Der Sieben-Tage-Inzidenzwert ist in Würzburg weiter gestiegen und beträgt nach Angaben aus dem Maßnahmenkonzept des Gesundheitsamtes nun 67,25. Damit hat Würzburg deutschlandweit als von drei Städten neben Memmingen und Rosenheim den nationalen Grenzwert von 50 überschritten.
Seit der letzten Meldung des Gesundheitsamtes waren am Donnerstag weitere 38 Neuinfizierte dazugekommen, darunter befinden sich neun Reiserückkehrer. Seit Beginn der Pandemie gab es demnach in Würzburg insgesamt 632 Fälle von an positiv auf Covid-19 getesteten Personen, im Landkreis 531 Personen. Aktuell sind in Stadt und Landkreis 123 Personen an Corona erkrankt. 59 Personen sind an Covid-19 gestorben.
Aufgrund der massiv gestiegenen Fallzahlen hat die Stadt Würzburg am Donnerstagabend Maßnahmen zur Bekämpfung angekündigt und eine entsprechende Allgemeinverfügung erstellt, die bereits ab diesem Freitag, 11. September in Kraft tritt. Als eine der Maßnahmen wird es ein Alkohol-Verbot auf der Alten Mainbrücke geben.
So darf im Bereich der Alten Mainbrücke in der Zeit von Freitag bis Sonntag zwischen 16 Uhr und 6 Uhr des Folgetages kein Alkohol konsumiert werden. Diese Beschränkung gilt laut Pressemitteilung für dieses sowie das folgende Wochenende. Laut Stadt wird dazu eine Beschilderung aufgestellt werden.
Teilnehmerzahlen werden beschränkt
Daneben betrifft die Allgemeinverfügung auch Veranstaltungen: So sind bei privaten Veranstaltungen in geschlossenen Räumen nur noch 50 statt 100 Teilnehmer erlaubt. Auch bei privaten Veranstaltungen im Freien werden die Teilnehmerzahlen reduziert: Nur noch 100 Personen statt 200 dürfen zusammenkommen.
"Dies gilt auch für private Veranstaltungen in angemieteten Clubs und Diskotheken sowie beispielsweise für Hochzeiten oder Familienfeiern, die innerhalb von Gastronomiebetrieben stattfinden", heißt es in der Mitteilung der Stadt. Bei Verstößen gegen diese Beschränkungen kann ein Bußgeld von bis zu 25 000 Euro fällig werden.
Nach Informationen aus dem Gesundheitsamt gehen "mehrere Infektionsherde, die zur Überschreitung des Schwellenwertes beitragen, unmittelbar auf Infektionsausbrüche im Zusammenhang mit Privatveranstaltungen" zurück. Es sei laut Stadt zwar noch kein Verbot solcher Veranstaltungen nötig, jedoch eine Halbierung der Teilnehmerzahl "erforderlich und angemessen".
Der Alkoholkonsum auf der Alten Mainbrücke an Wochenenden berge ein hohes Potential für "Menschenansammlungen" und die Gefahr, dass in der Folge dann keine Abstände mehr eingehalten werden können. Dies belegen Kontrollen, die sowohl von der Polizei als auch vom Kommunalen Ordnungsdienst durchgeführt wurden. Nachdem auch eine Öffentlichkeitskampagne nicht die erwünschten Ergebnisse gebracht hatte, wurde nun das Alkoholverbot beschlossen.
In den vergangenen Tagen war der Wert stetig gestiegen. Während er am Dienstag bei 42,31 lag, war er am Mittwoch bereits auf 48,46 geklettert. Der bayernweit geltende Inzidenz-Warnwert liegt bei 35 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohnern, das entspricht für die Stadt Würzburg einer Anzahl von 46 Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage. Für den Landkreis Würzburg entspricht dies analog 57 Neuinfektionen. Der bundesweite Grenzwert zur Einleitung gezielter Maßnahmen zur Eindämmung des Virus liegt bei 50 Ansteckungen pro 100 000 Einwohner.
"Das aktuelle Infektionsgeschehen ergibt sich hauptsächlich aufgrund von Reiserückkehrern und deren Kontaktpersonen", teilt Dagmar Hofmann, Pressesprecherin des Landratsamts Würzburg, mit. Das Gesundheitsamt überprüfe im Moment aber auch, inwieweit bekannt gewordene Feiern zu einer Verbreitung des Virus' geführt haben könnten.
Für die Schulen im Stadtgebiet seien momentan keine weiteren Maßnahmen geplant, sagt Judith Jörg, Bürgermeisterin und Leiterin des Bildungs-, Schul- und Sportreferats der Stadt, auf Nachfrage der Redaktion: "Aber das kann sich jeden Tag ändern." Seit Montag gelte für die Schulen Stufe 2. Schüler an weiterführenden Schulen müssen deshalb, wie ohnehin für die ersten beiden Wochen vorgeschrieben, auch im Klassenzimmer Maske tragen.
Ab einer Inzidenz von 50 könne das Gesundheitsamt die Stufe 3 einleiten, sagt Jörg. "Das wollen wir aber auf jeden Fall vermeiden." Denn dann könnte der Unterricht erneut nur im Wechsel für die Hälfte der Klasse vor Ort stattfinden. Der Rest der Kinder müsste zu Hause lernen.
"Wenn es keine Infizierten an einer Schule gibt, dann bleibt es aber bei Stufe 2", betont Jörg. Ob weitere Maßnahmen an einer Schule stattfinden, werde das Gesundheitsamt im Einzelfall entscheiden, bestätigt Dagmar Hofmann, Pressesprecherin im Landratsamt. Eine übergreifende Regelung für alle Schulen sei nicht geplant.
Kaum Corona-Fälle an den Würzburger Kliniken
An den Kliniken in der Stadt machen sich die steigenden Infektionszahlen bisher nicht bemerkbar. Das liege daran, dass momentan vor allem jüngere Leute erkranken, sagt Prof. August Stich, Vorsitzender des Missionsärztlichen Insituts und Chefarzt an der Missio-Klinik. Diese hätten jedoch meist keine oder nur schwache Symptome. In der Missio-Klinik gibt es deshalb aktuell keinen einzigen stationären Corona-Patienten. Auch die Universitätsklinik Würzburg behandelt momentan nur einen Patienten, der an Covid-19 erkrankt ist, stationär, teilt Pressesprecherin Susanne Just mit.
Oberflächlich betrachtet mag das zwar nachvollziehbar sein, doch wenn es nicht so ist, darf man nicht künstlich einen Sündenbock stilisieren, nur weil es die Masse beruhigt und man damit billig Punkte sammeln kann. Einfache Lösungen für komplexe Themen halt, die in anderen zusammenhängen höchst verpönt sind.
Fakt scheint vielmehr zu sein, dass viele Infektionen aus dem Ausland eingeschleppt werden. Doch da auch nicht von der vierköpfigen Pauschalurlauberfamilie die beim All-Inclusive Urlaub alle Corona-Regeln beachten musste, sondern vielmehr von "Heimaturlaubern" deren zu Ehren große Wiedersehensfeste mit Großfamilien gegeben wurden. Und das in Ländern die aktuell scharf mit hohen Neuinfektionen hervorstechen!
Wahrscheinlich will die Lokalpolitik den ersten 3-stelligen Inzidenzwert der Republik.
Damit ist Würzburg dann wenigstens in einem Bereich führend....
„Provinz auf Weltniveau „
Und Sie übertreiben in Ihrem Kommentar diesen Vorschlag maßlos, indem sie es so hindrehen wie wenn man jegliche Zusammenkünfte verbieten wollte. Davon war niemals die Rede. Also einfach mal richtig lesen und/oder bei den Fakten bleiben.
Genau! Am besten alles verbieten! Verbieten! Verbieten! Verbieten! Jede Feier, jedes Treffen, außer Haus, am besten auch noch in den eigenen vier Wänden.
Keine sozialen Kontakte mehr, keine Lebensfreude, kein Spaß. Am besten alle einsperren, internieren, keine Reisen mehr erlauben! Nichts! Ende der Spaßgesellschaft!!
Wenn man die Kommentare hier liest, kann man den Eindruck bekommen, manche würden sich gerne die Taliban als Regierung herbeiwünschen. Da darf man dann nur noch beten.
Würde ich voll befürworten.
Saufgelage verbieten.
Warum beendet man nicht die Gastronomie auf der alten Mainbrücke für zunächst 14 Tage KOMPLETT?
Warum ist man nicht so konsequent und untersagt den Clubs und Diskotheken die Öffnung für die nächsten 14 Tage? Gerade diese Lokationen sind doch ein ideales Umfeld für Ansteckungen. Mir kann kein Mensch erzählen, dass in Clubs & Discos auf die 1,50m Abstandsregel geachtet wird. Noch dazu geschlossene Räume ohne Durchlüftungsmöglichkeiten.
In 14 Tagen kann man dann neu beraten.
Ganz schwach - bin enttäuscht von den Maßnahmen.
Sowas von lächerlich ....., so wird das NICHTS
Stadt Würzburg - Büttel der Gastronomie
Ich kann gar nicht so viel essen , wie ich k.... könnte
"Noch allerdings können Stadt und Gesundheitsamt die Zahl nicht bestätigen. "Die Zahl verhält sich wohl anders, als das Robert-Koch-Institut meldet", heißt es von Seiten der Stadt. Und eine Sprecherin des Gesundheitsamtes für Stadt und Landkreis Würzburg weist auf Nachfrage des BR darauf hin, dass es am Wochenende eine bayernweite Panne bei Datenübertragung gegeben habe. Sie vermutet, die Zahl könnte ein Ausläufer davon sein. Das Gesundheitsamt will am frühen Nachmittag den offiziellen Inzidenzwert bekannt geben." (https://www.br.de/nachrichten/bayern/wuerzburg-reisst-corona-obergrenze-inzidenzwert-bei-52-4,SABBihx)
Ja was stimmt denn nun?
Die meisten am Frankfurter Flughafen positiv getesteten Reiserückkehrer sind aus dem Kosovo eingereist. Das geht aus einer Statistik des Unternehmens Centogene hervor, das am Frankfurter Flughafen Corona-Tests anbietet. Die Zahlen beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 15. Juli und 8. September. Aus allen Ländern, die in die Auswertung einflossen, wurden mindestens 350 Personen getestet. Insgesamt waren von 104.177 Getesteten 0,85 Prozent positiv. Die sogenannte Positivitätsrate war beim Einreiseland Kosovo mit 6,38 Prozent am höchsten. Danach folgen Malta (4,71), Bosnien-Herzegowina (3,17), Ungarn (2,57), Kroatien (2,31) und Albanien (2,14). Am Ende der Liste stehen Spanien mit 0,30 Prozent, gefolgt von den USA (0,28), Großbritannien (0,21), Israel (0,16) und Portugal (0,09). Einreisende aus Tunesien und den Vereinigten Arabischen Emiraten waren alle negativ.