Würzburg ist weiterhin Corona-Hotspot. Zwar ist die Sieben-Tage-Inzidenz vor Ort nun unter den bundesweiten Grenzwert von 50 gefallen, bayernweit verzeichnet aktuell trotzdem nur München einen höheren Wert. Um die Pandemie vor Ort einzudämmen, hat die Stadt Würzburg am 10. September eine Allgemeinverfügung erlassen. Seitdem gelten im Stadtgebiet verschärfte Regeln. Doch was müssen Einheimische und Besucher nun beachten? Wir beantworten wichtige Fragen.
Ein Alkohol-Verbot auf der Alten Mainbrücke war eine der ersten Maßnahmen, die die Stadt getroffen hat, um die Neuinfektionen einzudämmen. Seit dem 10. September war es dort von Freitag bis Sonntag jeweils von 16 Uhr bis 6 Uhr des Folgetags verboten, Alkohol zu trinken. Unter der Woche gilt das Verbot aktuell ab 22 Uhr. Ob diese M aßnahme über den 25. September hinaus verlängert wird, sei momentan noch offen und unter anderem von der Entwicklung der Infektionszahlen abhängig, heißt es von Seiten der Stadt.
Seit dem 14. September ist es auch am rechtsmainischen Ufer zwischen 22 Uhr und 6 Uhr des Folgetags nicht erlaubt, Alkohol zu konsumieren. Betroffen ist der Bereich vom Graf-Luckner-Weiher, über die Mainwiesen, den Mainkai, die Alte Mainbrücke und den Kranenkai bis zum Parkplatz Alter Hafen. Vorerst gilt dieses Verbot bis einschließlich 27. September.
Wer aus einem Risikogebiet zurückkehrt, muss sich auf das Coronavirus testen lassen und sich für 14 Tage in Quarantäne begeben, wenn noch kein negatives Ergebnis vorliegt – so die bundesweite Regel. In Würzburg ist aufgrund der Allgemeinverfügung zusätzlich ein zweiter negativer Befund fällig, um die Quarantäne vorzeitig zu verlassen. Der Test hierfür muss am fünften bis siebten Tag nach der Rückkehr stattfinden. Welche Länder und Regionen als Risikogebiet gelten, legt das Robert-Koch-Institut fest. Auch diese Schutzmaßnahme ist zunächst bis zum 27. September befristet, kann danach aber unter Umständen verlängert werden.
Die Allgemeinverfügung betrifft auch private Veranstaltungen: So sind in geschlossenen Räumen nur noch 50 statt 100 Teilnehmer erlaubt. Im Freien dürfen nur noch 100 Personen statt 200 zusammenkommen. Dies gilt etwa für Hochzeiten, Familienfeiern und Partys in der eigenen Wohnung und in angemieteten Clubs, Diskotheken und Gastronomiebetrieben. Vorerst gilt die Regelung bis zum 28. September.
Seit vergangenem Freitag, 18. September, dürfen Gastronomiebetriebe in der Innenstadt – im Alten Mainviertel bis zur Talavera und im Gebiet innerhalb des Ringparks – zwischen 23 Uhr und 6 Uhr keinen Alkohol ausschenken. Eine Ausnahme bildet der Verkauf im Lieferservice. In einer vorherigen Version der Allgemeinverfügung waren auch Speisen und alkoholfreie Getränke betroffen. Das ist jetzt nicht mehr der Fall. Diese Maßnahme gilt aktuell noch bis zum kommenden Sonntag. Die Stadt prüft, eine mögliche Verlängerung.
In der Stadt gilt eine verschärfte Kontaktbeschränkung. In der Öffentlichkeit dürfen sich deshalb aktuell nur maximal fünf Personen treffen, die nicht zum eigenen Haushalt gehören, Lebenspartner, Verwandte in gerader Linie, Geschwister oder Angehörige eines weiteren Hausstands sind. Zuvor waren Gruppen von bis zu zehn Personen erlaubt. Diese Kontaktbeschränkung gilt aktuell noch bis 27. September. Auch hier ist eine Verlängerung möglich.
Bei einem Verstoß gegen diese Regeln sind laut der Allgemeinverfügung Bußgelder in Höhe von bis zu 25 000 Euro möglich.
Die Teststrecke an der Talavera hat aktuell Montag bis Freitag von 12 bis 19 Uhr geöffnet. Für Kinder unter sieben Jahren steht nach Angaben des Landratsamts zwischen 17 und 19 Uhr speziell geschultes Personal für die Abstrich bei Kindern zur Verfügung. Für den kostenlosen Test muss im Vorfeld telefonisch unter Tel.: 0800 2019444 oder online ein Termin vereinbart werden. Wer bereits Symptome hat, soll sich im Vorfeld an seinen Hausarzt oder den Kassenärztlichen Bereitschaftsdienst wenden.
Die Schulen und Kindergärten befinden sich seit mehreren Wochen auf Stufe "Gelb". Kinder an weiterführenden Schulen müssen deshalb vorerst bis 2. Oktober auch im Unterricht eine Maske tragen, heißt es aus dem Landratsamt. Kitas sind weiterhin für alle geöffnet, Gruppen dürfen allerdings nicht mehr durchmischt werden.
Antworten auf häufige Fragen finden sich online auf den Seiten des Landratsamts und der Stadt Würzburg. Das Bürgertelefon der Stadt und des Landkreises ist Montag bis Donnerstag von 8 bis 14 Uhr und Freitag von 8 bis 13 Uhr besetzt und unter Tel.: 0931 8003 5100 zu erreichen. Eine weitere Anlaufstelle ist die Corona-Hotline der Bayerischen Staatsregierung von Montag bis Freitag von 8 bis 18 Uhr und Samstag von 10 bis 15 Uhr unter Tel.: 089 122220.