Bummeln, Kaffee trinken oder sogar ins Theater gehen – all das ist momentan in der "Corona-Modellstadt" Tübingen möglich, wenn man einen negativen Corona-Test als eine Art Tagesticket vorweisen kann. Bei dem Projekt "Öffnen mit Sicherheit" wolle man Erfahrungen für ganz Baden-Württemberg sammeln, so das dortige Staatsministerium gegenüber dem SWR. Die Frage dahinter: Sind durch den Einsatz von Schnelltests Öffnungen möglich, ohne dass die Infektionszahlen weiter in die Höhe schnellen?
Modellprojekte in drei bayerischen Städten angedacht
Am Dienstag erklärte Ministerpräsident Markus Söder, dass solche Modelle auch in bayerischen Städten vorstellbar seien. So heißt es im Bericht aus der Kabinettssitzung, dass "nach den Osterferien im Rahmen von Modellprojekten drei Städte mit einer 7-Tage-Inzidenz von über 100 mit strengen Schutzmaßnahmen und einem Testkonzept für die Dauer von 14 Tagen einzelne Bereiche des öffentlichen Lebens öffnen, um die Umsetzbarkeit von Öffnungsschritten unter Nutzung insbesondere eines konsequenten Testregimes zu untersuchen."
Würzburg möchte eine dieser drei Modellstädte werden, wie Oberbürgermeister Christian Schuchardt auf Anfrage dieser Redaktion bestätigt. "Wir haben angefragt", erklärt er. In einem Brief an den Ministerpräsidneten hat der OB beantragt auch für Würzburg ein neues Corona-Test- und Öffnungskonzept einführen zu können.
Die Sache hat nur einen Haken: Würzburg steht für die Bedingungen des Ministerpräsidenten eigentlich zu gut da. Am Mittwoch lag der Sieben-Tage-Inzidenzwert in der Stadt nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bei 74,3 – und somit unter der 100er-Marke, die als Kriterium genannt wurde.
Ist der Inzidenzwert zu gut?
Schuchardt sieht hier jedoch kein Problem. Im Gegenteil. "Gerade in diesem Inzidenzbereich sei es sinnvoll weitere Öffnungsschritte zu verfolgen", sagt er. So sei in Würzburg aufgrund der niedrigeren Werte beispielsweise noch die Kontaktnachverfolgung ausreichend gesichert.
Zudem sei die Modellrolle gerade aufgrund der Lage im ländlichen Raum für Würzburg sinnvoll, so der OB. "Aufgrund der Rolle als Oberzentrum macht es besonders Sinn, solche Öffnungsstrategien hier zu erproben." Unter dem Label stadt.land.wue beteiligt sich auch der Landkreis, erklärt der OB. "Wir sind ein Lebensraum."
Wie aus einer Pressemitteilung, die das Rathaus am Mittwochnachmittag verschickt hat, hervorgeht, könne sich die Stadt auch "nur eine Teilumsetzung dieses Konzepts vorstellen, also zunächst eine Beschränkung auf nur eine oder zwei der drei Säulen". Die drei Handlungsfelder sind aufgeteilt in die Bereiche Theater, Bühnen, Museen und Musikschulen, den Bereich Einzelhandel, Dienstleistungen und Warenverkaufsmessen sowie in den Bereich Gastronomie und Hotelgewerbe.
Wichtig für das Projekt seien laut Schuchardt jedoch lückenlose negative Testergebnisse sowie eine komplett IT-basierte Erfassung und Nachverfolgung der Daten. Daneben müsse es klar definierte Abbruchregeln geben. "Wenn feststeht, dass es zu Infektionen kommt, muss das Experiment angehalten oder optimiert werden", so der OB gegenüber der Redaktion.
Mehr Antigen-Schnelltest -Stellen in der Stadt
Im Moment baut das Testmanagement für Stadt und Landkreis Würzburg das Angebot an Antigen-Schnelltest-Stellen weiter aus. Hier gebe es einen "kontinuierlichen Beschaffungsprozess", so der OB. "Wir haben eine größere Lieferung vom Freistaat in Aussicht." Darüber hinaus beschaffe die Stadt zusätzliche Tests.
"Ich würde mich wohler fühlen, wenn die Menschen statt am Mainufer, in der kontrollierten Außengastronomie ihr Bierchen genießen", sagt Schuchardt über das Modellprojekt. Gleichwohl stehe die Verantwortung jedes Einzelnen im privaten Bereich nach wie vor im Vordergrund.
Auch Wolfgang Weier, Geschäftsführer des Stadtmarketingvereins Würzburg macht Spaß, befürwortet das Modell-Projekt für die Stadt: "Es würde einen Schritt hin zum normalen Leben ermöglichen."
"Click & Meet" sorgt für Verunsicherung
Momentan funktioniere das Prinzip "Click & Meet" nicht. Gerade älteren Menschen sei dies kein Begriff. "Die Leute sind verunsichert, was es mit der Terminvereinbarung auf sich hat. Sie denken, sie müssen kompliziert in einer App oder im Internet aktiv werden, aber das ist nicht der Fall", erklärt Weier. "Man muss einfach an ein Geschäft gehen und fragen, ob ein Termin frei ist und das ist auch meistens der Fall." Schlangenbildung habe es bisher nur an größeren Geschäften, wie Zara, H&M, C&A oder vereinzelt am Kaufhof gegeben.
Die Frequenz in der Innenstadt sie deutlich zurück gegangen. Im ungefähren Vergleich zu 2019 gab es in der Woche ab dem 15. März fast zwei Drittel weniger Passanten. "Das deckt sich mit den Umsatzeinbrüchen der Händler", so Weier.
"Nichts wäre schöner als ein Aufatmen, wie wir es in der Woche zwischen dem 8. und 14. März gespürt haben", so Weier. Zudem könne bei dem Modellprojekt dann auch endlich die Außengastronomie wieder öffnen. "Es wäre gut, wenn Würzburg berücksichtigt werden würde."
Und dann muss natürlich jedes Bundesland sein eigenen Versuch machen und kann nicht einfach auf die Ergebnisse von anderen aufbauen.
Es bleibt ein Trauerspiel!
Es müssen endlich ausreichend Tests besorgt werden, mit Scheuer und Spahn als Dreamteam habe ich allerdings wenig vertrauen, dass das Zeitnah klappt.
Lesen Sie den Artikel mal richtig und Sie werden erkennen das es um tagesaktuelle negativ Getestete geht.
Was hat denn das mit Versuchskaninchen zu tun?
Ich brauche keine "Eintrittskarte".Solange das Maskengedöns notwendig ist, beschränke ich Einkäufe auf das Wesentlichste mit der kürzestmöglichen Zeit.
Es wird jedes Jahr neue Coronamutationen geben.
Aber auch sonst wird diese Frage nicht gestellt: War es menschlich verantwortlich, die Impfbestellungen aufgrund eines Preises zu verschieben? Nein. Stattdessen hauen Spahn & Co. die Millionen nur so raus. Die Rettungsmaßnahmen der Regierung sind ein Witz, der Impfstoff hätte im Vergleich nur ein Bruchteil gekostet. Amerika, England, Chile, die hängen uns alle massiv ab.