

 
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  • S. T.
    Typische CSU Tante : Wie abschätzend ihren Kolleginnen gegenüber!
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  • B. S.
    Tritt die nichttypische CSU Tante an, weil andere typische CSU Tanten nicht zum Verlieren antreten wollen?
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  • J. F.
    Schwaches Bild der Redaktion, kein aktuelles Foto abzubilden und wieso ist denn nun auf einmal der Ehepartner relevanter als Nennung des akademischen Titels. Oder will man/sie diesbezüglich ganz bewusst gegenüber anderen Würzburger Polit-Titelfiguren punkten?
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  • A. M.
    Ob es die Union dann überhaupt noch gibt? Bei der Austrittswelle und dem stetigen Niedergang dieser Uraltpartei ist es wirklich mutig noch mitzuspielen.
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  • M. S.
    Unfug! Man muss und darf diese Partei nicht schlechter machen als sie ist! Hochmut kommt vor dem Fall, das gilt für alle Parteien.
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  • H. S.
    Was hat Friedl bisher für Würzburg erreicht oder geleistet? Es kann also nur besser werden. Alles Gute, viel Glück und Erfolg im Wahlkampf, der heute eröffnet wurde.
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  • W. G.
    Wie schaut denn die „typische-CSU-Tante“ aus?
    Welche Dame aus der aktuellen CSU-Riege soll ich mir als typischen Vertreter dieser Partei vorstellen? Judith Jörg, Christine Bötsch, Dorothee Bär, …?
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  • Veraltete Benutzerkennung
    😂
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  • J. H.
    Nun Frau Behr gibt doch die Antwort in ihrem Statement.

    Die "typische CSU Tante" ist demnach:
    - Hatte keine 25 Jahren Verantwortung für 20 Beschäftigte.
    - Keine Mutter von drei Kindern
    - kein offener, sehr aufgeschlossener Mensch
    - nicht werteorientiert aber traditionell

    ;-)
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  • G. R.
    Sehr geehrte Frau Göbel, haben Sie Probleme mit dem Dr.? Weder bei Herrn Dr. Söder, Frau Dr. Bötsch, Herrn Dr. Trojanski und Frau Dr. Behr wird dieser Namensbestandteil erwähnt!
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  • T. G.
    Hallo rinke,

    in unseren Artikeln verwendet die Redaktion Titel wie Dr. oder Prof. nur, wenn die Titel inhaltlich relevant sind (und dann auch nicht zwingend). Ein Beispiel wäre, wenn eine Ärztin oder ein Arzt ein Interview zu einem medizinischen Thema gibt.

    Viele Grüße, Tabea Goppelt (Onlineredaktion)
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  • R. B.
    Haben Sie ein Problem mit dem Dr.?
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  • H. H.
    Interessantes Phänomen - @ albatros -

    das liegt vielleicht daran, dass man sich solche Mühe gegeben hat, eine Vorlage zu finden, aus der es sich gelohnt hat abzuschreiben, um den Titel selber zu ergattern, und dann wird er nicht mal erwähnt. Skandal!!

    Vorsicht - nicht ganz ernst gemeint, aber ich darf das und erklär bei Bedarf auch warum...
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  • H. H.
    Frauenthemen bei der CSU -

    Kinder, Küche, Kirche?
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  • M. R.
    Nicht jeder ist so voreingenommen wie Sie....
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  • H. H.
    Andere Leute - @ matthiasr -

    nennen das Lebenserfahrung. Ich führe hier mal (auszugsweise) das Frauen:Männer-Verhältnis im Bundestag an (Quelle: https://www.bundestag.de/webarchiv/abgeordnete/biografien19/mdb_zahlen_19/frauen_maenner-529508)
    CDU/ CSU 51 Frauen zu 195 Männer, SPD 67 zu 85, FDP 19 zu 61, Grüne 38 zu 29.

    Das Verhältnis in der Bevölkerung (Deutschlands) liegt bei 42,13 mio zu 41,03 mio.

    Da fragt man sich doch immer, wie es kommt, dass die Frauen offenbar in der Politik weniger vertreten sind als es ihrem Anteil an der Bevölkerung entsprechen würde (Gesamt-Frauenquote im Bundestag: ca. 31%). Sicher haben Sie auch dafür eine - unvoreingenommene, versteht sich - Begründung.
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  • M. R.
    Na dann schauen Sie sich die CSU Stadtratsfraktion an: 7 Frauen zu 6 Männern!

    Sie sehen, Würzburg ist anders!
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  • H. H.
    Würzburg ist anders - stimmt

    und dann wird Frau Dr. Behr sicher ihre Freude im Landtag haben, wo sie in der Fraktion zu ca. 80 % auf männliche Kollegen treffen könnte. Das war der Bayerischen Staatszeitung den hier:
    https://www.bayerische-staatszeitung.de/staatszeitung/politik/detailansicht-politik/artikel/das-frauenproblem-der-csu.html#topPosition
    zugänglichen Kommentar wert. Man kann also davon ausgehen, dass selbst noch so engagierte Frauen, die versuchen ihre Themen noch so engagiert einzubringen, nichts erreichen, wenn die Männer nicht auch dafür sind. Ideale Voraussetzungen, um eigene Anliegen durchzubringen. Oder? OK, warten wir mal ab, wieviele "CSU-Frauen" der nächste Landtag umfassen wird...
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  • G. M.
    80%, uff…aber Frau Behr wird wohl nicht in den Genuss dieser Gesellschaft kommen - prophezeie ich mal grinsen
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