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Rottendorf
Corona: Sachbuchautor Bas Kast lässt Masken für Kinderärzte nähen
Der Ernährungsexperte und seine Ehefrau wollen mit selbstgenähten Gesichtsmasken Kinderarztpraxen in Unterfranken versorgen. Doch was bringen die Masken wirklich? Und wie ist die rechtliche Lage?
Mit diesen Masken will das Ehepaar aus Rottendorf unterfränkischen Kinderärzten helfen: Ernährungsexperte Bas Kast und Sina Bartfeld haben 1000 Masken in Auftrag gegeben.
Foto: Bas Kast | Mit diesen Masken will das Ehepaar aus Rottendorf unterfränkischen Kinderärzten helfen: Ernährungsexperte Bas Kast und Sina Bartfeld haben 1000 Masken in Auftrag gegeben.
Corbinian Wildmeister
Corbinian Wildmeister
 |  aktualisiert: 07.04.2020 13:17 Uhr

Eine gute Nachricht für Kinderärzte in Unterfranken: Der erfolgreiche Sachbuchautor Bas Kast ("Der Ernährungskompass") und Dr. Sina Bartfeld, Infektionsbiologin an der Uni Würzburg, möchten Kinderarztpraxen mit selbstgenähten Gesichtsmasken versorgen. Das Ehepaar aus Rottendorf (Lkr. Würzburg) will "mit gutem Beispiel vorangehen" und hofft auf Nachahmer. Die Aktion solle auch zum Nachdenken in der Corona-Krise anregen, was "jeder von uns im kleinen Maßstab tun kann", so Kast.

Bei Näherinnen in der Region haben er und seine Frau rund 1000 Masken in Auftrag gegeben, berichtet der 47-Jährige. Davon seien bereits 300 genäht. Die Masken möchte das Ehepaar an die rund 100 Kinderarztpraxen in Unterfranken spenden. Die beiden übernehmen die Organisation und die Bezahlung.

Wie nützlich sind selbstgenähte Masken wirklich?

Kast ist es wichtig zu betonen, dass dies keine medizinischen Masken sind. Und doch ist die Aktion nicht umsonst. Kürzlich hat erst der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, in der Corona-Krise zum Tragen von Schutzmasken einfacher Art aufgerufen. "Mein Rat: Besorgen Sie sich einfache Schutzmasken oder basteln Sie sich selbst welche und tragen Sie diese im öffentlichen Raum", sagte der 59-Jährige gegenüber Medien.

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Die Masken würden keinen Schutz vor einer Ansteckung garantieren. "Aber sie können ein wenig helfen, das Risiko zu verringern, andere anzustecken oder selbst angesteckt zu werden." Diese Masken seien besser als nichts, weil sie die Atemluft filtern, sagte der Allgemeinmediziner. Vom Kauf professioneller Schutzmasken riet er dringend ab. Diese würden von Erkrankten, vor allem aber von Ärzten und Pflegern dringender benötigt.

Das Tragen einer Mundbedeckung in der Öffentlichkeit sendet laut Kast außerdem ein optisches Signal an andere Menschen: Abstand halten und vorsichtig sein. "Für Kinderarztpraxen wäre es schöner, wenn sie auch die Profimasken hätten." Solange das aber nicht überall der Fall ist, wollen Kast und Bartfeld auf diese Weise helfen. Um die Verteilung der Masken in der Region kümmern sich die Würzburger Kinderärzte Wolfang und Elke Brosi. Die Baumwollmasken sind waschbar und können daher wiederverwertet werden.

Würzburger Anwalt nimmt Sorge vor rechtlichen Problemen

Mittlerweile gibt es zahlreiche Anleitungen zum Nähen von Gesichtsmasken im Internet. Doch es gibt offenbar auch rechtliche Bedenken. Zu diesen äußerte sich der Würzburger Anwalt Chan-Jo Jun in den sozialen Medien. Masken herzustellen und diese weiterzugeben, ist laut Jun nicht verboten. Bei den Begrifflichkeiten sollte man allerdings aufpassen. Keine Rechtsprobleme habe, wer die Bezeichung Atemschutzmaske vermeidet. "Mundbedeckung, Gesichtsmaske, Mund-Shirt, Nasenstoff – all das geht in Ordnung", so Jun. 

Dennoch sei ein Hinweis geboten, dass die Masken "keinen wirksamen Schutz des Trägers" gegen Covid-19 darstellen. Fakt sei, dass die Flugbahn und Verbreitung von Tröpfchen selbst bei einem Taschentuch oder Ellenbogen verschlechtert werde, sagt der Jurist. Insofern habe alles, was man beim Husten vor den Mund aufbaut einen gewissen Nutzen. Darüber hinaus machte Jun ein Angebot: "Wenn jemand kostenlos, zum Selbstkostenpreis oder in Kleinserien Gesichtsmasken oder andere Corona-Hilfsgüter produziert, helfen wir kostenlos bei den Rechtsfragen."

 
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